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Ulm: Vom Jubel- ins Krisenjahr: So steht es um den Großverein SSV Ulm 1846

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Vom Jubel- ins Krisenjahr: So steht es um den Großverein SSV Ulm 1846

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    Die alte Jahnhalle des SSV Ulm 1846 samt Gaststätte sollte eigentlich weg. Doch das Großprojekt wurde erst mal auf Eis gelegt.
    Die alte Jahnhalle des SSV Ulm 1846 samt Gaststätte sollte eigentlich weg. Doch das Großprojekt wurde erst mal auf Eis gelegt. Foto: Oliver Helmstädter (Archivbild)

    Vom Jubeljahr 2021 mit dem 175-jährigen Vereinsjubiläum zum Krisenjahr 2022, so bezeichnete Präsident Willy Götz die Situation des SSV Ulm 1846 bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend in der altehrwürdigen Jahnhalle. Er und seine Vorstandskollegen Norbert Plogmann, Otmar Hirschmann und Ortwin Veile sowie die seit dem Sommer dazugehörige Gabriele Schmidt wurden einstimmig wiedergewählt. Erheblich zu schaffen machen dem Großverein der Krieg in der Ukraine und die gestiegenen Kosten vor allem für Energie.

    Willy Götz hatte vor den 57 anwesenden Mitgliederinnen und Mitgliedern aber auch Positives zu berichten. So habe der Mitgliederzuwachs der vergangenen Jahre angehalten. Zum Stichtag des Abrechnungszeitraums 2021/2022 am 30. Juni sei ein Stand von über 10.700 notiert worden. Aufgrund dessen, dass sich der benachbarte TK Ulm zum Jahresende auflöst, wurde dessen 9000 Quadratmeter großes Gelände dem SSV 46 zugeschlagen und der Sporttag mit Sportlerehrung und der Verabschiedung von Zehnkämpfer Arthur Abele war ein weiterer Höhepunkt im Sportjahr. Für den sehr erfolgreichen, langjährigen Leichtathletik-Trainer Wolfgang Beck gab es bei der Jahreshauptversammlung auch noch einen Höhepunkt: Er, der unter anderem einige Athleten zu Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften geführt hatte, wurde von Willy Götz zum Ehrenmitglied ernannt.

    Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des SSV Ulm 1846 wurde Leichtathletik-Trainer und -abteilungsleiter Wolfgang Beck (links) vom Präsidenten Willy Götz zum Ehrenmitglied ernannt.
    Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des SSV Ulm 1846 wurde Leichtathletik-Trainer und -abteilungsleiter Wolfgang Beck (links) vom Präsidenten Willy Götz zum Ehrenmitglied ernannt. Foto: Stefan Kümmritz

    Natürlich kam der Präsident nicht umhin, auf die negativen Ereignisse zu blicken. So wurde ja aus finanziellen Gründen beschlossen, das Großprojekt Beurer-Sportpark erst mal auf Eis zu legen, obwohl der Gemeinderat Ende 2021 die Förderung des Projekts genehmigt hatte. Beim neuen Tennisheim, dessen Bau zu einem Festpreis hatte vergeben werden können, könne die Erweiterung im kommenden Frühjahr eingeweiht werden. Aufgrund einiger Änderungen seien aber Zusatzkosten entstanden. Um diese zu decken, solle in den nächsten Tagen eine Spendenaktion gestartet werden. Bezüglich des Beurer-Sportparks soll der Stadt im Frühjahr 2023 eine "angepasste Planung", so Willy Götz, vorgetragen werden. "Es wird aber schwierig werden mit den Anpassungen, denn wir müssen sehen, dass alles zusammenpasst. Der erste Plan, der uns sehr viel Mühe gekostet hat, war nahezu perfekt."

    Krisenjahr: Wie beim SSV Ulm 1846 Energie gespart wird

    Willy Götz berichtete auch von Einsparmaßnahmen im laufenden Betrieb. So wurden unter anderem im Hallenbad und im Halo ausschließlich LED-Lampen installiert und die Temperatur in den Räumen wurde auf 19 Grad gedrosselt, die Wassertemperatur im Hallenbad wurde gesenkt und es wird überlegt, in welchem Umfang die Saunen im Hallenbad und im Halo weiter betrieben werden sollen. Ein Problem, so der Präsident, sei die "Energieschleuder Jahnhalle". Vor allem die Temperatureinstellung in ihr sei schwierig: "Mal ist es zu heiß und mal zu kalt". Für Götz ist klar, dass die Verteuerung der Energie im kommenden Jahr einen klaren sechsstelligen Betrag ausmachen kann. "Aber", so der Präsident, "erst am Ende der Abrechnungsperiode werden wir sehen, wie es aussieht. Die Stadt jedenfalls will den Vereinen helfen."

    Finanzvorstand Norbert Plogmann konnte noch recht Erfreuliches berichten. So sei der Jahresabschluss mit plus 45.000 Euro positiv ausgefallen, obwohl schon im vergangenen Jahr die Energiekosten um einiges gestiegen waren. "Die Liquidität", erklärte Plogmann, "betrug am 30. Juni dieses Jahres 1,9 Millionen Euro. Mit den Förderanteilen wären wir deutlich über zwei Millionen gewesen." Im Übrigen konnte der Finanzvorstand erst mal beruhigen: "An eine Beitragserhöhung für Mitglieder ist im Moment nicht gedacht. Sie kann auch nur von der Mitgliederversammlung beschlossen werden."

    Sportvorstand Ortwin Veile berichtete, dass die Boxabteilung "massiv" anwachse, aber auch im Beachvolleyball, im Tennis und Tischtennis, beim Handball und bei der Leichtathletik sowie bei der Sportschule Kiss Zuwächse zu verzeichnen seien. Sportlich ist beim SSV 46 auf jeden Fall alles im Lot.

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