Die schönste Kunst kann sich nicht entfalten, wenn es die Küchenschabe nicht will – in diesem Fall kein echtes Ungeziefer, sondern der mexikanische Ohrwurm "La Cucaracha", der jetzt in Partyzonen den Ohrnerv tötet, früher aber einmal der Obrigkeit als provozierendes Revolutionslied in den Ohren lag. Wenn Gogol und Mäx auftreten, ist die obsessive Küchenschabe immer dabei – als Antagonist zum "concerto serioso", das "Gogol" alias Christoph Schelb fortwährend ausruft. Aber so sehr er sich auch müht, hochernst und äußerst seriös Bach, Mozart und Liszt zu spielen, "Mäx" ist als subversiver Gegenpart mit riesigen Clownschuhen, wirrem Haarwust und Schlabberhose zur Stelle, um das Seriöse zu zertrümmern.
Ulm