Man kann alles Mögliche rein fantasieren in diesen Besuch. Yago dos Santos war am Samstagabend in der Ratiopharm-Arena und natürlich wurde er überaus herzlich begrüßt. Vom Publikum, von den früheren Mitspielern und von seinem brasilianischen Landsmann Marcio Santos. Schließlich war Yago in der vorletzten Saison bei der deutschen Sensations-Meisterschaft von Ratiopharm Ulm einer der Hauptdarsteller gewesen. Dass dieser Megaerfolg überhaupt wiederholbar ist und dass das möglicherweise schon in dieser Spielzeit gelingt, das ist und bleibt unwahrscheinlich. Aber umgekehrt lügt die Tabelle der Basketball-Bundesliga halt auch nicht: Ulm grüßt nach dem 82:72-Heimsieg gegen die Hamburger Towers weiterhin von Platz eins. So gut lief es in der Yago-Saison in der Hauptrunde nicht.
Mehrere Ausfälle bei Ratiopharm Ulm
Letztlich war das Spiel gegen Hamburg eine ziemlich sichere Sache, auch wenn die Ulmer wie meistens nicht in bester Besetzung antreten konnten. Diesmal fehlten Nico Bretzel, Tommy Klepeisz und Isaiah Roby. Beim Amerikaner haben aber wohl gesundheitliche Gründe keine Rolle gespielt. Das jedenfalls deutete Thomas Stoll auf X (früher Twitter) an. Der Ulmer Geschäftsführer schrieb: „Sorry Isaiah. Lag an uns, dass Du nicht spielen konntest/durftest. Oder am TK.“ Irgendetwas dürfte also auf der administrativen Ebene schief gegangen sein, darauf lässt die Erwähnung des Technischen Kommissars (TK) schließen. Aber Stoll hat ja völlig recht mit dieser Feststellung: „Auch egal so lange man gewinnt.“
Andere Spieler sprangen in die Bresche. Zum Beispiel Karim Jallow, der bei seinem zweiten Auftritt nach der Genesung von einer Wadenverletzung 14 Punkte und vier Rebounds beisteuerte und sich für seine Leistung in der Verteidigung ein Extralob seines Trainers Ty Harrelson verdiente: „Gerade Karim Jallow hilft uns auf der defensiven Seite enorm.“ Justinian Jessup glänzte nach seinem eher unauffälligen Auftritt am Mittwoch im Eurocup gegen Trento diesmal wieder mit 22 Punkten und einer ganz starken Trefferquote von beinahe 65 Prozent aus dem Feld. 17 seiner Zähler erzielte Jessup in der zweiten Halbzeit.
Das erste Viertel gewannen die Ulmer gegen Hamburg mit 13 Punkten, das zweite verloren sie mit 13, dreieinhalb Minuten vor dem Ende des dritten Spielabschnitts stand es 52:52 und zum Ende dieses Viertels 60:56. Es folgte der entscheidende Ulmer Zwischenspurt zur 72:59-Führung. Yago hat das gefallen.
Ratiopharm Ulm: Jessup (22), Jallow (14), Saraf (13), Weidemann (10), Herkenhoff (8), Santos (7), Essengue (5), Plummer (3), Jensen.
Beste Ulmer Dreierschützen: Weidemann (2/3), Jessup (2/4).
Beste Ulmer Rebounder: Jessup, Jallow, Herkenhoff, Essengue (alle 4).
Ulmer Trefferquote: 53 Prozent (32/60).
Ulmer Dreierquote: 39 Prozent (9/23).
Ulmer Freiwurfquote: 90 Prozent (9/10).
Beste Hamburger Werfer: Barnett (17), Kuath (16), Ogbe (16), Ivey (13).
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