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Ulm/Nürnberg: Verkehrsclub fordert Zusammenschluss von Ding und VVM

Ulm/Nürnberg

Verkehrsclub fordert Zusammenschluss von Ding und VVM

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    Der VCD Bayern fordert, dass sich der VVM dem Ding anschließt.
    Der VCD Bayern fordert, dass sich der VVM dem Ding anschließt. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Vier bayerische Landkreise schließen sich Verkehrsverbünden an, und zehn Studien untersuchen derzeit, wie sich Verbünde im Freistaat weiterentwickeln können. Der Landesverband des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD) lobt Verkehrsministerin Kerstin Schreyer für diese Entwicklung. Doch in einer Ecke des Freistaats sieht der

    Gerd Weibelzahl, Nahverkehrsexperte des VCD Bayern, bemängelt die Zersplitterung in Schwaben. In einer Mitteilung des VCD Bayern wird er mit der Aussage zitiert: "Es ist schon verwunderlich, dass

    VVM: Pendlerbeziehungen nach Ulm, Augsburg und Memmingen

    Der VVM umfasst bisher nur Buslinien. In der "Verbundstudie Mittelschwaben" wird aktuell untersucht, ob auch Züge in den Verbund aufgenommen werden können, ob der Verbund anderweitig erweitert werden kann und ob übergreifende Tarife, die auch in benachbarten Verbünden gelten, eingeführt werden.

    Straßenbahnlinien in Ulm und Neu-Ulm

    Geschichte: Die ersten Straßenbahnen fuhren im Jahr 1897 in Ulm und Neu-Ulm. Damals gab es zwei Linien - eine Ringbahn auf der Strecke des Inneren Rings und eine Verbindung nach Neu-Ulm. Das Netz wuchs auf bis zu vier Linien. Im Krieg wurden die Trassen schwer beschädigt. Nach dem Krieg schrumpfte das Tramnetz. Ab den 60er-Jahren gab es nur noch die Linie 1. Man setzte auf Busse - und das Auto. (Quelle: u.a. Wikipedia)

    Erweiterung I: In den 1990er-Jahren scheiterten Erweiterungspläne. Per Bürgerentscheid wurde der Bau der Linie 2 vom Eselsberg bis nach Ludwigsfeld (Neu-Ulm) abgelehnt. Später wurde jedoch die Linie bis nach Böfingen verlängert (ab 2009 in Betrieb).

    Erweiterung II:

    Im Jahr 2015 begann doch der Bau der Linie 2 - allerdings auf der Strecke vom Oberen Eselsberg zum Kuhberg.  Sie ging 2018 in Betrieb. Aktuell sind weitere Strecken im Gespräch: Eine Verlängerung der Linie 1 zum Baugebiet Kohlplatte, eine Strecke nach Wiblingen oder auch weitere Gleise in Neu-Ulm, womöglich bis Ludwigsfeld.

    Linie 1:

    Sie ist 10,2 Kilometer lange, eine Fahrt von Söflingen bis zum Ostpreußenweg (Böfingen) dauert etwa 30 Minuten. An der Strecke liegen unter anderem der Hauptbahnhof und die Donauhalle/Friedrichsau.

    Linie 2: Sie ist 6,7 Kilometer lang, eine Fahrt vom Schulzentrum Kuhberg zum Science Park II dauert etwa 25 Minuten. Der Wechsel zur Linie 1 ist am Ehinger Tor, am Bahnhof und am Theater möglich.

    Die Stadtwerke hatten 2019 insgesamt 22 Straßenbahnen im Einsatz.

    VVM-Verantwortliche hatten immer wieder auf die Lage ihrer Landkreise zwischen Augsburg, Kempten und Ulm hingewiesen. Es gebe Pendlerinnen und das System "Schwabenbund Services". Das Angebot soll es Fahrgästen ermöglichen, mit einem Kauf Fahrscheine aus unterschiedlichen Verbünden zu erwerben. Das ist zwar teurer, als es ein Fahrschein innerhalb eines einzigen Tarifsystems wäre. Zumindest aber wäre diese Möglichkeit komfortabler als die aktuelle Situation. Derzeit müssen unterschiedliche Fahrkarten in unterschiedlichen Buchungssystemen geordert werden.

    Gilt der Ding-Tarif künftig im gesamten Netz der Regio-S-Bahn?

    Gerd Weibelzahl will das nicht gelten lassen. Für die Fahrgäste seien Verbünde die günstigere Lösung. Allein die geringeren Verwaltungskosten leisteten einen Beitrag dazu. Attraktive Preise und dichte Netze seien entscheidend dafür, mehr Menschen in Busse, Bahnen und Straßenbahnen zu bringen. Größere Verbünde seien besser als kleinere. Für Weibelzahl ist klar, dass das VVM-Gebiet in den Donau-Iller-Nahverkehrsverbund integriert werden muss. "Von der Struktur her passt das am besten", sagt der Nahverkehrsfachmann und verweist auf die Illertalbahn mit ihren starken Fahrgastzahlen. Die Linie, die in den kommenden Jahren ausgebaut wird, sei eine zentrale Achse der Region. Weibelzahl betont auch, dass der Landkreis Neu-Ulm vom Ding profitiert habe. Er nennt die Reaktivierung der Zugstrecke nach Weißenhorn und das ausgebaute Busnetz als Beispiele. Ding habe sich bewährt, findet Weibelzahl.

    Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur Ausweitung des Regio-S-Bahn-Netzes gesagt: "Perfekt ist das ganze System aber erst dann, wenn das Verkehrssystem mit einem Fahrschein nutzbar ist." Der Ding stehe für eine offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit bereit. Um neue Mitglieder wirbt der Verbund nicht. Für Gespräche stehe man aber grundsätzlich zur Verfügung, heißt es seitens Ding.

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