Nach zwei Jahren Ausnahmezustand ist der Beginn der Spatzenwiese am Karsamstag, 16. April, ein weiterer Schritt in die Normalität. "Wir sind sehr froh, dass wir es wieder machen dürfen", sagt Sven Wisser, der Leiter des Theaters Junge Bühne Ulm, das zusammen mit dem Team von Mendes-Entertainment, die
Die Familie Mendes samt ihrem Veranstaltungsmanager Matthias Bergstaedt ist rund um Ulm bekannt durch den "Weihnachtscircus", der ebenfalls eine Zwangspause einlegen musste. Die Pandemie war eine harte Zeit für Zirkusdirektor Veno Mendes. Außer einem Engagement im vergangenen Sommer bei Möbel Inhofer habe das Team keine Einnahmen gehabt. "Mit allen Mitteln" habe sich die Familie samt ihren Beschäftigten gegen eine drohende Pleite gewehrt. Geholfen habe, dass die Familie sich im Laufe der Jahrhunderte eine gewisse Widerstandskraft erworben habe. "Wir sind ein Traditionsbetrieb", sagt Mendes. Es gebe Belege, dass die Familie seit 1612 im darstellenden Gewerbe tätig war. "Meine Vorfahren haben schon einige Krisen mitgemacht." Corona sei nur eine weitere Prüfung gewesen. "Gott sei Dank, haben wir es gut überstanden. "
Der historische Jahrmarkt von Veno Mendes kommt nach Ulm
Auf der Spatzenwiese kommt Mendes diesmal nicht nur mit dem historischen Jahrmarkt, sondern mit einem ganzen Zirkus. Der Spatzenzirkus werde mit einem echten Zirkuszelt anrücken - mit vielen Artisten werde ein auf ein junges Publikum zugeschnittenes Programm gezeigt. Mit dabei sind auch Artisten aus zwei Familien aus der Ukraine. Veno Mendes, dessen Firma Mendes-Entertainment in Westerheim auf der Schwäbischen Alb sitzt, sei angesprochen worden, ob er helfen könne. Für ihn und Bergstaedt sei es selbstverständlich gewesen, für die Familien eine Anlaufstelle zu bilden und ihnen bei der Wohnungssuche unter die Arme zu greifen. Und dann hätten die den Wunsch geäußert, Teil der
Breit gefächerter als sonst präsentiert sich die Spatzenwiese. Auch wenn das Team nur sehr kurzfristig planen konnte, weil im Grunde erst ab Ende Januar sich abzeichnete, dass dortige Veranstaltungen in Pandemie-Zeiten überhaupt wieder stattfinden können. "Wir übernehmen das Prinzip der Wilhelmsburg." Nicht nur die Junge Bühne, sondern weit mehr Künstler können sich präsentieren. Neu ist nicht nur der Spatzenzirkus, auch das Neu-Ulmer Kindertheater Topolino feiert Premiere am Donauufer. Andreas Blersch, der Mitgründer des Neu-Ulmer Figurentheaters musste ebenso durch eine harte Zeit gehen. Statt 150 Veranstaltungen wie in normalen Jahren seien es im vergangenen Jahr nur 50 gewesen. Mit entsprechenden Einbußen. "Auf Hilfen vom Bund warte ich noch heute."
Kinder-Kultur-Programm mit der Jungen Bühne, Topolino und Theater Mücke
Doch jetzt blickt Blersch nach vorne: In einem eigenen Theaterzelt, das zusätzlich zum Zirkuszelt aufgestellt wird, sind von Mai bis Juni insgesamt 22 Vorstellungen geplant. Das Topolino Figurentheater präsentiert insgesamt sechs Vorstellungen: „Wie Petersson zu Findus kam“, „Das kleine Gespenst“ und „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ (3. Juni bis 5. Juni), das Theater Mücke bringt drei Mal "Quendolin in Quarantäne“ auf die Bühne (10. Juni bis 12. Juni) und die Junge Ulmer Bühne zeigt 13 Mal das Kinderstück „Der Grüffelo“ (19. Mai bis 19. Juni). Mit Bastelangeboten ist auch Kontiki, die Kunstschule für Kinder, vor Ort. Der Eintritt in eine Vorstellung kostet pro Person sieben Euro. "Das ist wirklich das Niedrigste was geht", rechtfertigt sich Wisser. Steigende Energiekosten würden sich bemerkbar machen. Für bedürftige Kinder gebe es aber bei jeder Vorstellung ein Kontingent, das von der gemeinnützigen Kulturloge Ulm / Neu-Ulm gestiftet werde.
Zirkus auf der Spatzenwiese startet früher, "Weihnachtscircus" kommt wieder
Wie Wisser betont, gebe es auf dem weitläufigen Gelände an der Donau zwischen Bärenzwinger und
Das Kinderkulturprogramm startet am 1. Mai und läuft bis 19. Juni. Die Spatzenwiese samt Jahrmarkt und Zirkus beginnt früher, am 16. April. Möglicherweise darf Veno Mendes mit seinem Team auch länger bleiben.