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Ulm/Neu-Ulm: Wieder wilde Querungen? Donausteg jetzt gesperrt – so lief der erste Tag

Ulm/Neu-Ulm

Wieder wilde Querungen? Donausteg jetzt gesperrt – so lief der erste Tag

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    Der Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau ist bis voraussichtlich 21. Dezember gesperrt.
    Der Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau ist bis voraussichtlich 21. Dezember gesperrt. Foto: Michael Kroha

    Zügigen Schrittes nähern sich zwei Joggerinnen dem Donausteg auf Neu-Ulmer Seite. Es regnet. Sichtlich erstaunt reagieren sie darauf, dass die Brücke gesperrt ist. Dabei war es angekündigt worden. Es folgt ein kurzer Austausch zwischen den jungen Frauen, dann kehren sie um. Bauzäune und mobile Warnbaken blockieren seit dem Mittwochvormittag den Zugang zum maroden Bauwerk. Dass derartige Hindernisse aber Menschen nicht immer von einem Überqueren abhalten, wurde bei einer vorangegangenen Sperrung deutlich. Wie wird es dieses Mal? 

    Erschweren könnte jenes Unterfangen jetzt, dass die Brücke seit Mittwoch gleich zu Beginn ein deutlich sichtbares Loch im Bereich der Widerlager aufweist. Arbeiter haben das am ersten Tag der Sperrung hergestellt, zusätzlich wurde ein Teil der Oberfläche auf einer Länge von etwa zwei Metern abgefräst. Dort sollen die neuen Spannglieder eingelassen und vergossen werden, wie Neu-Ulms Stadtbaudirektor Markus Krämer im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. 

    Der Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau ist bis voraussichtlich 21. Dezember gesperrt.
    Der Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau ist bis voraussichtlich 21. Dezember gesperrt. Foto: Michael Kroha

    Ob er guten Mutes ist, dass die Absperrungen vor "wilden" Querungen schützen? Aufgrund der jüngsten "schlechten Erfahrungen" hat Krämer "tatsächlich die Befürchtung, dass es es schwierig weitergeht". Damit ist nicht allein die Sperrung im Sommer gemeint. Sondern auch der Umstand, dass das Schild, das auf die jetzige Sperrung hinweisen sollte, bereits gestohlen wurde. Krämer aber sagt: "Einen Stacheldraht möchte ich keinen anbringen. Einen solchen Extremfall bei einer Baustellen-Sicherung habe ich noch nie gesehen." 

    Donausteg nach Ulm gesperrt: Neu-Ulms Stadtbaudirektor hofft auf mehr Akzeptanz

    Als er am Morgen gegen 8.30 Uhr am Donausteg vorbeifuhr, sei die Lage ruhig geblieben. Auch am Nachmittag, als bei strömendem Regen für das neue Umkleidegebäude des SV Offenhausen feierlich die Schlüssel übergeben wurden, habe es "keine Zusammenrottungen" dort gegeben. "Ich hoffe, dass es etwas mehr akzeptiert und verstanden wird." 

    Bauzäune und Warnbaken blockieren den Zugang zum Donausteg.
    Bauzäune und Warnbaken blockieren den Zugang zum Donausteg. Foto: Michael Kroha

    Wenn die Arbeiten der Notsanierung abgeschlossen sind, soll die Brücke mindestens drei weitere Jahre halten. "Wenn nicht sogar länger", sagt Krämer. Jedoch lägen noch nicht alle Informationen zu den unterschiedlichen Untersuchungen am Bauwerk vor. Auf jedem Fall sei es genug Vorlauf, um eine längerfristige Lösung "vernünftig zu planen". Vielleicht mit einem Provisorium während der Bauzeit. 

    Im vergangenen Sommer hatten sich vor allem, aber nicht nur, Gastronomen und Event-Veranstalter über die Sperrung beklagt. Darunter auch der SV Offenhausen, der sein Sommerfest deshalb absagte. Das dürfte nun im kühlen Herbst weniger der Fall sein. Die erstmals ausgetragenen Karusselltage auf dem Volksfestplatz sind bereits vorbei. Jedoch steht der Weihnachtscircus an, der ebenfalls in der Friedrichsau stattfindet. Start ist hier am 21. Dezember. Pünktlich zu jenem Tag, an dem die Brückensperrung laut Ankündigung aufgehoben werden soll. Vorausgesetzt die Maßnahmen laufen nach Plan. "Das Wetter sollte mitmachen", sagt Krämer. "Wenn manche meinen, sie müssen da durchlaufen und dann Dinge kaputtmachen, kann es länger dauern." 

    In das Loch werden neue Spannglieder eingelassen. Nach der Notsanierung soll der Donausteg mindestens weitere drei Jahre halten.
    In das Loch werden neue Spannglieder eingelassen. Nach der Notsanierung soll der Donausteg mindestens weitere drei Jahre halten. Foto: Michael Kroha

    Probleme mit Passanten und Hochwasser hatten jüngst bei Arbeiten in Wiblingen für Verzögerung gesorgt. Das scheint auch beim Donausteg aufgrund der Gegebenheiten und seiner Vorgeschichte nicht gänzlich ausgeschlossen. Wobei Krämer zumindest eines nahezu ausschließen kann: "Das müsste extremes Hochwasser sein. Das dürfte nichts machen." 

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