Als Stararchitekt Daniel Libeskind unter großem Medienrummel im März den geplanten Standort für das Ulmer Einstein Discovery Center besucht hatte, gab er sich schon sehr inspiriert. Ein toller Ort für das Projekt: Die Ideen sprudelten sofort, sagte er damals. Nur knapp vier Monate später legt er nun einen ersten Entwurf vor.
Libeskinds Besuch im Ulmer Gemeinderat am Montagabend erfolgte recht spontan. Der Architekt nutzte eine ohnehin anberaumte nicht öffentliche Sitzung, um dem Gremium seine Idee vorzustellen. Die Reaktion: Fast alle seien begeistert gewesen, sagt Uwe Pagel, der Pressesprecher des Vereins „Albert Einstein Discovery Center Ulm“, der sich für den Bau des Museums einsetzt. Vor etwa zwei Wochen habe Oberbürgermeister Martin Ansbacher schon einen exklusiven Einblick in die Planungen bekommen und auch er habe sich angetan gezeigt von den Plänen, die Libeskind in wenigen Monaten entwickelt hat. Das Einstein Discovery Center könne durchaus große Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus entwickeln.
Entwurf soll noch diesen Sommer öffentlich präsentiert werden
Entstehen soll das Discovery Center in Bahnhofsnähe, dort wo bisher der sogenannte „Glaspalast“ der SWU steht. Ein prominenter Standort in Ulm, an dem bisher vor allem Glas, Beton und Asphalt dominiert. Libeskind plant dort ein Gebäude, das von Einsteins Theorien inspiriert und von viel Grün umgeben ist. Die Betonwüste soll zu einem Ort mit viel Aufenthaltsqualität werden. Wie genau das Discovery Center aussehen wird, soll die Öffentlichkeit noch diesen Sommer erfahren, sagt Vereinssprecher Pagel. Der Vorentwurf soll im ersten Schritt den „Stakeholdern am Projekt“ gezeigt werden. Verein und die städtischen Gremien können auch Änderungswünsche einbringen, die in den kommenden Wochen diskutiert werden sollen.
Daniel Libeskind ist dabei nicht nur Architekt des Einstein Discovery Centers, sondern zusammen mit seiner Ehefrau auch ein großer Verfechter des Projekts. In Israel baut er derzeit die neuen Einstein Archives an der Hebrew University in Jerusalem. Die Bauwerke sollen auch ein architektonischer Brückenschlag zwischen der Geburtsstadt Einsteins und der Stadt sein, in der sein Nachlass verwaltet wird.
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