Fast genau acht Jahre gab es wegen des Baus des Parkhauses am Hauptbahnhof zwei Busbahnhöfe in Ulm: ZOB Ost und West. Nun endlich wird der neue, für alle Verkehre vereinte Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) an der Friedrich-Ebert-Straße in Ulm am Montag, 4. November, in der Früh seinen Betrieb aufnehmen. Das teilt die Ulmer Stadtverwaltung zusammen mit der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) am Freitag mit.
Nach etwas weniger als sechs Monaten Bauzeit ist das ambitionierte Projekt fertiggeworden. An 13 modernen, barrierefreien Bussteigen mit komfortablen Unterständen - und ab dem Frühjahr dann auch mit einem digitalen Fahrgast-Informationssystem (DFI) - werden dort der Regionalbusverkehr mit dem Umland sowie zwei Stadtbuslinien der SWU Verkehr, der gesamte Nachtbusverkehr und der Schienenersatzverkehr abgewickelt. Übersichtlich, barrierefrei und kundenfreundlich soll sich der neue Ein-, Aus- und Umsteigeplatz der ÖPNV-Kundschaft präsentieren. Auch die Bäume sind bereits gepflanzt: fünf Robinien und drei Platanen.
Neuer ZOB kostet die Stadt Ulm rund 1,9 Millionen Euro
Rund 1,9 Millionen Euro wird der Umbau, der nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG)-ÖPNV vom Land bezuschusst wird, die Stadt Ulm kosten. Vollständig fertig gestellt wird das Projekt im Frühjahr 2025: Bis dahin entstehen nördlich des ZOB eine überdachte Abstellanlage für circa 500 Räder inmitten von mehr als 80 Bäumen (Spitzahorn) und eine Mobilitätsstation.
Parallel zur Inbetriebnahme des neuen ZOB entfallen alle bisherigen Ersatzhaltestellen, wie „Ulm ZOB West“ und „Ulm Hbf/Olgastraße SEV“ am Theater, und alle baustellenbedingten Linienführungen. Sie werden am 4. November mit Betriebsbeginn nicht mehr bedient. Für die Fahrgäste der Stadt- und Regionalbuslinien, die während des ZOB-Umbaus vom ZOB West oder von der Haltestelle „Steinerne Brücke“ abgefahren sind, bedeutet dies, dass sie sich umorientieren müssen.
Für viele Buslinien in Ulm ändern sich Haltestellen und auch Fahrpläne
Für viele Buslinien ändern sich aber nicht nur die Haltestellen, sondern auch die Fahrpläne, die nun nach und nach an die geänderte Streckenführung angepasst werden. Ab Samstag, 26. Oktober, werden die geänderten Fahrpläne ausgehängt. Auf den zukünftigen DFI-Anzeigern werden die Abfahrten und Bussteige der jeweiligen Linie in Echtzeit angezeigt; zudem wird es auch einen Übersichtsanzeiger geben.
Der Nahverkehrsverbund wird für die Fahrgastinformationsvitrinen innerhalb der Fahrgastunterstände und die zentralen Info-Vitrinen entsprechende Aushänge erstellen und aushängen. Auch im Internet sowie in der DING-App werden die Fahrpläne voraussichtlich ab 30. November veröffentlicht. Am Montag und Dienstag, 4. und 5. November, stehen wie gewohnt bei den Umstellungen am Hauptbahnhof jeweils in der Zeit von 6 bis 18 Uhr Lotsen vor Ort, um Fahrgäste über die Änderungen am ZOB zu informieren.
Da der bisher auch als Pausenhaltestelle genutzte ZOB West ab dem 4. November aufgrund von Leitungsbaumaßnahmen in der Schillerstraße wegfallen wird, werden bis auf Weiteres die Nachziehplätze in der Zinglerstraße auf Höher der Zinglerbrücke beibehalten. Auch Fußgänger und Radfahrer können sich freuen: Sie gelangen entlang der Bahngleise oder der Friedrich-Ebert-Straße vom Bahnhofplatz wieder einfacher über den Kobelgraben auf die touristischen Fernradwege. (AZ)
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