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Ulm-Wiblingen: Anklage: Angriff auf Lehrer aus Rache wegen sexueller Übergriffe auf Schüler?

Ulm-Wiblingen

Anklage: Angriff auf Lehrer aus Rache wegen sexueller Übergriffe auf Schüler?

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    An einem Montagnachmittag im Februar 2024 wurde nahe der Sägefeldschule in Ulm-Wiblingen ein Lehrer niedergeschlagen. Die Polizei bildete die Sonderkommission "Säge". Nun wurde Anklage erhoben.
    An einem Montagnachmittag im Februar 2024 wurde nahe der Sägefeldschule in Ulm-Wiblingen ein Lehrer niedergeschlagen. Die Polizei bildete die Sonderkommission "Säge". Nun wurde Anklage erhoben. Foto: Thomas Heckmann (Archivbild)

    Die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft hielten sich bislang zu einem möglichen Motiv der brutalen Attacke bedeckt. Entsprechende Gerüchte, die im Ulmer Stadtteil Wiblingen schon länger die Runde machen, wollten sie zunächst nicht kommentieren. Doch nun wurde Anklage gegen den 23 Jahre alten Mann aus Ulm erhoben, der im Februar einen Lehrer an der Wiblinger Sägefeldschule schwerst verletzt haben soll. Vorgeworfen wird ihm versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung. In der Pressemitteilung dazu werden neue wie brisante Details zum Fall bekannt.

    „Hinsichtlich des Tatmotivs geht die Anklagebehörde davon aus, dass der 23-Jährige aus Rache für ein dem Lehrer zur Last gelegtes übergriffiges Verhalten gegenüber anderen ehemaligen und aktuellen Schülern gehandelt haben dürfte“, heißt es darin. Was konkret damit gemeint ist, wollte Michael Bischofberger zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm verweist wird auf gesonderte Ermittlungen, die bisher nicht abgeschlossen seien. Jene Übergriffe aber sollen „sexuelle“ Hintergründe haben, so der Oberstaatsanwalt. „Ob was dran ist, wird noch ermittelt.“ Den Gerüchten zufolge soll der Lehrer entsprechende Bilder auf seinem Handy gehabt haben.

    Lehrer leider nach Angriff an Wiblinger Sägefeldschule immer noch unter den Folgen

    Die Anklagebehörde geht davon aus, der zum Tatzeitpunkt 34 Jahre alte Lehrer am 26. Februar, einem Montag, nach Ende des Nachmittagsunterrichts nach Verlassen des Schulgebäudes mit einem Gegenstand ähnlich einem Baseballschläger massiv auf den Kopf geschlagen wurde. Der Lehrer sei bewusstlos zu Boden gegangen und erlitt eine lebensgefährliche Kopfverletzung. Nur dank einer schnellen notärztlichen Versorgung überlebte er, so die Ermittler. Er musste über Tage hinweg intensivmedizinisch behandelt werden und leidet immer noch unter den Folgen der Tat. Wie schwer, dazu macht die Staatsanwaltschaft keine Angaben. „Er hat daran zu knabbern“, sagt Bischofberger.

    Etwa drei Wochen nach dem Angriff wurde ein 23 Jahre alter ehemaliger Schüler des Geschädigten vorläufig festgenommen. Gegen ihn besteht der dringende Verdacht, dass er seinen Ex-Lehrer attackiert und dabei auch in Kauf genommen habe, dass sein Opfer an den Verletzungen sterben könnte. In einer ersten Mitteilung der Polizei waren die Ermittlungen "wegen versuchten Mordes" aufgenommen worden. Nun aber lautet der Vorwurf "versuchter Totschlag". Die Annahme, dass der Täter seinem Opfer aufgelauert sei, habe sich nach ersten Zeugenaussagen "zerschossen", erklärte Bischofberger, als der Verdächtige festgenommen wurde. Der Angeschuldigte befindet sich seither in Untersuchungshaft. Den Tatvorwurf bestreite er, heißt es. Über die Anklage hat nun das die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ulm zu entschieden.

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