Ruhig ist das Geschehen aus polizeilicher Sicht auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt: „Keine besonderen Vorkommnisse“, heißt es aus dem Polizeipräsidium im Neuen Bau. Anders war das in Augsburg. Nach Bekanntwerden möglicher Attentatspläne auf dem Christkindlesmarkt herrscht hier große Verunsicherung, die auch 80 Kilometer weiter westlich zu spüren ist. Die Polizei rät grundsätzlich zur Vorsicht und zeigt in der Innenstadt nach eigenen Angaben verstärkt Präsenz und führt anlassbezogen Kontrollen durch.
In Ulm stimmt sie sich beim Thema Sicherheit eng mit der Stadt Ulm und dem Veranstalter ab. Sven Vrancken, Pressestelle der Polizei: „Unsere Beamtinnen und Beamten sind auf dem Weihnachtsmarkt gerne für die Bürger ansprechbar. Bei verdächtigen Wahrnehmungen, in Gefahrensituationen oder wenn Straftaten beobachtet werden, immer sofort den Notruf 110 der Polizei wählen.“
Zudem rät die Polizei Taschendiebstahl vorzubeugen. Taschen am besten geschlossen und mit der Verschlussseite zum Körper zu tragen. Misstrauisch werden, wenn man plötzlich angerempelt oder „in die Zange“ genommen wird.
Gefühlt hat der Ulmer Weihnachtsmarkt gerade erst begonnen, schon ist „Halbzeit“. Besucher und Beschicker sind zufrieden, sagt Jürgen Eilts, der Chef der veranstaltenden Ulmer Messegesellschaft. Es könnte allerdings noch besser laufen.
Die Witterung mit Sturmböen und Regen haben laut Eilts vielen Strandbetreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch: „Der Ulmer Weihnachtsmarkt trotzt Wind und Wetter.“ Viel Lob habe es bei den Besuchern aus Ulm, der Region, aber auch denen, die von weiterher angereist waren, für das weihnachtliche Musikprogramm im Portal des Münsters gegeben.
„Die Rückmeldungen zeigen, dass wirklich etwas fehlen würde, gäbe es das nicht“, sagt der Weihnachtsmarktmacher. Der Hintergrund. Die GEMA, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, hatte die Gebühren explodieren lassen, sodass Aufführungen aus Kostengründen infrage standen.
Ulmer Weihnachtsmarkt ist in der Schweiz und Italien beliebt
Nicht zuletzt die Touristen aus der Schweiz und Norditalien sind wieder eine große Besuchergruppe. „Sie schätzen die liebevolle Lichterdekoration und die betont weihnachtliche Ausrichtung unseres Sortiments“, sagt Eilts.
Gern gesehen sind die als kaufkräftig geltenden Touristen auch im Ulmer Einzelhandel, wo in der vergangenen Woche das Geschäft allgemein etwas verhaltener verlaufen sei als in der ersten Adventswoche, wie Sandra Walter vom Citymanagement berichtet. Bei Büchern und Sportartikeln seien die Umsätze sehr gut gewesen, andere Händler hätten mit ihren Umsätzen teilweise aber deutlich unter denen des Vorjahres gelegen.
Ulmer City Marketing hat einen Stand
Am Stand der Ulmer City Marketings in der Weihnachtshütte 48. Gibt es erstmals den neuen digitalen Citygutschein, der auch auf dem Weihnachtsmarkt eingelöst werden kann, betont Walter. Sie weist schon jetzt auf eine besondere Aktion der City in der nächsten Woche hin: Beim „Thron“ am Münsterportal können alle Gäste am Mittwoch, 18. Dezember, von 13 bis 17 Uhr mit dem Weihnachtsmann und seinem Engel Fotos schießen.
Ziemlich voll war es am Freitag und Samstag erneut in den innerstädtischen Parkgaragen, die bis in die Abendstunden voll ausgelastet waren. Klaus Linder von der städtischen Parkbetriebsgesellschaft empfiehlt Parkplatzsuchenden die Parkhäuser Deutschhaus und Am Bahnhof. „Man findet dort schneller einen freien Stellplatz, die Wartezeiten sind kürzer - und der Fußweg zum Weihnachtsmarkt dauert auch nur sieben Minuten.“ (AZ/heo)
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