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Ulm verwandelt sich: 200-Mio.-Euro-Projekt am Blaubeurer Ring startet

Ulm

Umwandlung des Blaubeurer Rings: Start für 200-Millionen-Euro-Projekt in Ulm

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    Im Herz der künftigen Mega-Baustelle: Die Bagger der beiden Baupartnern Leonard Weiss
aus Göppingen und Matthäus Schmid aus Baltringen am Blaubeurer Tor stehen bereit.
    Im Herz der künftigen Mega-Baustelle: Die Bagger der beiden Baupartnern Leonard Weiss aus Göppingen und Matthäus Schmid aus Baltringen am Blaubeurer Tor stehen bereit. Foto: Oliver Helmstädter

    Bekannt ist das Blaubeurer Tor: Schließlich passieren Tag für Tag etwa 125.000 Fahrzeuge den Verkehrsknotenpunkt rund um das Blaubeurer Tor. Die meisten fahren über die Wallstraßenbrücke darüber, viele aber auch durch den Blaubeurer Ring direkt am 1843 bis 1855 errichteten Bauwerk auf ihrem Weg durch den Blaubeurer Ring vorbei. Aber so trostlos war es noch nie. Das wird sich nach Abschluss der nun beginnenden bauarbeiten ändern.

    Müllablage und Untergrund für Graffitis war der Teil der Bundesfestung schon immer. Doch durch den Kahlschlag, dem 140 Bäume weichen mussten, sieht es dort noch trüber aus als sonst. Allerdings: Es kommt Grün weg. dass mehr Grün kommen kann. Doch, wie die Stadtverwaltung in der Vergangenheit nicht müde wurde zu betonen, wird das in naher Zukunft mehr als kompensiert: Schließlich ist die nun startende Mega-Baustelle Teil der Landesgartenschau im Jahr 2030. Die Rede ist davon, dass durch die Untertunnelung sowie die Verkürzung der Wallstraßenbrücke insgesamt 7000 Quadratmeter versiegelte Fläche frei werden.

    Kaum vorstellbar, dass hier mal ein einladender Ort samt Café entstehen soll.
    Kaum vorstellbar, dass hier mal ein einladender Ort samt Café entstehen soll. Foto: Oliver Helmstädter

    Sichtbarer Teil des Großprojekts, für das Gesamtkosten von 200 Millionen Euro. veranschlagt werden, ist dennoch erstmal ein Kahlschlag. Dieser ist nötig, weil - mit Ausnahme des Blaubeurer Tors - rund um den Verkehrsknotenpunkt es keinen Stein geben wird, der nicht umgedreht werden muss. Konkret gefällt mussten die Bäume nach Auskunft der Ulmer Stadtverwaltung, weil der Bau einer einer Rampe vorbereitet wird, die von der Ludwig-Erhard-Brücke über das Bahnparkgelände führt.

    Anfang August war bereits der Bauvertrag zum Neubau von Wallstraßenbrücke, Blaubeurer Tor-Tunnel und zum Umbau des Blaubeurer-Ringverkehrs unterzeichnet worden. Nun legt die Arbeitsgemeinschaft richtig los: Noch vor Weihnachten wurden Teile der Baustelleneinrichtung dorthin gebracht und die Info-Stelen mit Übersichtsgrafiken zur Orientierung für die Radfahrerinnen und Fußgänger rund um das Blaubeurer Tor aufgestellt.

    Am Freitag, 3. Januar, werden laut Ulmer Bauverwaltung dann die umfangreichen rot-weißen Absperrungen und Beschilderungen aufgebaut, damit die Baufirmen am Dienstag, 7. Januar, mit dem Umbau starten können.

    Die Wallstraßenbrücke führt noch über das Blaubeurer Tor.
    Die Wallstraßenbrücke führt noch über das Blaubeurer Tor. Foto: Oliver Helmstädter

    Das wird gebaut:

    Neuer Tunnel unter dem Blaubeurer Tor: Mehr oder weniger unter dem Blaubeurer Tors entsteht ein rund 200 Meter langer Tunnel, der die alte Brücke ersetzt. Das Blaubeurer Tor als Teil der Bundesfestung wird saniert und bekommt ein Café.

    Neue Wallstraßenbrücke: Die marode Brücke wird durch eine kürzere Version ersetzt, die die Gleise der Bahn überspannt.

    Umbau des Blaubeurer-Rings: Der Ringverkehr wird aufgelöst und durch zwei Kreuzungen mit Ampeln ersetzt. (AZ)

    Megabaustelle am Bleubeurer-Ring in Ulm

    So läuft das dann auf der Megabaustelle, die als eine der größten Projekte der Ulmer Geschichte gilt, weiter ab: Als Erstes wird der Ringverkehr für den Bau des Tunnels verlegt, beziehungsweise aufgeweitet, wie es die Ulmer Bauverwaltung nennt. Aus dem kreisrunden Rind wird dann bis Herbst, was die von oben betrachtete Form angeht, eher so etwas wie eine Kartoffel.

    Parallel dazu wird die Umfahrung der B 10 für die Fahrtrichtung Norden vorbereitet. Diese provisorische, ebenerdige Umfahrung östlich des Blaubeurer Tors bildet laut Bauverwaltung die Voraussetzung dafür, dass für den Bau des Tunnels genügend Platz zur Verfügung steht.

    Außerdem werden die bisher nordöstlich des Tors im „Bahnpark“ eingebauten Entwässerungsanlagen für den Tunnel weiter in Richtung Süden fortgeführt und ein neuer Regenwasserkanal westlich der B 10 im Bereich des Autohauses gesetzt. Hier starten die Arbeiten dann konkret Anfang Februar.

    Landesgartenschau 2030 in Ulm als Ziel

    Das Projekt in Kürze: Bis 2030 erhält die B 10-Achse in vielen Teilen ein neues Gesicht. Östlich des Blaubeurer Tors entsteht ein etwa 200 Meter langer Tunnel, der die Brücke über das Blaubeurer Tor ersetzen wird. Der berühmt-berüchtigte Blaubeurer-Ring weicht zwei mit Ampeln signalisierte Kreuzungen. Die marode Wallstraßenbrücke wird durch eine neue, kürzere und schmälere Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn ersetzt. Ende 2028 soll der Tunnel fertig sein. Im Sommer 2029, so hoffen alle Beteiligten, geht dann auch die neue Wallstraßenbrücke in Betrieb.

    Und der jetzt noch so trostlose Ort rund um das Blaubeurer Tor soll zu einem Anziehungspunkt werden: Zur Landesgartenschau 2030 soll hier durch den Tunnelbau eine über 12.400 Quadratmeter große Grünanlage samt Bar und Café entstehen.

    Bis es so weit ist, werden die Bauarbeiten in den kommenden Jahren die Nerven der Autofahrenden strapazieren. Die Ulmer Bauverwaltung ist aber überzeugt: Es lohnt sich. Nach der Fertigstellung soll die B10 eine deutlich entlastete Verkehrsachse sein, die Ulm lebenswerter machen soll.

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