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Autofahrer versus Radfahrer: Umgestaltung der Münchner Straße in Ulm sorgt für Kritik

Ulm

„Viel Spaß im Stau“: Umgestaltung der Münchner Straße sorgt für Ärger

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    Für die Radfahrer ist die Umgestaltung der Münchner Straße ein Gewinn. Für Autofahrer gibt es jetzt hingegen weniger Platz.
    Für die Radfahrer ist die Umgestaltung der Münchner Straße ein Gewinn. Für Autofahrer gibt es jetzt hingegen weniger Platz. Foto: Thomas Heckmann

    Die Neugestaltung der Münchner Straße in Ulm sorgt für Ärger im Netz. Wie berichtet, wurde die Straße kürzlich für den gesamten Verkehr freigegeben, nachdem hier seit März gebaut wurde und es seitdem nicht mehr möglich war, von Neu-Ulm kommend nach der Gänstorbrücke über die Münchner Straße weiterzufahren. Ziel der Umgestaltung war es, das Angebot für den Radverkehr deutlich zu verbessern.

    Jetzt gibt es in beide Richtungen breite und durch Barrieren geschützte Radfahrstreifen. Dafür sind zwei Fahrspuren für den Autoverkehr weggefallen: Nun gibt es nur noch eine Autospur pro Fahrtrichtung.

    Sorge vor langen Staus

    Genau damit scheinen viele Menschen nicht einverstanden zu sein. Das zeigen die vielen Reaktionen auf der Facebook-Seite der Neu-Ulmer Zeitung. Viele Leser haben die Befürchtung, dass es jetzt Staus geben wird, vor allem zur Rushhour. „Ganz prima! Es fahren da sicher zehnmal so viele Autos wie Fahrräder. Anstatt den Verkehr zu verflüssigen, wird er durch Wegnahme einer Fahrspur ausgebremst, Stau und ein endloser Abgas speiender Autokorso werden die Folge sein. So viel zum Umweltschutz. Zu glauben, dass die Fahrradfahrer da jetzt mehr werden, ist schon sehr naiv“, schreibt ein Nutzer. „Also bisher ist kein Stau“, hält ein anderer dagegen.

    „Viel Spaß im Stau“, heißt es süffisant in einem Kommentar. „Ich in gespannt, wie viele Radler überhaupt dort fahren“, schreibt ein Anderer. Vereinzelt wird gegen Radfahrer oder aber auch gegen SUV-Fahrer ausgeteilt, die rücksichtslos im Straßenverkehr seien.

    „Wenn es nur mit Stau und Gängelung verbunden ist, werde ich Ulm einfach meiden“, schreibt ein weiterer Leser. Ihm tue es leid um den Einzelhandel, denn „der lebt nicht nur von den Ulmer Radfahrern“. Ein anderer Kommentar klingt noch verärgerter: „Da sieht man wieder, dass wir ein Entwicklungsland werden sollen, nur noch Fahrräder, keine moderne IT, kein Auto.“

    Auch die errichteten Verkehrsinseln, die mehr Flächen für Fußgänger bieten sollen, rufen Kritik hervor. „Da freut sich jeder Krankenwagenfahrer und auch die Feuerwehr“, schreibt ein Nutzer. Ein weiterer Kommentar bezieht sich ebenfalls auf dieses mögliche Problem und schlussfolgert: „Im Kohle Rauswerfen sind die Meister, aber nicht am Denken und sinnvoll Umsetzen.“

    Für Unsicherheit sorgt auch die Frage, wie hier Autofahrer beim Überholen 1,5 Meter Abstand zu den Radfahrern einhalten sollen. Manche Nutzer weisen darauf hin, dass es sich hier um abgetrennte Radfahrstreifen und nicht um Schutzstreifen handelt, die zur Fahrbahn gehören. Das mache einen Unterschied.

    Es gibt auch positive Reaktionen

    „Wenn die Reaktion der Bürger auf eine Baumaßnahme derart negativ ist, sollten sich die Verantwortlichen überlegen, was im Prozess schiefgelaufen ist“, schließt jemand. Vereinzelt gibt es aber auch Zustimmung zur Umgestaltung der Münchner Straße. „Bessere und sichere Fahrradspuren und Autoverkehr minimieren in der Innenstadt ist der richtige Weg für eine moderne und attraktive Stadt“, lautet ein Kommentar.

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    1 Kommentar
    Michael Losert

    Dass so viele Leute glauben, dass der Umbau zu mehr Stau führen würde zeigt eigentlich nur wie wenig Verständnis über Verkehrsplanung und Verkehrsfluss in der Bevölkerung vorhanden ist. Aber gut, die Diskussion war ja auch auf Facebook. Gibts das immer noch? ;)

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