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Ulm/Seligweiler: Reisebus-Großkontrolle an A8: Diese Verstöße decken Polizei und Zoll auf

Ulm/Seligweiler

Reisebus-Großkontrolle an A8: Diese Verstöße decken Polizei und Zoll auf

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    Insgesamt 27 Reisebusse wurden von Polizei und Zoll am Rastplatz Seligweiler kontrolliert.
    Insgesamt 27 Reisebusse wurden von Polizei und Zoll am Rastplatz Seligweiler kontrolliert. Foto: Thomas Heckmann

    Bei einer großen Kontrollaktion von Reisebussen musste die Ulmer Polizei häufig eingreifen. Auf dem Parkplatz des Rasthofes Seligweiler an der Ausfahrt Ulm-Ost hat sich die Polizei direkt neben der A8 postiert. Mehrere Polizeimotorräder waren in der Umgebung unterwegs, um gezielt Fernreisebusse an die Kontrollstelle zu holen.

    Bei der Buskontrolle stand auch eine Röntgenanlage bereit

    Insgesamt 27 Busse wurden im Rahmen der Aktion „sicher.mobil.leben“ ganzheitlich kontrolliert. Neben der Überprüfung der Technik und der Lenk- und Ruhezeiten durch die Landespolizei waren auch Beamte der Bundespolizei vor Ort, welche die Personenkontrollen übernahmen. Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis berieten in ausländerrechtlichen Fragen und der Zoll war mit einem Diensthund und einer mobilen Röntgenanlage im Einsatz. Auch standen Zelte bereit, um Personen zu durchsuchen.

    In jedem Reisebus wurden die Ausweise aller Insassen eingesammelt und an Dokumentenscannern auf ihre Echtheit überprüft, daneben wurden Fahndungsdateien abgefragt. Unter den 205 kontrollierten Busfahrern und Fahrgästen waren zwei, die gesucht wurden. Normalerweise erfolgt diese Maßnahme, wenn Bußgeldbescheide bisher nicht zugestellt werden konnten und daher auch nicht bezahlt sind. Beide konnten Adressen angeben und ihre Reise fortsetzen. Eine Studentin hielt sich illegal in Deutschland auf. Doch da sie sowieso schon im Bus Richtung Ausland saß, ersparte ihr die Ausländerbehörde die Abschiebeverfügung, aber für den illegalen Aufenthalt wurde von der Staatsanwaltschaft ein Bußgeld von 500 Euro festgelegt. Bei acht der 27 Busfahrer gab es Verstöße gegen die zulässigen Lenkzeiten und die notwendigen Ruhepausen. Sie mussten sofort ihre Fahrt beenden, in allen Fällen war jedoch ein Ersatzfahrer an Bord, der jeweils die Tour übernehmen konnte.

    In den Bussen fehlten oft nur Kleinigkeiten

    Bei der technischen Kontrolle gab es zwölf Beanstandungen an den 27 Bussen. Manchmal waren es fehlende Nothämmer, um den Bus im Notfall verlassen zu können, aber es war auch ein Reifen so beschädigt, dass er noch auf dem Rastplatz gewechselt werden musste. Die ausländischen Fahrer mussten insgesamt 3500 Euro an Sicherheitsleistung hinterlegen, damit die Bußgelder, die auf sie zukommen, auch sicher bezahlt werden. Zöllner durchleuchteten das Gepäck der Reisenden in ihrem mobilen Scanner, verdächtige Gepäckstücke wurden dann von Hand durchsucht, Beanstandungen gab es keine. Auch der Drogenhund, der Gepäck und Reisende abschnüffelte, fand keine Drogen. Damit er trotzdem sein Erfolgserlebnis hat, versteckten die Zöllner im Reisegepäck eine vorher präparierte Handtasche.

    Trotz der Kontrollen herrschte auf dem Rastplatz eine entspannte Atmosphäre. Gleich zwei Reisebusse waren voller Chinesen auf großer Tour. „Europa in sieben Tagen“ war das ausgelobte Motto, zu dem die Polizei-Kontrolle nicht gehörte, doch nach anfänglicher Scheu entstanden Dutzende Erinnerungsfotos rings um die Polizeimotorräder und auch gemeinsam mit den Polizisten. Wegen der hohen Zahl an festgestellten Verstößen wird die Verkehrspolizei auch zukünftig neben der normalen Kontrolltätigkeit im Streifendienst ähnliche Großkontrollen an wechselnden Orten durchführen.

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