Die Tage der Gänstorbrücke sind gezählt: Der Abriss und Neubau des maroden Bauwerks soll ab 2024 in zwei Bauabschnitten erfolgen und 2027 abgeschlossen sein. Federführend wird die Maßnahme beider Städte durch die Stadt Ulm betreut. Jetzt beginnen nach jahrelanger Planung die vorbereitenden Arbeiten, wie die Stadt Ulm mitteilte.
So laufen die Vorbereitungen für die neue Gänstorbrücke
Bevor mit dem Ersatzneubau begonnen wird, erhält die bestehende Gänstorbrücke zwei zusätzliche Hilfsstützen. Auf diesen kann die Brücke im Bedarfsfall bei weiteren statischen Defiziten abgestützt werden und sie sorgen beim Rück- und Neubau der Brücke für zusätzlichen Halt.
In der letzten Augustwoche wird damit begonnen, die beiden zusätzlichen Pfeiler auf den alten, in der Flusssohle der Donau liegenden Fundamenten der Vorgängerbrücke aus dem Jahr 1902 zu errichten. Zunächst müssen dafür die alten Fundamente dieser Dreibogenbrücke bautechnisch ertüchtigt werden. Dazu wird ein Schalungskasten abgesenkt und mit speziellem Unterwasserbeton aufgefüllt. Bei diesen Arbeiten kommen Taucher zum Einsatz.
Welche Folgen die Arbeiten in Ulm und Neu-Ulm haben
Oberhalb der Wasseroberfläche werden die zusätzlichen Pfeiler klassisch in Stahlbetonbauweise erstellt. Für die Bauarbeiten wird eine große schwimmende Plattform im Fluss verankert. Im Januar 2024 sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden.
Für die sichere Abwicklung der Baumaßnahme sind umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen erforderlich. Ab Montag, 28. August, wird auf beiden Seiten der Donau die Verkehrssicherung eingerichtet.
- Der westliche Geh- und Radweg auf der Brücke (stromaufwärts) wird komplett gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können während der Bauarbeiten den östlichen Gehweg auf der Gänstorbrücke wie gewohnt nutzen.
- Die Baustelleinrichtungsfläche auf Ulmer Seite wird sich im Bereich der Gideon-Bacher-Straße und Berblinger Straße befinden, wo es auch zu erweiterten Halteverbotsbereichen kommen wird.
- Auf Neu-Ulmer Seite befindet sich der gesperrte Bereich für die Baustelleneinrichtung ebenfalls auf der westlichen Seite. In der Brückenstraße wird eine Spur in Fahrtrichtung Augsburger-Tor-Platz gesperrt. Der donaubegleitende Fuß- und Radweg unter der Gänstorbrücke wird auf der Neu-Ulmer Seite während der Maßnahme komplett gesperrt.
- Weitere notwendige, zeitlich aber kürzere Sperrungen und Umleitungen werden jeweils ausgeschildert.
Der Wasserspiegel der Donau wird abgesenkt
- Ab dem 4. September wird der Wasserspiegel der Donau abgesenkt. Es wird daher für Wassersportler und den Schiffsbetrieb zu Einschränkungen kommen. Nur zwischen dem Ulmer Ufer und dem Bestandsfundament auf Ulmer Seite wird es eine circa zehn Meter breite Fahrrinne geben. Der restliche Bereich der Donau, speziell die Neu-Ulmer Uferseite, ist für den Wassersport- und Schiffsverkehr komplett gesperrt, weil dort der Ponton verankert wird.
- Der Wasserstand bleibt voraussichtlich bis zum 6. Oktober abgesenkt. Der Einsatz des Pontons ist bis voraussichtlich 9. November geplant. Erst danach können wieder größere Bereiche der Donau für den Wassersport freigegeben werden. (AZ)