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Ulm: Ulm hat das Internet zum Anfassen

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Ulm hat das Internet zum Anfassen

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    Der Altglascontainer erfasst seinen eigenen Füllstand.
    Der Altglascontainer erfasst seinen eigenen Füllstand. Foto: Alexander Kaya

    Ulm Der Weg von der Spielerei zum Geschäftsmodell muss nicht weit sein. Andreas Buchenscheit kann das an einem einfachen Beispiel zeigen. Am Weinhof in

    Innovation im Hochbeet

    Das Hochbeet können Besucher bereits ansehen. Es ist eine von 19 Innovationen, die im neuen Lorapark am Weinhof ausgestellt sind. Das Ulmer Unternehmen Citysens hat diesen Lehrpfad der Digitalisierung entwickelt und ist von einer bundesweit besetzten Fachjury vor ziemlich genau einem Jahr als Sieger eines von der Stadt ausgeschriebenen Innovationswettbewerbs ausgewählt worden. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU), das Digitalisierungszentrum Ulm, Alb-Donau, Biberach, die Sparkasse Ulm, die Uni, die Technische Hochschule und die Programmierer-Community des Verschwörhauses haben mit viel Geld und Fachwissen dazu beigetragen, dass der

    Vor dem Verschwörhaus am Weinhof steht ein autarkes Hochbeet, das die Blumen nach Bedarf mit Wasser versorgt. Der Strom kommt vom Solarpanel links oben.
    Vor dem Verschwörhaus am Weinhof steht ein autarkes Hochbeet, das die Blumen nach Bedarf mit Wasser versorgt. Der Strom kommt vom Solarpanel links oben. Foto: Alexander Kaya

    Warum eigentlich Lorapark? Alle 19 Innovationen setzen auf die Sensoren, die Innovationen über Lorawan versenden. Die Abkürzung steht für Long Range Wide Area Network. „Ein ganz sperriger Begriff“, gibt Informatiker Andreas Buchenscheit zu. Lorawan sei so etwas wie das Gegenkonzept zu den Mobilfunk- und WLAN-Standards, die immer größere Datenmengen transportieren können: Lorawan braucht sehr wenig Energie und sendet sehr knappe Informationen über sehr große Distanzen. Ulm ist nach Buchenscheits Angaben eine von drei Städten weltweit, die das Netzwerk so intensiv ausgebaut hat: Sensoren in der Stadt sammeln Informationen und senden sie an städtische Server. Das ist dem Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch wichtig: „Die Daten liegen nicht irgendwo auf den Cayman Islands. Das sind Ulmer Daten, weil sie von Ulmer Bürgern erarbeitet worden sind.“

    Lasertechnik hilft bei der Münster-Rettung

    Ulmer Daten, die Ulmer Bürger dienen sollen. Das Beispiel des autarken Hochbeets mag noch nach Spielerei gelten. Aber da ist noch mehr: Lasertechnik kann gefährliche Risse am Münster überwachen, bisher mussten die Mitarbeiter der

    Gunter Czisch und Sabine Meigel mit einer symbolischen Ulm-Platine.
    Gunter Czisch und Sabine Meigel mit einer symbolischen Ulm-Platine. Foto: Sebastian Mayr

    Meigel sieht starke Botschaften im Lorapark, der vor Kurzem offiziell eröffnet worden ist: Keine andere Stadt treibe die Kombination aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit so intensiv voran. Keine andere Stadt setze Technologie so bewusst zum Nutzen der Bürger ein. Viele andere Städte sparten angesichts der Corona-Krise das Geld für Innovationen. Anders als Ulm.

    Technologie ist für die Bürger da

    Stadtoberhaupt Czisch hat zwei Erklärungen parat: Die einfachen Beispiele aus dem Lorapark sollen den Bürgern den Nutzen der Technologie zeigen – denn die Technologie soll für die Bürger da sein und ihnen konkreten Nutzen für den Alltag bieten. Und auch Czisch denkt an die Krise: Der Lorapark soll den Spieltrieb und weitere Innovationen fördern – am besten Geschäftsmodelle, die Arbeitsplätze bringen und den Wohlstand der Stadt sichern, wenn gewohnte und bekannte Geschäftsmodelle samt ihren Firmen in Gefahr geraten.

    Der Schaugarten Lorapark ist Teil des mit Geld vom Bund geförderten Projekts „Zukunftsstadt 2030“.

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