Manchmal führt Hermann Span Schulklassen durch das 1985 von ihm und Georg Hoeise gegründete Unternehmen, das im Untertitel die Beschreibung Werkzeugbau trägt. "Hammer machen wir nicht", muss Span dann die Schülerschaft oftmals enttäuschen. Dafür Werkzeuge der anderen Art.
Es zischt, dampft und quietscht an allen Ecken und Enden auf den 1200 Quadratmetern bei Hoeise & Span in der Nersinger Straße in Unterelchingen. Fräs-, Schleif-, Bohr- und Drahterodiermaschinen verrichten ihr Werk - gesteuert von insgesamt 20 Mitarbeitenden in der Fertigung. "Präzise. Vom Anfang bis zum Schluss", so beschreibt Span den Kern des Unternehmens, das inzwischen sein Sohn Nico mit Georg Hoeise führt.
Drahterodieren bei Hoeise & Span in Elchingen
Unter anderem mit unfassbar dünnen Drähten werden hier Metalle bearbeitet. Drahterodieren heißt das Verfahren, über das der Laie nur staunen kann. Dabei wird ein elektrischer Funke zwischen zwei leitfähigen Komponenten, einem Draht, der schneidet, und einem Teil, von dem Material entfernt wird, verwendet. Unglaubliche Genauigkeit ist so möglich.
Die Produkte, die entstehen: Dreh- und Frästeile, Schnitt- und Stanzwerkzeuge für die verschiedensten Branchen, vor allem für die Pharma-, Verpackungs-, Lebensmittel- und Automobilindustrie.
Diese "Stempel" werden dann von Kunden in andere Maschinen eingespannt. "Wir machen die Werkzeuge für die Maschinen", sagt Span. Aus diesen "Werkzeugen" werden dann etwa die Deckel und winzigen Becher der aus Büros bekannten Kaffeesahne gestanzt. Oder auch Blisterpackungen, in denen Tabletten über den Ladentisch gehen, werden oft von Stanzwerkzeugen aus Elchingen hergestellt. Siegelwalzen dafür werden mithilfe modernster CNC-Technik produziert. Es wird gefräst, gebohrt, gestanzt, was das Zeug hält. Und das auf Maschinen, wie der CNC-Drehmaschine, die auch mal 250.000 Euro kosten kann. Das alles müsse alles "hochgenau" sein. "Bis aufs my", also den Mikrometer.
Die Kundschaft hat Namen wie Danone, Reinz oder Wieland
Das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens, so Span, sei - neben der hohen Präzision - die Lieferung von Anfang bis Ende. Die Kundschaft - darunter große Unternehmen aus der Region wie Wieland oder Reinz - hätten dann nur einen Ansprechpartner. Das beschleunige den Prozess. Beispielsweise liefere Hoeise & Span dem weltweit tätigen Lebensmittelunternehmen Danone Stanzwerkzeuge für Joghurtbecher. Eine Panne im französischen Unternehmen habe zum plötzlichen Stillstand der Anlage geführt. Ein Anruf in Elchingen habe genügt und übers Wochenende seien dann in Windeseile Ersatzwerkzeuge produziert und geliefert worden. Ein Joghurt-Notstand bei
"Wir sind zufrieden", sagt Span über die Auftragslage. Was das für einen Umsatz bedeutet, möchte er nicht sagen. Ein Vorteil des Unternehmens sei, dass es viele unterschiedliche Kunden aus unterschiedlichen Branchen habe. Das bedeutete, es gebe keine Abhängigkeit von einer Branche. Die Kundschaft käme hauptsächlich auch Deutschland, doch selbst aus China hatten die Elchinger schon Aufträge.