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Ulmer Polizei kontrolliert Tuner und Poser: So lief die Großaktion ab

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Polizei kontrolliert Tuner und Poser: So lief die Großaktion ab

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    In einer Großaktion hat die Polizei wieder Autoposer und ihre aufgemotzten Autos unter die Lupe genommen.
    In einer Großaktion hat die Polizei wieder Autoposer und ihre aufgemotzten Autos unter die Lupe genommen. Foto: Thomas Heckmann

    Die Polizei hat am Wochenende bei ihrer ersten Großkontrolle in diesem Jahr wieder mal die lautstarken Autoposer und die Tuner diesseits und jenseits der Donau ins Visier genommen. Und so begann wie in den vergangenen Jahren das übliche Katz-und-Maus-Spiel. Die Poser versammeln sich auf größeren Parkplätzen, dort kommen dann schnell 200 bis 400 Fahrzeuge zusammen. Und es wird laut.

    Der Parkplatz Stockmahd am Ulmer Messegelände ist am Freitagabend so ein Treffpunkt. Hunderte Zuschauer bewundern die ausgestellten Fahrzeuge, es wird gefachsimpelt. Immer wieder brechen einzelne Grüppchen zu Ausfahrten über den Altstadtring auf oder messen sich in Ampelstarts. Das geht nicht ohne Lärm ab.

    Wer es übertreibt, den zieht die Polizei aus dem Verkehr

    Uniformierte und zivile Polizeifahrzeuge sind im Stadtgebiet unterwegs und ziehen gezielt die Autofahrer heraus, die es übertreiben. Dann gibt es belehrende Gespräche und für Wiederholungstäter Bußgelder. Diese ziehen je nach Verstoß auch Punkte nach sich, was gerade junge Autofahrer in der Probezeit auch einmal die Fahrerlaubnis kosten kann, so Thomas Hagel, Pressesprecher des Polizeipräsidium Ulm.

    Teilweise sind die Fahrzeuge liebevoll aufgemotzt und werden dann stolz präsentiert, doch die Verkehrspolizei hat dabei die Technik im Auge. Einige der Polizisten sind selbst Auto-Fans, schrauben an ihren Privatfahrzeugen und gehen auf Tuning-Messen. Mit viel Fachkunde überprüfen sie dann auffällige Fahrzeuge.

    Bei einer großen Ausfahrt gegen 23 Uhr sind viele Fahrzeuge auf der B10 in das 20 Kilometer entfernte Industriegebiet von Luizhausen gefahren. Abseits von jeglicher Bebauung stören sie dort niemanden, auch wenn es etwas lauter wird. Das Industriegebiet ist eine riesige Sackgasse und mit mehreren Polizeifahrzeugen wird die Ein- und Ausfahrt blockiert, um die Gefährte zu kontrollieren. Reifen, Felgen und Auspuffanlagen werden auf ihre Übereinstimmung mit den Fahrzeugpapieren überprüft, für Zweifelsfälle steht der Sachverständige an der Kontrollstelle bereit. Insgesamt werden 90 Autos und elf Motorräder überprüft.

    Für die Poser gehören Polizeikontrollen zum Event dazu

    Für viele der Poser gehört die Kontrolle zum Wochenend-Event dazu, es ist keinerlei Aggressivität zu verspüren. Dutzende Autofans stehen links und rechts der Kontrollstelle und bewerten die Fahrzeuge und die Arbeit der Polizei. Gemeinsam mit den Polizisten wird gefachsimpelt, diskutiert, oft auch gelacht. Der Ton ist freundlich, teilweise duzt man sich, weil man sich von zahlreichen Kontrollen kennt. Bei einem VW ist das auf LED umgerüstete Standlicht ausgefallen, ein Polizist kennt die Problematik bei diesem Fahrzeugmodell und sagt zum Fahrer: „Gell, die sind Mist“, was der Fahrer bestätigt. Aus dem Kofferraum holt er die serienmäßige Lämpchen und bringt die Beleuchtung wieder in Ordnung. Er darf weiterfahren.

    Immer wieder fallen kleinere Mängel auf, die werden erklärt und dann gibt es eine Mängelkarte mit auf den Heimweg. Binnen weniger Tage muss der Mangel behoben und die Reparatur von einer Werkstatt bestätigt werden, dann ist der Fall für die Polizei und den Fahrer erledigt. Doch bei gröberen Mängeln gibt es auch Bußgelder. Insgesamt wurden bei der Kontrolle 13 Verstöße festgestellt, mehr als jedes zehnte Fahrzeug hatte Mängel.

    Die Polizei wird weiter kontrollieren. An eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse können Anwohner auch weiterhin auffällige Autos melden. Hinweise mit Tag, Uhrzeit, Ort, Kennzeichen, Farbe und Typ des Fahrzeugs und einer Beschreibung des auffälligen Verhaltens können an ulm.pp.poser@polizei.bwl.de gesandt werden.

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