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Ulm: Umstrittener Büroturm an der Donau: Wird die Entscheidung vertagt?

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Umstrittener Büroturm an der Donau: Wird die Entscheidung vertagt?

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    So soll der Neubau der Großkanzlei Schneider Geiwitz & Partner SGP im Gleisdreieck am Ulmer Donauufer aussehen.
    So soll der Neubau der Großkanzlei Schneider Geiwitz & Partner SGP im Gleisdreieck am Ulmer Donauufer aussehen. Foto: Nething Generalplaner (Visualisierung)

    Die Fraktion der Grünen im Ulmer Gemeinderat will die Entscheidung über den Neubau eines Büroturms im Gleisdreieck am Ulmer Donauufer vertagen. Die Stadträtinnen Lena Schwelling und Annette Weinreich begründen das mit dem Widerstand aus der Bürgerschaft und dem Streit, der über das Projekt entbrannt ist.

    Wie berichtet plant die bislang in Neu-Ulm ansässige Großkanzlei Schneider Geiwitz & Partner (SGP), ihren Firmensitz nach Ulm zu verlegen. Dort hat SGP das Gebäude der früheren Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HfK+G) gekauft. Neben dem Haus soll ein 33 Meter hoher Büroturm entstehen. Dagegen wehren sich Anlieger, Umweltschützerinnen und Menschen aus der Kulturszene. Sie wollen die Bäume am Ufer erhalten und die bestehenden Wohnhäuser vor Beeinträchtigungen bewahren. Aus der Kulturszene kommt überdies der Appell an die Stadt, das bestehende Gebäude anders zu nutzen und Bildungszwecken öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Zuletzt hatte SGP das Gebäude zwischenzeitlich und kurzfristig der Stadt Ulm zur Verfügung gestellt, weil Schülerinnen und Schüler nicht im beschädigten Gebäude des Humboldt- und des Kepler-Gymnasiums unterrichtet werden durften. Inzwischen sind die Klassen dorthin zurückgekehrt.

    Entscheidung über SGP-Neubau im Gleisdreieck in Ulm steht bevor

    Am Dienstag, 14. Dezember, soll der Ulmer Bauausschuss eine Empfehlung für oder gegen den Satzungsbeschluss abgeben, der für den Neubau erforderlich ist. Zuletzt hatten die Befürworterinnen und Befürworter im Gremium eine knappe Mehrheit. Die endgültige Entscheidung soll tags darauf im Gemeinderat fallen.

    Nun schreiben Schwelling und Weinreich an Oberbürgermeister Gunter Czisch, sie sähen mit Sorge, wie umstritten das Bauvorhaben in der Bürgerschaft sei. Die Stadt habe Bürgerinnen und Bürger viel zu spät eingebunden. Dafür seien weder der neue Grundstückseigentümer noch die Bürgerschaft verantwortlich, doch in der aktuellen verfahrenen Lage seien sie die Leidtragenden. Angesichts dessen halten es die beiden Politikerinnen nicht für den richtigen Weg, dass der Satzungsbeschluss mit knapper Mehrheit gefällt wird. Stattdessen solle die Entscheidung abgesetzt werden. Anschließend solle das Projekt in einem gemeinsamen Verfahren mit Grundstückeigentümer und Bürgerschaft weiterentwickelt werden.

    Die Bürgerinitiative Gleisdreieck, die sich gegen das Bauvorhaben ausspricht, will sich am Freitag zu den Plänen und den anstehenden Abstimmungen äußern und auf kritische Punkte hinweisen.

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