Bislang endet der Ulmer Weihnachtsmarkt vor den Festtagen, doch geht es nach den Freien Wählern in Ulm, soll er bis zum 6. Januar verlängert werden. Und zwar, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten in Zeiten großer Baustellen auf den Straßen. Das hat die Fraktion in einem Antrag an den Ulmer Oberbürgermeister formuliert. Der hat ihnen jetzt geantwortet und sieht den Vorschlag skeptisch. Doch bringt das Stadtoberhaupt eine neue Idee ins Spiel.
Das Ende am 22. Dezember sei von Anfang an fester Bestandteil des Weihnachtsmarkts, schreibt OB Martin Ansbacher an die Freien Wähler. Eine Verlängerung „würde mit erheblichen Herausforderungen einhergehen“. So gibt der Oberbürgermeister zu bedenken, dass nach Weihnachten das Interesse an Produkten wie Christbaumschmuck und weihnachtlichen Leckereien stark abnehme, und folgert daraus: „Viele Stände würden in dieser Phase nicht mehr kostendeckend arbeiten können.“
Ein verlängerter Weihnachtsmarkt hätte Auswirkungen auf den Wochenmarkt und die Silvesterfeierlichkeiten
Auch weist Ansbacher darauf hin, dass eine verlängerte Laufzeit zusätzliche Kosten für Sicherheit, Reinigung und Personal bedeutet, „ohne dass garantiert ist, dass eine ausreichende Besucherzahl die Mehrkosten kompensiert“. Von einer Verlängerung des Weihnachtsmarkts sei zudem der Wochenmarkt betroffen, der ebenfalls auf dem Münsterplatz stattfindet: „Die Standbetreibenden des Wochenmarkts müssten sich auf eine Veränderung ihrer Marktflächen einstellen, was nicht ohne wirtschaftliche Folgen bliebe“, so der OB. Zu beachten sei außerdem, dass die Silvesterfeierlichkeiten auf dem Münsterplatz einen großen Raum einnehmen.
Für den Weihnachtsmarkt 2025 laufe das Bewerbungsverfahren ohnehin schon, sodass eine Verlängerung in diesem Jahr gar nicht mehr möglich sei. Ansbacher zieht in seiner Antwort an die Freien Wähler letztlich das Fazit, dass eine Verlängerung des Weihnachtsmarkts aus Sicht der Stadtverwaltung „nicht oder nur schwer umsetzbar“ sei.
Doch bringt der OB noch eine eigene Idee ins Spiel: Was er sich vorstellen könne, sei ein „kleinerer Wintermarkt mit einem deutlich reduzierten Angebot im Bereich des südlichen Münsterplatzes“. Die Ulm Messe sei bereits beauftragt, dafür einen Vorschlag zu erarbeiten.
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