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Ulm/St. Gallen: Ein Musical über Ulms berühmtesten Sohn

Ulm/St. Gallen

Ein Musical über Ulms berühmtesten Sohn

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    Dieses Kunstwerk erinnert in Ulm an Albert Einstein. Bald soll es auch ein Musical über den berühmten Wissenschaftler geben.
    Dieses Kunstwerk erinnert in Ulm an Albert Einstein. Bald soll es auch ein Musical über den berühmten Wissenschaftler geben. Foto: Horst Hörger (Archivbild)

    Ein Nobelpreis, Entdeckungen, die die Welt bis heute prägen, undurchsichtige Liebesgeschichten, tragische Familienschicksale: Das Leben von Albert Einstein bietet wohl mehr als genug Stoff für eine Bühnenadaption. In St. Gallen arbeitet ein Team gerade daran, die Biografie des Jahrhundertwissenschaftlers als Musical zu verwirklichen. 

    Der Unternehmer Walter Feucht, der mit der Donau-Symphonie schon ein gewichtiges Werk mit Regionalbezug ermöglicht hatte, legt mit diesem Musical nun nach. "Als Ulmer hatte ich schon lange die Idee, dass sich eine Person wie Albert Einstein - das Gehirn des 20. Jahrhunderts - bestens für ein Musical eignet." Mit Frank Wildhorn, ein langjähriger Freund Feuchts und Komponist der Donau-Symphonie, sowie Gil Mehmert hat er international renommierte Mitstreiter für das Projekt gewinnen können. Wildhorn liefert die Musik, Mehmert die Texte. Seit rund einem dreiviertel Jahr ist das Autorenteam um

    Einsteins Leben bietet viel Stoff

    Der vielleicht klügste Kopf des 20. Jahrhunderts. Ein Womanizer sei er gewesen, sagt Feucht, der wunderschöne Liebesbriefe schrieb. Gleichzeitig habe er sich Frauen gegenüber teils auch wie ein "Sauhund" verhalten. Zwei Mal war Einstein verheiratet, erst mit seiner Kommilitonin Mileva Maric, von der er sich dann für seine Cousine Elsa Löwenthal scheiden ließ. Beide Ehen hatten schwierige Phasen, Einstein gab auch sich selbst dafür die Schuld, wie er später sagte. 

    Außerdem prägt auch der Antisemitismus des 20. Jahrhunderts den jüdischstämmigen Wissenschaftler. Die tragische Geschichte der Familie Einstein ist in Ulm bestens bekannt. Einigen Verwandten konnte Albert Einstein aus den USA heraus - er war zu diesem Zeitpunkt in Princeton tätig - noch bei der Beschaffung von Visa und mit finanziellen Bürgschaften helfen. Andere Angehörige des Wissenschaftlers wurden im Holocaust grausam ermordet.

    Auf welche Aspekte des vielschichtigen Lebens von Albert Einstein sich das Musical inhaltlich fokussieren wird, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, sagt Feucht. Er ist jedoch überzeugt, dass am Ende ein großartiges Stück entstehen werde, eine Show, die der Person Albert Einstein gerecht werde. Und während über die inhaltliche Ausrichtung noch diskutiert wird, steht zumindest schon fest, in welche musikalische Richtung es gehen soll. Walter Feucht spricht von einem Rockmusical "mit wunderschönen Balladen". 

    Darum wird das Einstein-Musical nicht in Ulm uraufgeführt

    Irgendwann soll dieses Musical in Ulm zu sehen sein. Auch Feucht hätte hier gerne die Weltpremiere des Stücks gesehen. Dass es aber am Ende St. Gallen wurde, hat einen ganz pragmatischen Grund. Dort sei es schlicht leichter gewesen die notwendigen Gelder zusammenzubekommen, erklärt Feucht. Für Frank Wildhorn, dessen Stücke auch am Broadway gespielt werden, ist es zudem nicht die erste Zusammenarbeit mit dem Haus in St. Gallen. Nachdem Albert Einstein auch einige Jahre seines Lebens in der Schweiz verbracht hat, ist es auch ein biografisch passender Aufführungsort. In Ulm könnte dann ja zumindest die Deutschlandpremiere des Musicals stattfinden, hofft Walter Feucht. Seine ehemaligen Fraktionskollegen von den Freien Wählen haben schon jetzt beantragt, dass die Stadt Ulm sowie das städtische Theater sich um eine baldige Aufführung dieses Musicals in Ulm bemühen sollten. Aktuell passiert viel zu Albert Einstein in Ulm. Die Stadt richtet am Weinhof ein Museum ein, das im kommenden Jahr eröffnet werde soll, gleichzeitig arbeitet eine Bürgerinitiative am Aufbau des sogenannten Einstein Discovery Centers.

    Ganz neu ist die Idee, ein Musical zu Einsteins Leben auf die Bühne zu bringen, nicht. Am Theater Hof etwa gab es vor einigen Jahren bereits eine entsprechende Produktion. Walter Feucht allerdings denkt größer. Im Idealfall wird es ein "grandioser Erfolg", der jahrelang an vielen verschiedenen Orten gespielt werden wird oder - da drückt sich Feucht wieder ganz schwäbisch-bescheiden aus - er und sein Team bekomme den Ranzen voll. Welches der beiden Szenarien eintreten wird, zeigt sich dann wohl frühestens übernächstes Jahr. Am 1. März 2025 soll die Premiere in St. Gallen stattfinden.

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