Aus Sportplatz wird See: TSV-Gelände steht unter Wasser
Das Hochwasser drückt das Grundwasser nach oben und überschwemmt die Freisportanlagen des TSV. Das Vereinsheim wird durch Hochwasser-Barrikaden geschützt.
Nein, der TSV Neuburg hat seiner Schwimmabteilung kein eigenes Freibad gebaut. Der See, der sich seit Sonntagabend zunehmend entwickelt hat und mittlerweile die kompletten Freisportanlagen einnimmt, ist die Folge des Hochwassers. Das Grundwasser bahnt sich seinen Weg an die Oberfläche und lässt dieser Tage so manchen Keller volllaufen. Auch in den Untergeschossen des TSV-Vereinsheims und der Vereinswirtschaft wurde in der Nacht auf Donnerstag eingedrungenes Wasser abgepumpt und aufgesaugt. Doch die Vereinsmitglieder haben die Lage im Griff.
Gerade kommt Renate Krause und löst Marina Kotzur ab. Aus einer Wand drückt es Wasser in einen Kellerraum, mit einem Nasssauger fangen sie das Wasser auf. Das tun die Mitglieder schon die ganze Nacht in wechselnder Besetzung. Dritter Vorsitzender Hermann Schottnar und Geschäftsführerin Anja Hofmann hatten auf die Schnelle einen Einsatzplan erstellt und unter den Mitgliedern verteilt. Jeder, der konnte, packte mit an. "Das wurde top organisiert", lobt Vorsitzender Udo Kotzur. Hilfe kam auch von Nichtmitgliedern. Nach einem Aufruf in den sozialen Medien hatte eine Frau eine Pumpe vorbeigebracht, die auch sofort zum Einsatz kam.
TSV Neuburg unter Wasser: Sportanlagen komplett überschwemmt
Dass das Vereinsheim des TSV so glimpflich davonkommt, hat mit dem Hochwasserschutz zu tun, den der Verein nach dem Hochwasser von 1999 angeschafft hat. Damals standen die Kellerräume ein Meter unter Wasser. Jetzt können die Fenster im Untergeschoss verbarrikadiert werden. "Der hält 98 Prozent des Wassers ab", erklärt Schottnar. Stündlich messen sie, wie hoch das Wasser an den Schutzwänden steht. "Ab hier Feuerwehr anrufen", steht an einer Markierung etwa zehn Zentimeter unter der Wandkante. Dazu wird es wohl aber nicht kommen, denn seit Donnerstagmorgen sinkt der Pegel langsam.
Bis sich die Seenlandschaft am TSV-Gelände zurückgezogen hat, wird es nach Schätzung von Hermann Schottnar etwa 14 Tage dauern. "Da kann man jetzt nichts machen, sondern muss einfach abwarten", habe die Feuerwehr gesagt, die sich am Donnerstagvormittag einen Überblick von der Lage dort verschafft hat. Schottnar geht davon aus, dass sich die Schäden in Grenzen halten würden. Die Hochsprungmatten dürften wieder einsatzfähig sein, wenn sie getrocknet sind. Gegebenenfalls müsse nur der Sand in den Weitsprunganlagen ausgetauscht werden.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.