Von einem „Tag der Freude“ sprach Weißenhorns Stadtpfarrer Lothar Hartmann, als der Neu-Priester Ludwig Bolkart seinen Primizgottesdienst feierte. Der Feier in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wohnten zwar coronabedingt weniger Besucher bei, als es wohl sonst der Fall gewesen wäre, doch der festlichen Stimmung tat das keinen Abbruch.
Gemeinsam mit rund 180 geladenen Gästen feierte Ludwig Bolkart am Samstag, am Hochfest des heiligen Ulrich, seinen ersten Gottesdienst in der Heimatgemeinde. Deren Pfarrer Lothar Hartmann freute sich besonders über diesen Neuzugang unter seinen Kollegen: Schließlich handele es sich bei dieser Primiz um die erste in der Pfarrgemeinde seit immerhin 21 Jahren. „Es war ein langer Weg, der viel Kraft gekostet hat“, sagt Bolkart über seine Ausbildung zum Geistlichen, die der 30-Jährige mit Studien in Augsburg und Mailand sowie als Diakon in Kempten verbracht hat. Zuvor hatte Bolkart den Beruf des Industriemechanikers erlernt und sich dann doch für einen anderen Lebensweg entschieden.
Ludwig Bolkart wird jetzt Kaplan in Kaufbeuren
In den kommenden Monaten wird er als Kaplan in Kaufbeuren seinen Dienst tun, doch: „Ich bin und bleibe Weißenhorner“, sagt Bolkart. Er sei dankbar, in der Fuggerstadt aufgewachsen zu sein und dort treue Freunde gefunden zu haben. In der Pfarrgemeinde, wo er sich unter anderem als Ministrant und im Pfarrgemeinderat einbrachte, habe er stets große Unterstützung erfahren: „Man hat keinen Druck gemacht, sondern mir Zeit gegeben – das war wichtig“, sagt Bolkart. Ein Pfarrer sei oft genug auch Krisenmanager, erklärte Pfarrer Dominik Zitzler, der die Festpredigt beim Primizgottesdienst in Weißenhorn hielt. Doch fürs Priestertum sei das längst nicht genug, sagte Zitzler. Vor allem gehe es darum, „den Menschen die Heilsgeschichte Gottes zu erzählen“ und ihnen damit Mut und Hoffnung zu geben: eine „frohe Botschaft, die wir so dringend nötig haben“.
Ludwig Bolkart spendete in Weißenhorn den Primiz-Segen
Ludwig Bolkart spendete am Ende der Messe das, worauf viele Besucher gewartet hatten: den Primiz-Segen, der in regulären Zeiten viele Gläubige dazu bewegt, den ersten Gottesdienst eines frisch geweihten Priesters zu besuchen. „Für die Möglichkeiten war es ein guter Gottesdienst“, fand Bolkart zum Schluss. Und draußen vor dem Hauptportal ergab sich beim Auszug ein – zumindest fast – normales Bild nach einer solchen Primizfeier: Besucher, die dem Primizianten, wenngleich auf Distanz, alles Gute wünschten und Geschenke übergaben. Und: die Weißenhorner Freiwillige Feuerwehr, die samt meterlangem Schlauch für ihren langjährigen Kameraden Spalier stand. Empfang und Gemeindefeier gab es freilich nicht – mit Familie und Freunden beging Bolkart seinen besonderen Feiertag dann im kleinen Kreis.
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