Knapp 26 Tonnen Müll fiel dieses Jahr am Schwörmontag in Ulm an. "So viel war es schon lange nicht mehr", sagt Roland Bock, der Abteilungsleiter bei den Entsorgungsbetrieben aus Ulm. An "normalen Schwörmontagen" wären es in den vergangenen Jahren im Schnitt immer um die 18 bis 22 Tonnen.
Die Reste des Schwörmontags beseitigen 37 Menschen
Um 4.30 Uhr am frühen Dienstag rückten die Mitarbeitenden der Entsorgungsbetriebe in Ulm aus, um die Spuren eines denkwürdigen Schwörmontags zu beseitigen: Drei große Kehrmaschinen, fünf kleinere Varianten und zwei Containerfahrzeuge sammelten mithilfe von 37 Männern und Frauen Müll, der ungefähr so viel wiegt wie zehn ausgewachsene Elefanten. Auch auf Reste von Schiffen und Booten trafen die unerschrockenen Müllbeseitiger. Am Morgen befanden sich nach Angaben von Bock noch fünf Holzflöße in oder an der Donau. Und ganze Bierkästen erfreuten in den Morgenstunden die Sammler von Pfandflaschen.
Während im Morgengrauen die Stadtreinigungskräfte auf Tour gingen und die Hinterlassenschaften langer durchgefeierter Sommernächte wegräumten, wurden nun in ganz Ulm Plakate aufgehängt, die auf die Probleme aufmerksam machen und für einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Müll im öffentlichen Raum werben. „Ulm bleibt sauber“ heißt die Kampagne gegen die Vermüllung der Stadt.
Was den Müllbeauftragten noch auffiel: Die zusätzlich aufgestellten 150 orangefarbenen Mülltonnen wurden zu wenig benutzt. "Bei etlichen davon war nur der Boden leicht bedeckt. Der Müll lag stattdessen nebendran." So hatten sich die Entsorgungsbetriebe das freilich nicht vorgestellt. Außerdem seien Scherben in der Innenstadt dieses Jahr ein besonders großes Ärgernis gewesen: vom Marktplatz über den Münsterplatz. "Das war dieses Jahr schon wahnsinnig viel." Zahlen zur Abfallentsorgung der Stadt Neu-Ulm waren am Dienstag nicht zu bekommen.
Viele Gummiboote und Schwimmtiere überlebten das Nabada nicht
Ärgerlich aus Sicht von Bock sind auch "ein paar Tausend" herumliegende Einmal-Plastikbecher. Für die sei zwar Pfand verlangt worden, doch die Leute hätten offenbar in vielen Fällen drauf verzichtet, dieses einzulösen. "Sie wollten wohl nicht in den Schlangen warten." 100 bis 150 aufblasbare Gummiboote, Einhörner, Flamingo und Co. seien zudem von ihren Besitzern oder Besitzerinnen achtlos zurückgelassen worden. Die teilweise aufwendig zusammengezimmerten Flöße, die noch an den Ufern liegen, sollen noch bis Donnerstag bleiben dürfen. So sollen die Besitzenden noch die Chance bekommen, diese abzuholen. Denn das nächste Nabada kommt bestimmt. Mehr Umweltbewusstsein und weniger Müll, das wäre der Wunsch aus dem Rathaus für künftige Schwörmontage.
Im Rathaus freut man dennoch sich über einen "tollen Schwörmontag". Mehr noch: "Das gesamte Schwörwochenende war grandios", sagte ein strahlender Oberbürgermeister Gunter Czisch, dem auch die Erleichterung darüber, dass niemand zu Schaden gekommen ist, anzumerken ist. "Die Kombination Hitze, Alkohol, viele Menschen und Donau ist halt ziemlich riskant", sagt Czisch. "Die Ulmerinnen und Ulmer und -wie üblich- viele Gäste von außerhalb haben gezeigt, dass man fröhlich und ausgelassen feiern kann- ohne Aggression und Vandalismus."