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Ulm/Neu-Ulm: Nächste Brücke gesperrt: Die Betriebe leiden, Schilder werden ignoriert

Ulm/Neu-Ulm

Nächste Brücke gesperrt: Die Betriebe leiden, Schilder werden ignoriert

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    Der Steg in der Friedrichsau über die Donau ist zum Ärger vieler Pendler gesperrt. Die Brücke über die Donau im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen zeigte bei der Bauwerksprüfung in der vergangenen Woche diverse Schäden, deren Ursachen untersucht werden müssen.
    Der Steg in der Friedrichsau über die Donau ist zum Ärger vieler Pendler gesperrt. Die Brücke über die Donau im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen zeigte bei der Bauwerksprüfung in der vergangenen Woche diverse Schäden, deren Ursachen untersucht werden müssen. Foto: Oliver Helmstädter

    Als "unglücklich" bezeichnet Adrian Büsselmann, der Sprecher des Ulmer Zelts, die derzeitige Brückensituation in der Au. Mehr möchte er dazu nicht sagen. Fakt ist: Das Ulmer Zelt ist mit dem Rad und zu Fuß so schlecht zu erreichen wie wohl noch nie. 

    Menschen aus Neu-Ulm dürfen die offenbar marode Fußgängerbrücke über die Donau nicht nutzen. Und wer mit der Straßenbahn in die Au fährt, muss ab der Haltestelle an der Messe Umwege in Kauf nehmen. 

    Ulmer Zelt, Biergärten und Spatzenwiese setzen auch auf Gäste aus Neu-Ulm

    Nicht nur das Ulmer Zelt ist Leidtragender der Brückenproblematik, sondern auch die Biergärten Liederkranz, Teutonia, Hundskomödie sowie die Spatzenwiese sind nun von der Kundschaft aus Neu-Ulm ziemlich abgeschnitten. 

    Die Familie Mendes befürchtet Einbußen auf dem Historischen Jahrmarkt der Spatzenwiese, weil Neu-Ulmer nur erschwert nach Ulm in die Au kommen.
    Die Familie Mendes befürchtet Einbußen auf dem Historischen Jahrmarkt der Spatzenwiese, weil Neu-Ulmer nur erschwert nach Ulm in die Au kommen. Foto: Oliver Helmstädter

    "Zu uns kommen viele Familien aus Neu-Ulm", sagt Veno Mendes, der den Historischen Jahrmarkt auf der Spatzenwiese betreibt. Der Donausteg war bereits am 22. und 23. Mai für zwei Tage gesperrt, bei dieser routinemäßigen Bauwerksprüfung wurden weitere Schäden entdeckt, die nun eine komplette Sperre nötig machen, bis Klarheit über den Zustand herrscht. "Unglücklich" ist aus seiner Sicht noch untertrieben. Sollte die Sperre den Rest der Spatzenwiese andauern, also bis 11. Juni, befürchtet

    Eine Sperre, die bislang weitgehend ignoriert wird.
    Eine Sperre, die bislang weitgehend ignoriert wird. Foto: Oliver Helmstädter

    Wie lange diese wichtige Verbindung zwischen Ulm und Neu-Ulm noch gesperrt ist, steht in den Sternen. Fachleute werden sich das Bauwerk detaillierter anschauen. Hierzu muss ein Brückenuntersichtgerät organisiert werden, damit die Schäden durch die Fachleute begutachtet werden können. Erst nach Vorlage der Ergebnisse, so teilt das Neu-Ulmer Rathaus mit, könne über die Öffnung der Brücke sowie über weitere Maßnahmen entschieden werden. Wie Lutz Dietl von der Stadt Neu-Ulm sagt, sei ein Riss am Widerlager entdeckt worden. Ob Einsturzgefahr besteht? "Das können wir derzeit weder verneinen noch bejahen." 

    Die Sperre über den Donausteg verwundert – und wird ignoriert

    Bislang wird die Brückensperre aber ziemlich konsequent ignoriert. "Das ist wohl ein Witz", sagt ein Anwohner aus Offenhausen und schiebt sein defektes Rad über die Brücke. Auch ein Paar aus Börtlingen, einer Gemeinde im Landkreis Göppingen, kann nicht glauben, dass das massive Betonbauwerk akut einsturzgefährdet ist. "Das hält uns schon noch aus", sagt Wolfgang Knopp und läuft gen Bayern. 

    Ein Hindernis hat er nicht zu überwinden. "Achtung! Fußgängerbrücke gesperrt", steht zwar auf einem Warnschild. Doch eine rot-weiße Absperrung aus Aluminium liegt ausgehängt auf der breiten Seitenwand der Brücke – sowohl auf Ulmer als auch auf Neu-Ulmer Seite. Dietl von der Stadt Neu-Ulm kündigte eine "festere" Variante der Sperre an. 

    Auch bei den Brücken über den Ausee ist in der Ulmer Au (fast) kein Durchkommen.
    Auch bei den Brücken über den Ausee ist in der Ulmer Au (fast) kein Durchkommen. Foto: Oliver Helmstädter

    Abenteuerlicher ist der Weg, den Besuchende des Ulmer Zelts mit dem Ziel Straßenbahnhaltestelle am Wochenende auf sich nahmen. Der Baubetriebshof hat zwar die Holzbrücken am Unteren Ausee eingehoben, doch der Belag fehlt noch, sodass etliche Menschen sich am Geländer der unfertigen Brücke an das andere Ufer hangelten. Bis mindestens Mitte Juni dauert es nach Auskunft des Baubetriebshofs noch, bis die Brücken fertig sind. Bis dahin führt der Weg von der Tramhaltestelle zum Ulmer Zelt entweder um das Ulmer Messegelände oder den Tiergarten herum. 

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