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Ulm: Kein neuer Jahnsportpark: SSV Ulm legt millionenschweres Projekt auf Eis

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Kein neuer Jahnsportpark: SSV Ulm legt millionenschweres Projekt auf Eis

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    Die Jahnhalle des SSV Ulm wird erstmal bleiben, das Nachfolge-Projekt Jahnsportpark muss verschoben werden.
    Die Jahnhalle des SSV Ulm wird erstmal bleiben, das Nachfolge-Projekt Jahnsportpark muss verschoben werden. Foto: Alexander Kaya

    Die Richtfeste und Eröffnungen häuften sich in letzter Zeit beim SSV Ulm samt der abgetrennten Fußball-Sparte: Die Fußballer freuen sich seit 2019 über einen Drei-Millionen-Bau und jetzt war Richtfest des Zwei-Millionen-Euro-Tennisheims. Das "Jahrhundertprojekt", so wie SSV-Präsident Willy Götz einst den geplante Jahnsportpark nannte, kommt jedoch erst mal nicht.

    Der Jahnsportpark soll einmal Beurer-Sportpark heißen

    Der erkrankte Präsident wurde beim Richtfest für das Tennisheim von seinem Vize, Norbert Plogmann, vertreten. Die "geopolitische Lage" erlaube derzeit keine Umsetzung des Jahnsportparks, der in Zukunft durch einen Deal mit der Ulmer Firma Beurer, Beurer-Sportpark heißen wird. "In Abstimmung mit der Stadt haben wir uns darauf geeinigt, das Projekt im jetzigen Planungsstand einzufrieren", sagte Plogmann. Im "nächsten Frühjahr" wolle sich der Verein wieder mit der Stadt zusammensetzen und schauen "ob man klarer sehen kann".

    Das neue Tennisheim ist im Rohbau fertig. Auf dem Foto (von links) Norbert Plogmann (Vizepräsident), Ortwin Veile (Vorstand Sport)  und Ottmar Hirschmann. Präsident Willy Götz musste erkrankt absagen.
    Das neue Tennisheim ist im Rohbau fertig. Auf dem Foto (von links) Norbert Plogmann (Vizepräsident), Ortwin Veile (Vorstand Sport) und Ottmar Hirschmann. Präsident Willy Götz musste erkrankt absagen. Foto: Oliver Helmstädter

    "Das ist nicht schön für uns", sagte Plogmann, doch es sei "nicht verantwortbar" in der derzeitigen Situation" in die Umsetzung zu gehen. Konkret nannte Plogmann Kostenexplosionen, Energiekrise und die Situation am Baumarkt als Gründe für die Verzögerung. Doch Plogmann zeigte sich "guten Mutes", den Beurer-Sportpark kommendes Jahr in die Realisierung zu schicken - "wenn sich bis dahin der Rauch verzogen hat".

    Zwei Jahrzehnte, nachdem im Sportverein SSV Ulm erste Gedanken aufgekommen waren, dass die Jahnhalle nicht zukunftsfähig ist, wurde das 15-Millionen-Euro-Doppel-Projekt der Nachfolge vom Ulmer Gemeinderat längst auf den Weg gebracht.

    So soll einmal der Beurer-Sportpark aussehen.
    So soll einmal der Beurer-Sportpark aussehen. Foto: Alexander Kaya

    Vereinspräsident Willy Götz äußerte aber bereits im März Zweifel, dass die Kalkulation noch einzuhalten ist. Seine Befürchtungen sind nun Realität geworden. Der neue Sportpark soll einmal der zentrale Treffpunkt für verschiedenste Abteilungen des SSV Ulm werden. In der Dreifachsporthalle sollen insbesondere Handball, Hockey und Volleyball ihren Trainings- und Spielbetrieb abhalten können. Eigentlich war der Spatenstich für das kommende Frühjahr geplant. Nun bleibt also erstmal alles wie es ist: samt der inzwischen altehrwürdigen Gaststätte Jahnhalle und ihrer Kegelbahn im Keller plus der Bewirtung des Tennisheims unter dem Namen "Bei Denis".

    Ein neues Tennisheim für SSV Ulm und bald nicht mehr existenten TK Ulm

    Doch Denis kann seinen Umzug planen. Denn Immerhin konnte die Tennisabteilung am Mittwochabend Richtfest für das Tennisheim feiern. Das wird in Zukunft auch Heimat der 276 Mitglieder des benachbarten TK Ulm sein, der sich zum Ende des Jahres juristisch auflöst und mit der

    Mit Blick auf die Courts: Das neue Tennisheim des SSV Ulm, der mit dem TK Ulm fusioniert.
    Mit Blick auf die Courts: Das neue Tennisheim des SSV Ulm, der mit dem TK Ulm fusioniert. Foto: Oliver Helmstädter

    "Es ist für unseren Verein eine große Freude innerhalb von drei Jahren zwei Richtfeste feiern zu können", sagte der Sportvorstand Ortwin Veile. Denn Teile des 2019 eröffneten Funktionsgebäudes des SSV Ulm Fußball nutzt auch der Stammverein. Das nächste Fest des SSV ist für das Frühjahr geplant - die Einweihung des Tennisheims.

    Der Beurer-Sportpark ist das derzeit wohl größte Vereinsprojekt in der Region, das vor der Realisierung stand. Bundesweit betrachtet aber sicherlich nicht das einzige, das auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht Industrie und Bauwirtschaft in der Krise. Es fehlt Material, Rohstoffe und Energie werden immer teurer, es gibt kaum Personal. Die Bauwirtschaft droht, in eine Rezession abzurutschen. Vor allem die angespannte Lage bei der Gasversorgung drückt landauf, landab die Bereitschaft, Projekte wie den Beurer-Sportpark umzusetzen.

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