Der Zuhörerbereich ist fast voll besetzt, als das Urteil am Dienstag im Fall der tödlichen Messerattacke von Illerkirchberg verkündet wird. Obwohl der Ausgang der Entscheidung eigentlich keine wirkliche Überraschung mehr ist, ist das Interesse deutlich größer als an den Prozesstagen zuvor. Der Angeklagte verfolgt das Geschehen hingegen nach wie vor unverändert. Nahezu regungslos. In weinroter Jogginghose, blauem T-Shirt und weinrotem Pulli darüber blickt Michael Okba B. in sich gekehrt fast ausschließlich auf den Tisch vor ihm, als der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter in knapp 35 Minuten erklärt, warum ihn die 3. Strafkammer des Landgerichts Ulm wegen Mordes sowie versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und darüber hinaus die besonders schwere Schuld feststellt.
Ulm