Sollte in Weichering ein Paketzentrum der DHL entstehen? Diese Frage hat die Redaktion der Neuburger Rundschau an elf Frauen und Männer gerichtet, die bei der Wahl im September für ihre jeweiligen Parteien in den Bundestag einziehen wollen.
Reinhard Brandl, CSU: Die Entscheidung wird vor Ort getroffen. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn es klappt. Der Online-Handel boomt. Die Pakete fallen aber nicht vom Himmel. Es braucht solche Zentren und wir in der Region brauchen Arbeitsplätze. Die Verkehrsanbindung, der Lärmschutz und der ökologische Ausgleich müssen dabei gewährleistet sein. Das halte ich aber für machbar.
Lukas Rehm, AfD: Es ist ein sehr wichtiges Projekt für die Gemeinde Weichering, um die Wirtschaft in der Region weiter zu diversifizieren. Des Weiteren wird die Wirtschaftskraft der Gemeinde erheblich verstärkt.
Paketzentrum Weichering: Kandidatinnen und Kandidaten stehen dem Projekt kritisch gegenüber
Roland Meier, Die Linke: Auch diese Frage wird nicht in Berlin entschieden. Die Post sollte eine regionale Industriebrache nutzen, die näher an der A9 liegt und weniger Grundfläche verbraucht. Ob 400 Arbeitsplätze den Flächenverbrauch, davon 1,85 Hektar Klimaschutzwald, rechtfertigen, darf angezweifelt werden. Die dort Beschäftigten werden auch mit 13 Euro Mindestlohn nie in Weichering leben, sondern pendeln.
Theresa Ley, FDP: Bei jedem geplanten Großprojekt muss eine Abwägung erfolgen. Dem Flächenverbrauch kann durch entsprechende Anlegung von Ausgleichsflächen entgegengesteuert werden. Eine totale Überlastung der bisherigen Infrastruktur durch die Zunahme des Lkw-Verkehrs ist so nicht zu erwarten, sodass die positiven wirtschaftlichen Effekte für die Region im Vordergrund stehen dürften.
Christian Ponzer, Freie Wähler: Die Zusicherung von DHL für die Entrichtung der Gewerbesteuer und die Schaffung von ca. 400 Arbeitsplätzen ist für die Region ein Gewinn. Die Verhandlungen hierzu laufen noch.
Jochim Siebler, Die Grünen: Das Paketzentrum verursacht eine hohe Zahl von Lkw-Fahrten. Diese müssen aber reduziert und nach Möglichkeit auf die Bahn verlagert werden. Warum das vorbeilaufende Bahngleis nicht in Anspruch genommen wird, ist mir nicht bekannt. Wenn ein Bahnanschluss an diesem Ort nicht möglich ist, dann muss ein geeigneter Standort an einem Industriegleis dafür gefunden werden.
Jessica Meier, SPD: Der Gemeinderat in Weichering steht hinter diesem Vorhaben und sieht hierin viele positive Aspekte. Das kann ich gut nachvollziehen, weil ich als Gemeinderätin weiß, wie schwierig solche Ansiedlungen heute zu bekommen sind. Mir scheint es durchaus möglich zu sein, dass die Belange des Natur- und Umweltschutzes gut berücksichtigt werden können. Hierbei ist auch die Deutsche Post AG mit einem nachhaltigen Baukonzept gefordert.
Paketzentrum Weichering: Gemeinderat wartet auf Stellungnahme der Deutschen Post zu offenen Fragen
Helmut Groß, Die Basis: (Anmerkung der Redaktion: Helmut Groß lehnte es ab, auf unsere Fragen zu antworten.)
Wolfgang Distler, Bayernpartei: Neue Paketzentren sind die logische Folge vom zunehmenden Paketaufkommen. In erster Linie schlägt die Deutsche Post vor, wo sie gerne die neuen Paketzentren hätte. Die Details müssen dann mit den betroffenen Kommunen geklärt werden.
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Jakob Sedlmeier, ÖDP: Ein Projekt dieser Größe gehört zum Bespiel in einen Flughafen, nicht auf eine Wiese.
Sebastian Zahl, Die PARTEI: Ich bin für ein Paketzentrum der Deutschen Post in Weichering. Am besten wäre es, die ganze Ortschaft dafür abzureißen, damit nur noch sinnvolle Dinge daher kommen. Allerdings sollte dieses Paketzentrum immer mittwochs geschlossen haben. Denn da ist amazonfreier Mittwoch!
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