Als der Mann mit der zerschossenen Lunge an diesem Nachmittag das erste Mal singt, zücken die Frauen ihre Handys und filmen. Ein paar singen mit, ein Mann wischt sich Tränen aus dem Augenwinkel. Als er zum zweiten Mal auf der Bühne steht, erheben sich alle. Kein Handy ist mehr zu sehen, die Hände liegen auf den Herzen und viele Stimmen singen die ukrainische Nationalhymne. Zwischen all den Menschen steht Winfried Kretschmann. Er sagt, es sei für ihn vollkommen klar gewesen, an diesem Tag nach Ulm zu kommen.
Ulm