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Brandlbad in Neuburg: Wie der Badespaß mit Regeln in Neuburg funktioniert

Brandlbad in Neuburg

Wie der Badespaß mit Regeln in Neuburg funktioniert

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    Mit Bauzäunen reguliert Schichtleiter Jürgen Herrmann gemeinsam mit seinen Kollegen die Zahl der Badegäste im Nichtschwimmerbecken.
    Mit Bauzäunen reguliert Schichtleiter Jürgen Herrmann gemeinsam mit seinen Kollegen die Zahl der Badegäste im Nichtschwimmerbecken. Foto: Andreas Dengler

    Pommes, Süßigkeiten und Schaumkuss-Semmeln: Im Corona-Sommer ist vieles anders, aber die typischen Freibad-Snacks bleiben gleich. Der vierjährige Deniz bestellt gemeinsam mit seinem Papa Murat Mazioglu eine Portion Pommes und bunte Zuckerkugeln. Bereits mehrfach waren Vater und Sohn in diesem Sommer im Neuburger Brandlbad. „Es ist immer schwer, ihn hier wieder rauszubekommen“, sagt der 31-jährige Familienvater aus Neuburg und zeigt auf den Buben. Die Corona-Regeln, die für das Freibad gelten, schrecken Familie Mazioglu nicht zurück. „Es ist perfekt so“, bewertet Mazioglu das aktuelle Corona-Konzept vom

    Wer das Freibad besucht, muss seine persönlichen Daten angeben. Die Badegäste müssen die Abstandsregeln einhalten und im Eingangsbereich, am Kiosk sowie auf den Toiletten einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Markierungen am Boden lotsen durch das Bad – diese Regeln gelten bereits seit Beginn der verspätet begonnenen Saison.

    Liegeflächen im Brandlbad wieder geöffnet

    Das Volleyballfeld und die Liegefläche am Schwimmerbecken waren zu Beginn des Corona-Sommers noch gesperrt, inzwischen dürfen sie wieder benutzt werden. Aber nur unter Auflagen: Auf dem Spielfeld dürfen maximal zehn Spieler sein und die hölzerne Liegefläche am Sportbecken muss jeden Abend aufwendig gereinigt werden. 110 Gäste dürfen sich gleichzeitig im Nichtschwimmerbecken aufhalten. Im kühleren Schwimmerbecken sind es 83 Personen. Die Zahlen kommen vom Gesundheitsamt und wurden basierend auf der Wasserfläche errechnet, erklärt Schichtleiter Jürgen Herrmann.

    Neuburger Freibad setzt auf Bauzäune

    Herrmann ist der Chef an diesem Nachmittag. Er beaufsichtigt die Technik, die Einhaltung der Corona-Regeln und vieles mehr. Um die Vorgaben des Gesundheitsamts einzuhalten, gibt es verschiedene Konzepte. Zeitweise war für das Brandlbad ein Bändchensystem nach Ingolstädter Vorbild vorgesehen. Dabei hätten alle Besucher beim Betreten des Bads ein farbiges Plastikarmband erhalten. Abwechselnd und nach Farbe sortiert hätten die Gäste dann ins Becken gedurft. „Dieses System hätte viele verärgert“, meint Herrmann. Die Erfahrung habe seinen Kollegen und ihm eine bessere Alternative gezeigt: das sogenannte Bauzaun-System. „Es läuft supergut“, sagt Herrmann begeistert. Sobald die Beckenaufsicht bemerkt, dass sich zu viele im Wasser aufhalten, werden die Eingänge versperrt, sodass es nur noch einen Zu- und einen Ausgang zum Beckenbereich gibt. Die Bauzäune seien effektiver, werden von den Gästen besser akzeptiert und sparen Personal und Müll, erklärt Herrmann die Vorteile.

    Badegäste checken im Internet die aktuellen Besucherzahlen

    Im Moment halten sich knapp 50 Schwimmer im Becken auf. Kein Grund die Eingänge zu verschließen. Wenige Schritte entfernt auf der Liegewiese haben es sich Simone Eisermann und Nadine Daiker aus Neuburg gemütlich gemacht. Die beiden Mütter sind mit ihren Kindern im Freibad. Sie kommen trotz Corona gerne. Bevor es ins Brandlbad geht, checken die beiden die Besucherzahlen auf der Homepage. „Das hilft sehr“, sagt Daiker. Die Daten für den aktuellen Online-Service erfassen die Mitarbeiter von einem Security-Unternehmen am Eingang. Vier Schüler und Studenten sind hingegen am Ausgang positioniert. Sie sammeln die notwendigen Kontaktformulare ein und checken die gehenden Besucher aus.

    Auch Bauer und Mazioglu klicken auf die Homepage der Stadtwerke, bevor sie sich auf den Weg ins Brandlbad machen. Darüber, ab welcher Besucherzahl sie nicht mehr ins Bad aufbrechen würden, haben sie sich noch keine Gedanken gemacht. Aber das ist auch nicht notwendig. Als die beiden Väter gerade im Kiosk-Biergarten ein kühles Bier genießen, sind gut 250 Personen im Brandlbad. Seitdem die Besucherzahl auf 750 beschränkt ist, wurde die Marke erst ein Mal geknackt, weiß Herrmann. Ein vorübergehender Einlassstopp war die Folge.

    Corona-Sommer: Badeweiher werden bevorzugt

    Am Freitagnachmittag, bei bestem Badewetter, waren über 450 Gäste im Bad. An normalen Ferientagen vor Corona war die Besucherzahl bis zu fünfmal so hoch, erzählt der Schichtleiter. Die Mehrheit weiche derzeit auf die Badeseen aus. Eine Alternative, die für Mazioglu nicht infrage kommt. „Das ist mit den Kleinen zu gefährlich.“ Und Pommes oder Süßes gibt’s an vielen Weihern auch nicht zu kaufen.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Andreas Dengler: "Was für das Neuburger Freibad spricht"

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