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Weißenhorn: Gumpiger Donnerstag ist für unter 16-Jährige künftig tabu

Weißenhorn

Gumpiger Donnerstag ist für unter 16-Jährige künftig tabu

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    Unter 16-Jährige müssen draußen bleiben: Der Stadtrat hat am Montagabend ein neues Konzept zum Jugendschutz am Gumpigen Donnerstag erlassen.
    Unter 16-Jährige müssen draußen bleiben: Der Stadtrat hat am Montagabend ein neues Konzept zum Jugendschutz am Gumpigen Donnerstag erlassen. Foto: Dave Stonies/Archiv

    Der Stadtrat hat am Montagabend eine neue Verordung für den Straßenfasching erlassen. Jedes Jahr feiern am Gumpigen Donnerstag Tausende Fasnachtsfans in der Weißenhorner Innenstadt. Die Partybesucher halten Polizei und Sicherheitskräfte meist auf Trab. Heuer war das Fest wie berichtet in die Kritik geraten, weil ein 15-jähriges Mädchen betrunken in der Kälte zusammengesackt war - sein Vater feierte selbst in der bunten Menge. Der Stadtrat hatte deshalb beschlossen, ein Konzept für einen effektiveren Jugendschutz erarbeiten zu lassen. Dieses wurde am Montag in einer Sitzung nun offiziell präsentiert.

    Demnach dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren künftig nicht mehr mitfeiern. Für Maskerer in Begleitung eines Erziehungsberechtigten endet die Party um Mitternacht. Bürgermeister Wolfgang Fendt betonte, man wolle den Straßenfasching nicht abschaffen. "Aber wir müssen dem Jugendschutz Rechnung tragen." Die Stadtverwaltung habe zudem umgefragt, ob nicht ein privater Veranstalter die Feierlichkeiten künftig stemmen - und damit verantworten - wolle.

    Bislang tritt die Stadt als Ausrichter des Faschingstreibens in der Altstadt auf. Es habe sich bereits ein Interessent gemeldet, sagte Fendt. Dieser habe zugesichert, den Gumpigen mit insgesamt 80 Sicherheitskräften zu betreuen. "Ein hervorragender Veranstalter", schwärmte Fendt. Einen Namen wollte er noch nicht bekanntgeben. Die Frist für weitere Angebote laufe noch bis Mittwoch. Der Bürgermeister setzt offenbar große Stücke auf das Konzept. "Wenn dann noch etwas passiert, kann man nichts mehr feiern." 

    Ratsmitglied Bruno Simmnacher (PWG), zugleich Ehrenvorsitzender der Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht, hielt die Verordnung hingegen für nicht ausreichend. Er sprach sich dafür aus, auch unter 18-Jährige von der Feier auszuschließen. Dies würde auch den Veranstalter entlasten, der nachts gar nicht kontrollieren könne, ob sich Jugendliche auf dem Areal aufhalten und wo sich deren Erziehungsberechtigte befinden. "Da muss nur eine Polizeikontrolle kommen und drei Wochen später stehen Sie vor dem Kadi." Zudem hätten die Kinder am rußigen Freitag alle Schule. "Da ist Stadt schon in der Pflicht", so Simmnacher. Rat Michael Schrodi (CSU) bemerkte, dass Jugendliche dann wohl ihre Ausweise an der Kasse abgeben müssten. Dies hielt Fendt jedoch für rechtlich nicht machbar. "Ausweise darf man nicht abnehmen."

    Die Räte stimmten mit 19 zu vier für das neue Konzept.

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