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Ulm/Neu-Ulm: So pünktlich sind Busse und Straßenbahnen in Ulm und Neu-Ulm

Ulm/Neu-Ulm

So pünktlich sind Busse und Straßenbahnen in Ulm und Neu-Ulm

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    Die Straßenbahnlinie 2 ist pünktlicher als die die Linie 1. Manche Buslinien schneiden noch besser ab.
    Die Straßenbahnlinie 2 ist pünktlicher als die die Linie 1. Manche Buslinien schneiden noch besser ab. Foto: Alexander Kaya

    Wer wissen will, welchen Effekt Kontrollen im Nahverkehr haben, kann sich die Zahlen der SWU Verkehr ansehen. Das Unternehmen schränkte die Fahrscheinkontrollen mit Beginn der Coronakrise ein und setzte sie im April 2020 zunächst komplett aus. Als die Kontrolleurinnen und Kontrolleure ihre Arbeit im Monat darauf wieder aufnahmen, stieg die Zahl der Menschen, die ohne Ticket erwischt wurden, auf ein Rekordhoch. Auch in anderen Bereichen sind die Zahlen der Stadtwerke-Tochter aufschlussreich.

    Bis März 2020 machte die Zahl der ertappten Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrer etwa zwei Prozent aller kontrollierten Fahrgäste aus. Nach Wiederaufnahme der Kontrollen stieg der Wert auf drei Prozent an und sank erst im Dezember 2020 auf einen Wert unter jenem aus den Monaten vor Beginn der Pandemie. Das geht aus Zahlen hervor, die die SWU Verkehr dem Ulmer Bauausschuss vorgestellt hat.

    Fahrgastzahlen der SWU Verkehr sind in der Coronakrise eingebrochen

    Alle Zahlen stammen aus dem Jahr 2020, Werte aus dem Jahr 2021 liegen noch nicht vor. Sie beziehen sich auf die zwei Straßenbahnlinien und die 14 Buslinien der SWU Verkehr in Ulm und Neu-für den kompletten Verkehrsverbund Ding oder für den Landkreis Neu-Ulm gibt es nicht. Die Zahlen würden von den einzelnen Verkehrsunternehmen erhoben, sofern diese die technischen Voraussetzungen dafür hätten, teilt ein Ding-Sprecher mit. Und bei einem Wert unterscheiden sich die Ding-Zahlen von jenen der Stadtwerke Ulm/

    Ding leitet die Fahrgastzahlen aus den Verkaufszahlen ab. Die SWU Verkehr nutzt ein automatisches Fahrgastzählsystem, das alle Kundinnen und Kunden beim Ein- und Aussteigen erfasst. Das hat zur Folge, dass Menschen, die mehrere Linien nutzen, um an ihr Ziel gelangen, auch mehrmals gezählt werden. Weil Ding den Ticketkauf heranzieht, lassen sich die Zahlen nicht vergleichen.

    Neue Angebote für Ulm und Neu-Ulm geplant

    Aussagekräftig sind die Werte der SWU Verkehr dennoch – denn sie zeigen die Entwicklung in der Stadt. Es ist eine schmerzliche Entwicklung für das Unternehmen. Noch 2019 waren die Fahrgastzahlen so hoch wie nie (40,8 Millionen Euro), für 2020 war eine weitere Steigerung auf 41,53 Millionen Euro prognostiziert. Doch durch Corona kam der Einbruch, nur noch 27,03 Personen waren mit Bus und Tram in Ulm und Neu-Ulm unterwegs. Fahrgäste haben in einer Befragung den Wegfall von Wegen und die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus als häufigste Gründe genannt.

    Ralf Gummersbach, seit 1. Januar technischer Geschäftsführer der SWU Verkehr und damit Nachfolger von André Dillmann, sprach von einer großen Aufgabe, die verloren gegangen Fahrgäste zurückzugewinnen. Bereits 2021 habe der Verkehrsverbund Ding mit verschiedenen Tarifangeboten wie dem flexiblen Homeoffice-Ticket Gegenmaßnahmen ergriffen. Die Entwicklung bereite der Stadtwerke-Tochter aber weiterhin Sorgen. "Wir richten uns auf neue Mobilitätsangebote aus", kündigte Gummersbach an. Er nannte On-Angebote, die eine Mischung aus Taxi und klassischem Nahverkehr darstellen. Auch E-Tickets und die Mobilitätsstationen, die verschiedene Leihangebote und andere Verkehrsmittel zusammenführen, sollen Gummersbach zufolge eine wichtige Rolle spielen.

    Straßenbahnen sind pünktlicher als Busse

    Bei den Fahrgästen ist die SWU Verkehr beliebt, mit einer Note von 2,41 landete sie in einer Rangliste von 27 Verkehrsunternehmen im Jahr 2020 in Deutschland auf Platz vier. Auch bei der Pünktlichkeit schnitten die Linien im Jahr 2020 gut ab. Die Buslinien kamen nach Unternehmensangaben in 92,3 Prozent der Fällen pünktlich ans Ziel. Pünktlich bedeutet dabei, dass sie weniger als drei Minuten zu spät waren. Am schlechtesten schnitt die Linie 12 vom ZOB nach Dellmensingen beziehungsweise Unterweiler ab (86,7 Prozent), am besten die Linie 16 von Wiblingen Süd nach Unterweiler (96,2 Prozent). Die Werte bei den Straßenbahnlinien waren mit durchschnittlich 94,1 Prozent noch etwas pünktlicher – die Linie 2 noch etwas mehr als als die Linie 1.

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