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Besuch: Otto Waalkes zieht in Neuburg die Massen an

Besuch

Otto Waalkes zieht in Neuburg die Massen an

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    Nicht nur vor der Galerie, sondern auch im Inneren war der Andrang groß. Ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren: Viele der Besucher wollten ein Autogramm des Künstlers Otto Waalkes zu erhaschen.
    Nicht nur vor der Galerie, sondern auch im Inneren war der Andrang groß. Ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren: Viele der Besucher wollten ein Autogramm des Künstlers Otto Waalkes zu erhaschen. Foto: Julia Abspacher
    Auch dieses kleine Mädchen war gekommen, um Otto live zu erleben und sich ein Autogramm auf dem Gipsarm zu sichern.
    Auch dieses kleine Mädchen war gekommen, um Otto live zu erleben und sich ein Autogramm auf dem Gipsarm zu sichern. Foto: Julia Abspacher

    (Fast) Alle sind sie gekommen, um ihn zu sehen: Otto, seines Zeichens Schauspieler, Komiker, Musiker, Regisseur, Synchronsprecher – oder, wie er selbst einfach sagt: „Unterhalter“. Seine Malerei war es allerdings, die den Kult-Ostfriesen am Samstag bis ans andere Ende der Republik, genauer gesagt, nach Neuburg verschlug. Barbara Nassler und ihre Galerie luden zur Vernissage mit Werken von

    Lange bevor Otto Waalkes kam, warteten die Besucher schon vor der Galerie in der Neuburger Innenstadt

    Schon lange bevor die Türen offiziell geöffnet wurden, harrten zahlreiche Besucher vor der Galerie in der Innenstadt aus. Links und rechts des mit schicken Kordeln abgetrennten roten Teppichs standen sie in dichten Reihen, hatten Bücher, Filme und sonstige Memorabilien dabei, die der Komiker signieren sollte. Dass das Otto-Fieber längst nicht nur Fans gepackt hat, die schon seine ersten Sketche live miterlebten, zeigte sich am vielfältigen Publikum: Alle, vom Kleinkind, Jugendlichen bis hin zum Erwachsenen und Senioren waren an diesem Vormittag zur Galerie zwischen Schrannen- und Spitalplatz gekommen. Kaum, dass Otto da war, wurde er auch schon von der Menschentraube verschluckt, schüttelte Hände, gab Autogramme, und wer besonders viel Glück hatte, konnte sich sogar über ein kleines Original, wie einen schnell gezeichneten Ottifanten, freuen. „Ich dachte, ich komme einfach vorbei und sage kurz guten Tag. Aber diese Vielfalt und Organisation – ganz stark“, freute sich der Protagonist des Tages.

    Otto Waalkes malt aus Spaß und findet, dass der Ottifant in der abendländischen Kultur sträflich vernachlässigt wird

    Auch die Bilder von Barbara (links) und Lorena Steinmann sind neben denen von Otto in der Ausstellung zu sehen.
    Auch die Bilder von Barbara (links) und Lorena Steinmann sind neben denen von Otto in der Ausstellung zu sehen. Foto: Julia Abspacher

    Die größeren Werke gab es freilich im Inneren der Galerie zu bestaunen. So schillernd wie Ottos Persönlichkeit, so facettenreich ist auch seine Kunst. Da reihen sich die verschiedensten Stile und Techniken aneinander, hängen abstrakte Gemälde neben figürlichen Werken. Was sie alle vereint, ist die augenzwinkernde Hommage an Ottos eigenes Wirken, wie auch an andere große Künstler und die Popkultur an sich. Denn Otto parodiert in seinen Bildern berühmte Kunstwerke und verleiht ihnen seine eigene Handschrift, indem er mit Vorliebe Ottifanten oder sich selbst in ihnen verewigt. „Ich male aus Spaß. Aber ich will auch den Betrachter irritieren, wenn er erst auf den zweiten Blick richtig erkennt, wer da durch’s Bild spaziert“, meint der Meister selbst dazu. Und überhaupt: „Der Ottifant wird in der abendländischen Kultur sträflich vernachlässigt.“

    So spaziert das kleine Tierchen in Ottos Welt also mit Udo Lindenberg über den berühmten Zebrastreifen in der Abbey Road oder blickt zusammen mit Otto über das Nebelmeer, wie es einst der Wanderer in Caspar David Friedrichs romantischem Meisterwerk tat. Ein munterer Tanz durch die Epochen, Stilrichtungen und Stimmungen, aber auch eine Kunst, die unterhält und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Bereichert wird die Ausstellung um die Werke von Barabara und Lorena Steinmann, Mutter und Tochter und zwei langjährige Freundinnen von Otto, die nun erstmals gemeinsam mit ihm ausstellen. Die beiden Bielefelderinnen haben vor allem Porträts, darunter natürlich auch welche von Otto, und kleinere Bilder mit nach Neuburg gebracht.

    Der Ostfriese Otto Waalkes trug sich auch in das Goldene Buch der Stadt Neuburg ein

    Hausherrin Barbara Nassler freut sich, dass Otto in ihrer Galerie ausstellt.
    Hausherrin Barbara Nassler freut sich, dass Otto in ihrer Galerie ausstellt. Foto: Julia Abspacher

    Doch es ist nicht nur Otto, der die Neuburger zur Vernissage begeistert, sondern auch die Ottheinrichstadt selbst zeigt sich an diesem Tag von ihrer besten Seite: Strahlender Sonnenschein und Musiker der Stadtkapelle unter Leitung von Alexander Haninger sorgen für perfekte Rahmenbedingungen. „Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit, viel zu sehen, aber das ist ja eine unfassbare Stadt in einem tollen Zustand“, zeigte sich Otto begeistert. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hatte zur Vernissage dann auch das Goldene Buch dabei, in das sich der Ostfriese gerne eintrug.

    In etwas ruhigerem Rahmen wird die Ausstellung noch bis zum 30. Juni in der Galerie Nassler während ihrer normalen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 8.45 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr) zu sehen sein.

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