Der Abend begann mit einem vergnüglichen Treffen von fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einem Schnellrestaurant und endete in einer Tragödie: Vor zwei Jahren verursachte ein damals 21-Jähriger einen schweren Unfall auf der B300 im Kreis Pfaffenhofen. Sein 13-jähriger Beifahrer starb bei dem rasanten Überholmanöver, der Bruder des Verunglückten musste alles mit ansehen.
Der Angeklagte aus dem Kreis Pfaffenhofen wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
Vor einem Jahr hat das Amtsgericht Pfaffenhofen den Mann zu einer Bewährungsstrafe von 16 Monaten verurteilt. Da sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen sind, wurde das Verfahren am Ingolstädter Landgericht neu aufgerollt. Allerdings zogen beide Seiten nach Anhörung eines Gutachters ihre Berufung zurück, das Urteil wegen fahrlässiger Tötung ist damit rechtskräftig. Zudem kann der Mann, der vor dem Unfall als Fahrer gearbeitet hatte, frühestens in einem Jahr wieder seinen Führerschein machen.
Es war ein Herbstabend, schon dunkel, als die vier jungen Burschen und eine 16-Jährige vom Schnellrestaurant in Langenbruck wieder zurück nach Geisenfeld fahren wollten. Man hatte gegessen, und gequatscht, vor allem über Autos. Groß, schnell, schnittig – dafür konnten sich die jungen Männer begeistern. Besonders der 21-Jährige. Mit seinen
Der Unfall geschah mit einem Audi mit 280 PS
An jenem Abend jedenfalls war der junge Mann mit seinem 280-PS-Audi gekommen. Der 13-Jährige – auch ein großer Autofan – wollte unbedingt mit diesem Auto zurück nach Hause fahren. Die anderen stiegen in den Wagen eines 19-Jährigen. Auf der B300 ging es Richtung Geisenfeld, dann geschah das Unglück. Die ganze Strecke zuvor sei er schon auffällig hinter ihm hergefahren, habe abgebremst und dann wieder beschleunigt, sagte der Fahrer des anderen Autos vor Gericht. Dann hat er zum Überholen angesetzt: „Er hat schon ordentlich beschleunigt“. „Der hat doch wohl ’nen Knall“ will ein 16-jähriger Insasse des anderen Wagens noch gesagt haben, als der Audi an ihnen „vorbeigeschossen“ sei. Sekunden später musste der Teenager mit ansehen, wie das Auto, in dem sein kleiner Bruder saß, gegen mehrere Bäume knallte und sich mehrmals überschlug. Der 13-Jährige überlebte das Unglück nicht. Der Unfallfahrer erlitt ein Schleudertrauma.
Schon mehrmals, sagte er bei der Verhandlung, habe er das Grab des Jungen besucht. Vor Gericht hatte er sich beim Vater des Verunglückten entschuldigt. Der hatte als Nebenkläger den gesamten Prozess mitverfolgt.