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Unfall mit Magirus-Drehleiter in Kiel: So reagiert die Firma aus Ulm

Ulm

Feuerwehrleute bei Unfall mit Drehleiter schwer verletzt: So reagiert Magirus

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    Der Leitersatz einer M32L-AS: Diese Magirus-Drehleiter steht im Mittelpunkt eines Unfalls in Kiel.
    Der Leitersatz einer M32L-AS: Diese Magirus-Drehleiter steht im Mittelpunkt eines Unfalls in Kiel. Foto: Magirus

    Mitte Oktober kam es bei der Feuerwehr in Kiel zu einem Unfall mit einer Magirus-Drehleiter. Bei der betroffenen Drehleiter handelt es sich um eine M32L-AS, sie wurde im März 2016 an die Feuerwehr Kiel übergeben.

    Zu dem Arbeitsunfall kam es bei einer Fortbildung für Drehleitermaschinisten der Feuerwehr Kiel – zwei Feuerwehrbeamte wurden schwer verletzt. Ursache war nach ersten Erkenntnissen ein technischer Defekt an der Drehleiter, teilte die Pressestelle der Stadt Kiel kurz nach dem Vorfall mit. Der Defekt habe dazu geführt, dass zwei Mitarbeiter aus dem Korb des Drehleiterfahrzeugs aus circa 25 Metern Höhe geschleudert wurden. Eine Absturzsicherung verhinderte dabei lebensgefährliche Verletzungen. Die Beamten wurden im Krankenhaus versorgt.

    Drehleiter-Hersteller Magirus aus Ulm äußert sich zum Unfall in Kiel

    Nun meldet sich die Firma Magirus mit Sitz in Ulm zu Wort. „Inzwischen waren Mitarbeiter von Magirus vor Ort, um gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehr Kiel und dem von der Stadt Kiel beauftragten externen Sachverständigen (Tüv Nord) erste Untersuchungen durchzuführen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Drehleiter sei dann für weitere Untersuchungen nach Ulm überführt worden. „In Ulm wurden die einzelnen Leiterteile im Beisein des Sachverständigen vom Tüv Nord demontiert und die Leiterseile freigelegt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein Versagen der Auszugseile zu dem Unfall führte“, teilt Magirus mit. Ein Fehler an der Winde des Leiterein- und auszugssystems oder an Schweißbaugruppen und Seilführungssystemen habe hingegegen nicht festgestellt werden können. „Parallel hat Magirus eigene Untersuchungen beim Tüv Süd in Auftrag gegeben.“

    Die Firma sei sich bewusst, wie groß der Informationsbedarf bei den Feuerwehren ist. „Die Sachverständigen haben sich umgehend der Angelegenheit angenommen. Sobald es weitere Erkenntnisse gibt, werden diese mitgeteilt“, erklärt Magirus und weist die Feuerwehren noch einmal ausdrücklich darauf hin, die Betriebs- und Wartungsanweisung der Drehleitern zu beachten, insbesondere das Kapitel „Wartung“. „Es wird auch empfohlen, die Seile im Leiterpark einer Sichtprüfung gemäß der Betriebs- und Wartungsanweisung zu unterziehen.“

    Im Rahmen einer Prüfung müssten zum Beispiel die Schmierung, ein ruhiger, ruckfreier Lauf der Seile oder auch die Gleitführungen sowie Umlenkrollen und Seile überprüft werden. Aus heutiger Sicht bestehe bei ordnungsgemäß gewarteten Seilen kein Grund, die Drehleitern von Magirus aus dem Betrieb zu nehmen, heißt es. (AZ/dtp)

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