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Bergheim: Warum sich ein Bauvorhaben in Bergheim verzögert

Bergheim

Warum sich ein Bauvorhaben in Bergheim verzögert

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    Mit Platzkarten und Abstand saßen die 22 Teilnehmer der Bürgerversammlung gut verteilt in der kalten Bergheimer Dorfhalle.
    Mit Platzkarten und Abstand saßen die 22 Teilnehmer der Bürgerversammlung gut verteilt in der kalten Bergheimer Dorfhalle. Foto: Andrea Hammerl

    Ungemütlich kalt war es in der Bergheimer Dorfhalle, wohin Bürgermeister Tobias Gensberger die Bürgerversammlung verlegt hatte. Von den 22 Teilnehmern hatte gefühlt ein jeder sich vorab bei ihm erkundigt, ob die Versammlung tatsächlich stattfinde. „Wir sind verpflichtet, Bürgerversammlungen abzuhalten“, stellte Gensberger klar, „und sollten die Plätze nicht ausreichen, sogar mehrere“. Nummerierte Platzkarten wurden bei der Anmeldung ausgegeben, es galt Maskenpflicht während der gesamten, rund 1,25 Stunden dauernden Veranstaltung – mit Ausnahme der Redner, die 2,5 Meter Abstand hielten.

    Corona wirkt sich auch anderweitig aus. So rechnet Kämmerin Linda Graf mit circa 100.000 Euro weniger aus Steuereinnahmen, und Gensberger erklärte die Zeitverzögerung beim Bau von Feuerwehrhaus und Bauhof in Bergheim neben Krankheit und Abstimmungsproblemen auch mit Corona. Er gab sich aber zuversichtlich, den Bau im kommenden Frühjahr abschließen zu können. „Es ist halt so, ich will mich nicht mehr ärgern“, meinte Gensberger, „mein größter Trost ist, dass wir jetzt eh keine Einweihung feiern könnten.“ In Unterstall sollen die Planungen für das neue Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus weitergehen, sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist.

    Baugebiet "Am Unteren Anger" in Bergheim wird schneller fertig als gedacht

    Die Baugebiete „Luckerberg II und III“ in Bergheim sollen mit 30 beziehungsweise zehn Parzellen voraussichtlich Ende 2021/Anfang 2022 verkauft werden. „Am Luckerberg III“ sind zwei Parzellen für Geschosswohnbau, also Mehrfamilienhäuser vorgesehen, und zwar die in einer natürlichen Mulde liegenden Grundstücke. „Dort fügt es sich am besten ins Gelände ein“, erklärte der Bürgermeister. Überraschend schneller als gedacht wird das Baugebiet „Am Unteren Anger“ baureif, die Erschließung soll heuer noch im Herbst beginnen und im Frühjahr fertiggestellt sein, sodass die sechs Baugrundstücke dann verkauft werden können. Dagegen verzögert sich die Erschließung vom „Trauberg II“ in Unterstall durch Probleme mit dem Immissionsschutz. Dort muss auch noch die Kläranlage ertüchtigt werden, um das Baugebiet anschließen zu können.

    Da auch Attenfeld zukünftig über eine circa zwei Millionen Euro teure Druckleitung an die Unterstaller Kläranlage angeschlossen werden soll, wird entsprechend größer gebaut. Eine aufgrund der neuen Wasserrahmenrichtlinie der EU erforderliche Sanierung der Attenfelder Anlage rechne sich nicht, erklärte Gensberger. Zwei weitere Wohnbaugrundstücke entstehen im Mischgebiet „Bergheim Süd II“. Wichtig ist den Verantwortlichen hier, den Wertstoffhof einzubinden und einen immissionsrechtlichen Rahmen für das bestehende Gewerbe zu schaffen.

    In Bergheim werden vorsorglich Gasleitungen mit verlegt

    Das Gewerbegebiet „Am Riedweg“ wird um zwei Parzellen erweitert. Für eine Lärmschutzwand am alten Baugebiet „Am Pitz“ gibt es zwei Varianten, einmal in den Hang direkt hineingebaut oder – was Gensberger bevorzugen würde – an der Straßenkante mit kombinierter Leitplanke. Die Kosten der beiden Varianten müssen noch gegeneinander abgewogen werden. Der Bergheimer Friedhof wurde um neue Fundamente für Einzel- und Familiengräber erweitert, zudem sind eine neue Wasserstelle und neue Wege entstanden. Etliche Straßensanierungen wurden abgeschlossen, dabei wurde eine Kurve am Fährenweg verbreitert, sodass der Lieferverkehr zum Dorfladen besser durchkommt.

    Um Gasanschluss in Bergheim zu ermöglichen und mit Erdgasversorgern ins Gespräch zu kommen, werden bei größeren Straßenbaumaßnahmen jeweils Gas-Blindleitungen mitverlegt, eine erneute Interessensabfrage soll in den nächsten Wochen erfolgen. Wie lang die Lebenszeit der Gasleitungen sei, wollte Herbert Obermeier wissen. Er sei ja für Gasleitungen, die genutzt würden, aber auch ungenutzte fielen dem Zahn der Zeit zum Opfer. Eine Zahl konnte Gensberger nicht nennen, verwies aber auf Gasleitungen in Städten, die zum Teil 100 Jahre alt seien. Obermeier zeigte sich enttäuscht über die geringe Anzahl an interessierten Bürgern auf der Versammlung, Gensberger meinte jedoch, er habe nicht mit mehr gerechnet und sei froh über jeden, der da war.

    Breitbandausbau in Bergheim

    Im Rahmen der bayerischen Gigabitförderung soll der Breitbandausbau in Bergheim, Unterstall und Attenfeld weiter vorangetrieben werden. Gefördert werden Maßnahmen in den Bereichen, wo für Privathaushalte noch kein schnelles Internet mit 100 Mbits und für Gewerbetreibende keine 200 Mbits verfügbar sind. „Wir sind dran, seit wir den Ausbau vor 2,5 Jahren beschlossen haben“, betonte Bürgermeister Tobias Gensberger, allerdings seien die Firmen ausgelastet. Die Vergabe soll bis zum Winter abgeschlossen sein, dann hat die Gemeinde drei Jahre Zeit, die Maßnahmen abzuschließen, ohne dass Förderungen verloren gehen.

    100.000 Euro für Digitalisierung an Grundschule in Bergheim

    Rund 100.000 Euro steckt die Gemeinde Bergheim in die Digitalisierung der Grundschule. Das Geld dient dem Aufbau einer EDV-Infrastruktur, eines WLAN-Netzes und eines Servers, wie Verwaltungsleiter Stefan Gößl erläuterte. Der Unterstaller Eric Heinzmann hatte die ihm zu hoch erscheinenden Kosten hinterfragt. Gößl erklärte die hohen Kosten auch mit den Vorgaben für die Endgeräte. Es dürften keine 300-Euro-Laptops angeschafft werden, sondern teure Geräte, die jeweils 900 bis 1000 Euro kosten. Geplant sind 40 Laptops, hinzukommen Beamer sowie Dokumentenkameras. Aktuell läuft die Ausschreibung.

    Sondergebiet Schulzweiher

    Am Schulzweiher hat die Rekultivierung begonnen. „Es ist bereits alles eingeebnet und zur Bepflanzung vorbereitet“, berichtete Bürgermeister Tobias Gensberger. Ein Firmenparkplatz und eine Extensivwiese entstehen dort. Der Schulzweiher werde nie ein offizieller Badesee werden, jedoch sei das Maximum für die Bürger beim Landratsamt herausgeholt worden, meinte Gensberger. Die Firma Schulz hätte dort gerne ein Badeparadies für die Bürger errichtet und werde nichts gegen Badende unternehmen, auch das Landratsamt werde es dulden. Bis zum Sommer sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Kneippbecken im Vorfluter der Donau soll noch im November fertiggestellt werden.

    Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer an der ND 2 bei Attenfeld begründete Bürgermeister Tobias Gensberger mit „punktuellen Griffigkeitsproblemen“ des Belages, daher müsse in den Kurven aus Sicherheitsgründen das Tempo reduziert werden. Bisher galt Tempo 70 im Bereich der Zufahrten nach Unterstall und Attenfeld.

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