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Burgheim: Warum eine Umleitung auf der B16 für Ärger sorgt

Burgheim

Warum eine Umleitung auf der B16 für Ärger sorgt

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    Die Lärmschutzwand wurde 2003/04 beim Neubau der Ortsumfahrung Oberhausen errichtet.
    Die Lärmschutzwand wurde 2003/04 beim Neubau der Ortsumfahrung Oberhausen errichtet. Foto: Winfried Rein (Archiv)

    Schon seit einigen Wochen wird an der maroden Gabionenwand an der Bundesstraße 16 bei Oberhausen gearbeitet. Immer wieder war es deshalb zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Zuletzt wurde der Autoverkehr mit einer Ampelschaltung abwechselnd an der Baustelle vorbeigeleitet. Seit dem 18. Dezember war die Fahrbahn wieder frei, die Bauarbeiten dauern allerdings weiter an und sollen nach einer dreiwöchigen Pause am 11. Januar fortgesetzt werden.

    Ab Montag, 11. Januar, wird der Verkehr auf der B16 von Donauwörth Richtung Neuburg über Straß, Leidling und Sinning zurück auf die B16 geleitet.
    Ab Montag, 11. Januar, wird der Verkehr auf der B16 von Donauwörth Richtung Neuburg über Straß, Leidling und Sinning zurück auf die B16 geleitet.

    Von diesem Datum an bis voraussichtlich 30. April wird, wer mit dem Auto von Donauwörth Richtung Neuburg fährt, umgeleitet. Autos, Lastwagen und andere Gefährte müssen dann über die Staatsstraße St2050 durch Straß, Leidling und Sinning fahren, ehe sie auf Höhe Oberhausen wieder auf die B16 kommen. Bis hierher ein normaler Vorgang.

    Burgheims Bürgermeister Michael Böhm sieht die Umleitung kritisch

    Nun hat sich Burgheims Bürgermeister Michael Böhm merklich frustriert mit einem Schreiben an das Staatliche Bauamt Ingolstadt gewandt. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor. Darin beklagt das Gemeindeoberhaupt, erst am gestrigen Montag aus der Presse von den Umleitungsplänen erfahren zu haben, die größtenteils durch Burgheimer Flur führen.

    „In Anbetracht dieser Tatsache empfinde ich diese ’Hintenrum-Aktion’ (...) als Schlag ins Gesicht des behördlichen, wie auch des zwischenmenschlichen Miteinanders“, schreibt Böhm. Besonders die Tatsache, dass eine solche Entscheidung über die Köpfe der betroffenen Anlieger getroffen werde, findet er eine „Sauerei“, sagt Böhm auf Nachfrage am Telefon. „Die Bürger stehen bei mir im Rathaus und laden ihren Frust ab – und ich habe nicht mal Informationen dazu.“ Gewiss seien viele Maßnahmen notwendig und wichtig. Nach seinem Kenntnisstand sei diese Umleitung aber so nicht notwendig. Allerdings fügt er sofort hinzu: „Mein Kenntnisstand in dieser Sache ist quasi nicht vorhanden, weil mir keinerlei Informationen vorliegen.“

    Bis voraussichtlich 30. April ist die B16 nur einspurig befahrbar

    Elena Merk, Projektverantwortliche beim Staatlichen Bauamt sagt, man habe vor Ort gemeinsam mit den zuständigen Vertretern von Polizei und Verkehrsbehörde die bestmögliche Lösung erarbeitet. Denn eine Ampelschaltung, wie sie Ende des vergangenen Jahres eingesetzt wurde, verursachte zu großen Rückstau. Daher habe man sich zugunsten des Verkehrsflusses für die Variante der Umleitung entschieden. Die Umleitungsstrecke verlaufe über sogenannte qualifizierte Staatsstraßen, die das Verkehrsvolumen aufnehmen können. „Es handelt sich hier um eine zwingend notwendige Maßnahme und wir haben als Behörde auch die Pflicht, die Arbeiter auf der Baustelle zu schützen. Gleichzeitig muss der Verkehr fließen.“

    Bis 30. April soll die halbseitige Sperrung der B16 gelten. Ob sie zu diesem Termin tatsächlich aufgehoben wird, ist noch nicht ganz absehbar. Elena Merk sagt dazu, dass es sich lediglich um einen groben Zeitplan handle. „Die Sache ist relativ kompliziert und es wird auch von der Witterung in den kommenden Wochen abhängen, wie gut wir vorankommen.“

    Böhm: Umleitung verlagert Gefahrenpotenzial auf Kreisstraße

    Michael Böhm hätte die betroffenen Bürger entlang der Umleitungsstrecke gerne zumindest im Gemeindeblatt darüber informiert. „Wie sollen die Menschen das jetzt erfahren? Die wachen eines Morgens auf und die Laster rollen durch den Ort.“ Für ihn steht fest: „Das Gefahrenpotenzial wird von der Bundesstraße auf die Kreisstraße verlagert und dadurch vergrößert. Die St 2050 ist nicht wie eine Staatsstraße ausgebaut, weder in der Breite noch in der Straßenführung. Die geringe Fahrbahnbreite, noch dazu in Kombination mit Kuppen und Kurven, lässt die St 2050 schon gar nicht für eine gefahrlose Nutzung durch Fahrzeuge des Schwerverkehrs zu.“ Außerdem weist Böhm in seinem Schreiben auf den Schulweg hin, der parallel zur Staatsstraße verläuft.

    Ob seine Beschwerde Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Die ersten Vorbereitungen für den Baustellenbeginn am 11. Januar sind getroffen, Verkehrsschilder weisen bereits auf die Umleitung hin.

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