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Bistum Eichstätt: Finanzskandal: Hirtenwort von Bischof Hanke

Bistum Eichstätt

Finanzskandal: Hirtenwort von Bischof Hanke

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    Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich einem Hirtenwort zur Fastenzeit auch zum Finanzskandal geäußert.
    Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich einem Hirtenwort zur Fastenzeit auch zum Finanzskandal geäußert. Foto: Foto: dpa / Armin Weigel

    Der in der Kritik stehende Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat sich  in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit auch zum Finanzskandal geäußert. Als Bischof hätten ihn die Vorgänge in der Finanzkammer „persönlich sehr getroffen und erschüttert“, schreibt er. In dem Brief, der an diesem Wochenende in den Gottesdiensten des Bistums verlesen wird, heißt es weiter: „Der Fall ist beschämend und für mich persönlich eine bittere Enttäuschung, weil aus dem Kreis meiner Mitarbeiter Vertrauen ausgenutzt und dem Bistum geschadet wurde.“ Dadurch leide auch die Glaubwürdigkeit der Kirche. Ganz besonders schmerze ihn, dass sich nun auch viele Ehrenamtliche, die sich in ihrer Freizeit für ihre Pfarrei oder auch in der kommenden Woche bei der Caritassammlung engagierten, diskreditiert und hintergangen fühlten. Es  sei ihm daher ein großes Anliegen, „diesen Fall vollständig aufzuklären und die zuvor begonnene Reform der Bistumsfinanzen und der internen Kontrollmechanismen fortzusetzen, um verlorengegangenes Vertrauen soweit wie möglich wiederherzustellen“.

    Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen, so Handke weiter, müsse er davon ausgehen, „dass diese Geschäfte nicht aus Unwissenheit, sondern vielmehr mit der Absicht getätigt wurden, sich persönliche Vorteile zu verschaffen.“

    Wie ausführlich berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft München II in dieser Angelegenheit wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Die für Wirtschaftsstrafsachen zuständige Schwerpunktstaatsanwaltschaft führt zwei - inzwischen in U-Haft sitzende - Beschuldigte, unter ihnen ein früherer Bistumsmitarbeiter. Der Diözese könnten durch dubiose Immobiliengeschäfte ein Schaden von rund 48 Millionen Euro entstanden sein.

    Nachdem im Zuge der „Transparenzoffensive“ zu den Finanzstrukturen im Bistum externe Experten auf Unregelmäßigkeiten gestoßen waren, hatte Hanke Mitte 2017 eine Münchner Anwaltskanzlei beauftragt, Anzeige gegen den früheren Mitarbeiter und eine "als Projektentwickler im Immobilienbereich tätige Person" zu erstatten. Anfang Februar hatte das Bistum die Öffentlichkeit von den Vorgängen unterrichtet.

    Bischof Hanke betonte in seinem Hirtenwort „die dienende Funktion der Bistumsverwaltung für die Kirche als die Gemeinschaft der Gläubigen“. Hier sei Umdenken und Neuausrichtung nötig.

    Ab Montag ist der Bischof von Eichstätt Gastgeber der Deutschen Bischofskonferenz, die für vier Tag zur Frühjahrsvollversammlung in Ingolstadt zusammen kommt. Auch dort wird der Finanzskandal Thema sein. (nr, AZ,  kuepp)

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