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Staatsforsten setzen auf Tannenbäume gegen die Klimakrise
![Rund 100 Interessierte nahmen an einer Exkursion durch den Roggenburger Forst teil. Rund 100 Interessierte nahmen an einer Exkursion durch den Roggenburger Forst teil.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Aus dem Roggenburger Forst meldet der Forstbetrieb Weißenhorn Erfolgszahlen. Zwei Fachleute erklären, was dahintersteckt. Die Bilanz lockt Interessierte an.
Der Tannenanteil in der Waldverjüngung der Staatswälder wächst. Er ist heute doppelt so hoch wie noch vor einigen Jahren, wie der Forstbetrieb Weißenhorn bekannt gibt. "Wir haben es mit einer großen Teamleistung geschafft, eine echte Tannenoffensive in unseren Wäldern zu entfesseln", freut sich der stellvertretende Leiter Christoph Kohler. "In Zeiten des Klimawandels, der die Wälder bedroht, ist das eine perfekte Bilanz", führt er weiter aus. Tannen geben den Wäldern der Region mehr Stabilität, teilt der Forstbetrieb mit.
Forstmann Kohler erläutert: "Der Grund für die Überlegenheit der Tanne ist ein viel stärkeres Wurzelsystem. Sie kommt tiefer in den Boden, wo das Wasser ist. Trockenperioden übersteht sie so besser und der Sturm wirft sie nicht so leicht um." Stürme und Trockenheit können der Tanne also nicht soviel anhaben, wie der sensibleren Fichte.
Darum setzt der Forstbetrieb Weißenhorn auf die Tanne
Im Roggenburger Forst haben schon mehrere Förstergenerationen an der Wiederansiedelung der Tanne gearbeitet. Aktuelle Daten zeigen nun, dass der hohe Einsatz der Waldarbeiter und Forstleute bei der Tanne einen großen Effekt hat. Bezogen auf den Staatswald der Region hat sich demnach allein in den vergangenen 15 Jahren das Vorkommen der Tanne in der jüngsten Waldgeneration verdoppelt, auf einigen Flächen sind die Tannenanteile sogar noch deutlich stärker gewachsen.
Am Anfang steht die Pflanzung von Tannen, aber auch die Tannen-Saat: Schaffen es die Sämlinge anzuwachsen, können sie ein starkes Wurzelwerk ausbilden. Bis eine kleine Tanne hochgewachsen ist, dauert es viele Jahre: Wichtig ist es dabei, dass sie von Rehen nicht abgefressen wird, denn die Knospen der jungen Bäumchen sind für Reh und Hirschsehr schmackhaft. "Wir haben die Wildbestände mit der Jagd so einreguliert, dass der Wald sich gut verjüngen kann. Gleichzeitig pflegen wir den Wald regelmäßig und sorgen für ausreichend Licht, damit die Verjüngung auch gut weiterwachsen kann", erläutert Revierförster Manfred Rolle, der im nördlichen Roggenburger Forst tätig ist.
Exkursion der Staatsforsten im Wald bei Roggenburg
Von der waldfreundlichen Jagd profitieren auf andere Baumarten wie Buche, Eiche, Ahorn und Douglasie, die ebenfalls wichtige Säulen in einem klimaangepassten Mischwald von morgen sind. Ein Erfolg, der neugierig macht: Rund 100 Waldinteressierte aus dem Raum Landsberg am Lech überzeugten sich vor einigen Tagen bei einer Waldexkursion unter Führung von Christoph Kohler und seinem Vorgänger Helmut Baumhauer von den vielen jungen Tannen am Waldboden und diskutierten intensiv über verschiedene Fachfragen rund um die Tannensaat. (AZ)
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