Der Anblick, der sich einer Spaziergängerin am Burgheimer Weiher bot, war kein schöner. Entlang des Zauns, den die Gemeinde direkt am Seeufer aufstellen ließ, um die große Anzahl von Graugänsen fern zu halten, lagen zwei verendete Entenküken. Die toten Tiere waren mutmaßlich in den Maschen des Zauns hängengeblieben. Die Spaziergängerin vermutet, die Küken wollten dem Muttertier hinterher zum Wasser.
Burgheims Bürgermeister Böhm: „Der Tod der Küken ist bedauerlich“
„Das geht doch nicht, das ist doch eine Sauerei, was die da veranstalten! Ich bin fassungslos und geschockt!“, formulierte eine andere Bürgerin ihren Ärger darüber. „Ich habe null Verständnis für eine gekünstelte Hysterie, die hier zelebriert wird“, sagt Bürgermeister Michael Böhm. „Der Tod der Küken ist bedauerlich, aber so etwas kann passieren.“
Trotzdem hat die Gemeinde reagiert und den Zaun nun temporär abgebaut. „Wir versuchen, aktuell einen engmaschigeren Zaun zu bekommen. Dass der Zaun offenbar zum jetzigen Zeitpunkt für die Küken zu groß ist, war uns so nicht bewusst.“, sagt Böhm. Wenn der nicht zu haben sei, werde man aber den alten Zaun zeitnah wieder aufstellen. Auch weil die Gänseküken schnell wachsen und der Zaun bald keine Gefahr mehr darstellen sollte. „Der Zaun hat hygienische Gründe und dient der Gesundheit des Menschen. In der Abwägung Mensch – Graugans steht die Entscheidung klar beim Mensch“, so Böhm.
Grauganspopulation am Weiher in Burgheim würde Flächen mit Kot verunreinigen
Wäre der Zaun nicht da, würde die Grauganspopulation am Weiher die Flächen rund herum in kürzester Zeit mit Kot verunreinigen, so Böhm. Eben jene Flächen, auf denen, sobald es die Temperaturen zulassen, wieder Badegäste liegen und Kinder spielen wollen. Deshalb begrüßen einige Bürgerinnen und Bürger den Zaun. Zielrichtung der Planung rund um den Burgheimer Weiher war, den Bereich als Naherholungsgebiet für Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu gestalten, um die umliegenden Gewässer wie beispielsweise den Sportsee 5 zu entlasten. „Der hat sich inzwischen quasi von selbst renaturiert“, sagt Böhm.
Den Zaun habe die Gemeinde nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt und sich auch auf die Expertise des Herstellers verlassen. „Unsere Absicht war definitiv nicht, Tiere künstlich verenden zu lassen“, sagt Böhm.
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