Der Drogeriekönig Erwin Müller ist nur der zweitreichste Ulmer. 1,3 Milliarden Euro hat der 90-Jährige angehäuft. Auf einer Liste des Manager-Magazins-Liste steht er damit auf Platz 167 in Deutschland der Top-500. Diese Personen um Ulm und um Ulm herum stehen vor und hinter ihm.
Die Zahl der Milliardäre und Milliardärinnen stagniert, 212 seien es aktuell. Einer davon ist Müller. Einige haben kräftige Einschläge verzeichnen müssen, nicht so Müller. Sein Vermögen blieb ziemlich stabil. Der 90-Jährige ist ein wahrer Selfmade-Milliardär: 1953 eröffnete Müller in der elterlichen Wohnung in Unterfahlheim ein Friseurgeschäft namens "Salon Müller". Aus der Eröffnung einer Filiale 1966 im Haslacher Weg in Ulm entwickelte sich das Drogerieimperium. Neben einem Friseurgeschäft gab es damals im Laden bereits eine Parfümerie sowie Kosmetik- und Drogerieverkauf. Die Filialisierung begann 1968 mit der Eröffnung einer Filiale als Konzessionär in München. Mit 90 ist Müller heute noch immer Geschäftsführer und somit der Boss von 35.000 Menschen und 891 Filialen.
Ernst Prost kam mit Liqui Moly zu Reichtum
Noch vor Müller landet die Familie des Reinhold Würth. Platz 14. Die Würths stammen zwar nicht wirklich aus der Region. Doch zur Würth-Gruppe aus dem baden-württembergischen Künzelsau gehört auch das Unternehmen Liqui Moly aus Ulm, das einst der Leipheimer Schlossherr Ernst Prost zu wahrer Größe führte – bevor er Anfang des Jahres ausstieg. Ernst Prost persönlich taucht ebenso auf der Liste auf: Er soll ein Vermögen von 400 Millionen Euro angesammelt haben. Das langt für einen geteilten Platz 457. Der Handelskonzern Würth übernahm 2017 den Schmierstoff-Hersteller Liqui Moly. Damit stellte Prost den Fortbestand von Liqui Moly und Méguin für eine Zeit sicher, wenn er selbst einmal nicht mehr am Steuerrad stehen wird. Diese Zeit kam Anfang des Jahres.
Prost ist nicht der einzige Leipheimer in der Liste: Die Einkaufswagen-Weltmarktführer der Familie Wanzl haben demnach exakt genauso viel Geld wie Prost.
Eduard Schleicher: Der reichste Ulmer ist eher unauffällig
Selten in den Schlagzeilen sind die wahrhaft reichsten Ulmer präsent: die Familie Schleicher landet auf Platz 50. Eduard Schleicher ist der heutige Kopf des Unternehmens Schwenk Zement. 3,8 Milliarden Euro beträgt konstant das Vermögen, das sich auch aus Beteiligungen beim Kupferriesen Wieland und der Medizinfirma Paul Hartmann aus Heidenheim zusammensetzt. Damit sind die eher zurückhaltenden Schleichers beispielsweise reicher als die Schuhfamilie Deichmann, die Axel-Springer-Erben Friede Springer und Mathias Döpfner (beide Platz 51) sowie die Verleger-Familie Burda (Platz 56).
In der Öffentlichkeit ist Eduard Schleicher, wenn überhaupt, nur als Vertreter des Münsterbauvereins zu sehen. Seit über 170 Jahren ist das Bauwesen und damit auch das Ulmer Münster mit der Geschichte des Hauses Schwenk verbunden. Carl Schwenk gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Münsterbauvereins Ulm im Jahr 1925. Drei Generationen später ist Eduard Schleicher Vorsitzender. Und treibende Kraft, wenn es um die Beschaffung von Geld für die Erhaltung des Ulmer Münsters geht.
Die Firma Schwenk feiert dieses Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum. Schwenk wurde 1847 von Eduard Schwenk in Ulm gegründet. Über mehrere Generationen erfolgte der Ausbau des Unternehmens zu einer Unternehmensgruppe, die aus mehreren Tochtergesellschaften und Beteiligungen besteht.
Das Stammhaus der Schwenk Baustoffgruppe mit um die 2500 Beschäftigten ist die "Schwenk Zement GmbH & Co. KG", die in fünfter Generation von Eduard Schleicher geleitet wird. Schwenk ist eines von nur 54 Zementwerken in Deutschland.
Auch die Peri-Familie Schwörer aus Weißenhorn ist vertreten
Ein Vermögen von 500 Millionen Euro besitzt die Familie Schwörer aus Weißenhorn. Der Hersteller von Schalungs- und Gerüstsystemen ist auf der ganzen Welt tätig. Das Vermögen der Familie blieb laut Manager Magazin zuletzt konstant. Das bedeutet einen geteilten Platz 360. Wer weniger als 390 Millionen Euro besitzt, taucht nicht mehr auf der Liste der reichsten Menschen in Deutschland auf. Vor drei Jahren feierte die Firma Peri ihren 50. Geburtstag. Peri hat 9100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weltweit, einen Umsatz von zuletzt 1,614 Milliarden Euro und über 60 Tochtergesellschaften.