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Burgheim: Burgheim: Hier finden künftig nicht nur Fledermäuse ein Zuhause

Burgheim

Burgheim: Hier finden künftig nicht nur Fledermäuse ein Zuhause

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    In der ehemaligen LEW-Turmstation in Burgheim sollen bald Fledermäuse leben.
    In der ehemaligen LEW-Turmstation in Burgheim sollen bald Fledermäuse leben. Foto: Adobe Stock

    Meisen, Spatzen, Fledermäuse und Co. sind gerngesehene Gäste in ländlichen Gegenden. Denn diese Tierarten tragen zu einem stabilen Ökosystem bei. Nun sollen diese Arten in Burgheim und Wengen ein neues Zuhause bekommen – und zwar in zwei ehemaligen LEW-Turmstationen. Das beschloss der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung am Mittwochabend einstimmig. LEW überlässt der Gemeinde die Türme kostenlos. Die Türme werden nicht mehr gebraucht, da sie durch wesentlich kleinere Kompaktstationen ersetzt werden.

    Diese ehemalige Turmstation soll mit Unterstützung des Burgheimer Bauhofs mit Vogelhäusern und Fledermauskästen ausgestattet werden.
    Diese ehemalige Turmstation soll mit Unterstützung des Burgheimer Bauhofs mit Vogelhäusern und Fledermauskästen ausgestattet werden. Foto: Gemeinde Burgheim

    Um aus den Türmen ein Naturschutzprojekt zu machen, braucht die Gemeinde einen Kooperationspartner, da laut Untere Naturschutzbehörde eine fachliche Betreuung allein durch beispielsweise den Bauhof nicht möglich ist. Deshalb ist Michael Böhm froh, dass sich der Bund Naturschutz den beiden Türmen in Zusammenarbeit mit dem Bauhof annehmen wird. „Solche Türme werden häufig in dieser Form umgenutzt“, sagt Günter Krell, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz.

    Gemeinde Burgheim kooperiert mit Bund Naturschutz

    Es müssen keine großen Baumaßnahmen umgesetzt werden, damit sich bestimmte Tierarten wohlfühlen. Für Fledermäuse, die im Inneren des Turms die Sommer verbringen sollen, stellt sich Krell ein kleines Einflugloch im Blech des Turmfensters vor. Innen können sich die Tiere an grobe Bretter hängen. Zusätzlich sollen dort auch einige Fledermauskästen aufgehängt werden. „Der Bund Naturschutz dokumentiert seit vielen Jahren das Fledermausvorkommen in der Region“, erklärt Krell. „Daher freut es uns sehr, dass die bedrohten Tiere in Burgheim und Wengen einen neuen Unterschlupf bekommen.

    Aber nicht nur die nachtaktiven Fledermäuse sollen künftig die beiden Türme bewohnen. „Wir werden auch Nistmöglichkeiten für Spatzen und Schwalben anbringen, vielleicht einige Meisenkästen aufhängen.“ Besonders Schwalben tun sich immer schwerer mit dem Nestbau. Die flinken Flieger bauen ihre halbkugelförmigen Nester aus lehmhaltiger, feuchter Erde, Stroh und was sie sonst in ihrer Umgebung vorfinden. „Mittlerweile ist die Umgebung häufig so trocken, dass die Tiere nicht genug feuchte Erde finden“, sagt Krell. Der Bund Naturschutz plant deshalb, künstliche Schwalbennester an die beiden Türme anzubringen. Diese würden laut Krell von den Vögeln gut angenommen.

    Bund Naturschutz will Nistkästen für Vögel anbringen

    Auch die Umgebung, also die Menschen vor Ort, sollen etwas von ihren neuen Nachbarn mitbekommen. Krell kann sich beispielsweise eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten oder der Schule in Burgheim vorstellen. Gemeinsam mit dem Bauhof soll die entsprechende Arbeit umgesetzt werden. Zunächst sind allerdings noch kleinere Arbeiten zu tun, wie Michael Böhm erklärt: „Eine optische Sanierung ist wohl erforderlich. Zum Beispiel ist das mittig umlaufende Fries defekt.“ Der Grundzustand der beiden Türme sei aber in Ordnung. Laut LEW ist auch die statische Sicherheit gegeben.

    Bei einem Ortstermin hörte sich Michael Böhm auch bei einigen Anwohnern um. Die schienen sich auf die tierische Nachbarschaft zu freuen, wie die Aussage dieser Anwohnerin zeigt:„Es wäre sehr schade, wenn der Turm plötzlich nicht mehr da wäre. Er ist schon irgendwie schön und steht da eigentlich auch schon immer.“ Der Burgheimer Umweltreferent Franz Hofgärtner wird nun die weiteren Schritte in Sachen Kooperation einleiten.

    Er hatte bereits im Februar zwei ähnliche Projekte in Ellgau besichtigt und sich mit der dortigen Bürgermeisterin über Erfahrungen mit dieser Naturschutzmaßnahme ausgetauscht. „Alles Weitere wie Erwerb, Zeitplan oder die genauen Einzelheiten der Kooperation mit dem Bund Naturschutz gilt es nun zu klären, aber das ist mehr Formsache“, sagt Böhm. „Burgheim steht hinter derartigen Projekten und ist auch bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen.“

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