Es sollte ein Höhepunkt im Kalender der Stadt Neuburg werden, ein Konzert mit gleich mehreren Kulturpreisträgern: Liederkranz, Stadtkapelle, Chor Windrose und Madrigalchor wollten am 12. Juli Carl Orffs opulente „Carmina Burana“ unter freiem Himmel auf dem Karlsplatz aufführen. Doch wie so viele Kulturveranstaltungen fällt nun auch dieses Konzert der Corona-Krise zum Opfer.
Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen dürfen derzeit keine Proben stattfinden. Wie der Vorstandsvorsitzende des Liederkranzes, Bernd Fürleger, sagt, habe der Liederkranz aber schon vor fünf Wochen die Proben eingestellt. 35 bis 40 aktive Sänger in einem engen Raum bei intensiver Probenarbeit – das will er sich unter den aktuellen Umständen gar nicht vorstellen. Die Ansteckungsgefahr sei viel zu hoch, findet Fürleger. „Singen soll Spaß machen, nicht Angst.“
Der Vorstandsvorsitzende des Liederkranzes geht davon aus, dass frühestens Anfang September wieder Proben stattfinden können. Dann steht das Baringer Kirchenkonzert im Fokus, das am 25. Oktober stattfinden soll. Das heißt allerdings, die „Carmina Burana“ im Juli – mit mehr als 100 Sängern – muss ausfallen. Zumindest vorerst. Fürleger hofft, dass man 2021 Synergie-Effekte mit dem Neuburger Schloßfest nutzen und vor dem Fest auf der Bühne im Schlosshof auftreten könnte. Dies sei aber lediglich ein Wunsch, den er mit den Verantwortlichen noch nicht „festgezurrt“ habe.
Ursprünglich hätte die „Carmina Burana“ auf der Freilichtbühne aufgeführt werden sollen, auf der das Neuburger Volkstheater in diesem Sommer „Don Camillo und seine Herde“ spielen wollte. Die Freilichtaufführung des Volkstheaters muss wahrscheinlich ebenfalls auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden (wir berichteten).