Die gute Nachricht: Am Schwörmontag soll der Verkehr wieder normal rollen können. Nachdem Bauareiten beendet sind, die einen langen Vorlauf haben. Bereits im Jahr 2020 ermächtigte der Gemeinderat die Verwaltung, den Bau eines Radweges an der Nord-Süd-Verbindung östlich der Altstadt zu prüfen.
Es wurden Varianten erstellt und bewertet, die Enge zwischen den Gebäuden machte es schwierig. Die Stadtverwaltung wollte nach den Worten von Baubürgermeister Tim von Winning nicht nur eine Markierungslösung, sondern eine richtige bauliche Lösung, die allen Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit bietet.
Probleme des neuen Radwegs in Ulm
Problematisch waren bei der Planung vor allem die Kreuzungen, sowohl am Willy-Brandt-Platz als auch am Gänstorknoten. Nördlich des Willy-Brandt-Platzes wird der Radweg seit vielen Jahren auf der Westseite der König-Wilhelm-Straße in beiden Richtungen geführt, damit auch Platz für Bäume bleibt. Der Verkehr in diese Richtung muss nun an der Kreuzung so verschenkt werden, dass der Seitenwechsel gefahrlos gelingt. Gleichzeitig wird aber eine Aufstaufläche benötigt, damit der Verkehr von und zur Olgastraße und der Wielandstraße fließt. Die Straßenbahn und Busse queren die Kreuzung.
Die Lösung bietet für Kraftfahrzeuge in Richtung Norden eine Geradeausspur und eine Linksabbiegespur sowie eine Linksabbiegespur für Radfahrer, von der aus es auch mit einem Rechtsschwenk schließlich geradeaus weitergeht.
Tim von Winning sieht eine Verbesserung für Radler in Ulm und Neu-Ulm
Anfangs wird in der Münchner Straße aus Platzgründen nur ein eineinhalb Meter breiter Streifen markiert, im weiteren Verlauf wird ein richtiger Radweg daraus, der mit Betonsteinen von der Spur für Kraftfahrzeuge abgetrennt wird. Die Kraftfahrzeuge bekommen dann am Gänstorknoten wie bisher drei Spuren, um sich an den Ampeln aufzustellen, zwei Spuren werden nach dem Neubau der Gänstorbrücke in Richtung Neu-Ulm führen. Auch von Neu-Ulm kommend wird es drei Spuren geben, die links, geradeaus und recht weiter führen.
Der Leiter der Verkehrsabteilung, Michael Jung, hat ausrechnen lassen, dass diese Flächen für den Verkehr ausreichen werden. Tim von Winning gibt zu, dass auf der Münchner Straße bisher nahezu keine Radfahrer unterwegs sind, auch er meidet auf dem Fahrrad diese Straße. „Der Blick auf die Karte legt aber die Attraktivität dieser Strecke nahe“, blickt er in die Zukunft. Von der Gänstorbrücke gelangt man ab Sommer auf dem neuen Radweg Richtung Zundeltor und kann dann über die Heimstraße und die Olgastraße sicher und bequem zum Hauptbahnhof fahren.
Das kostet der neue Radweg entlang der Münchner Straße
Davor kommen noch die Bauarbeiten, die am 4. März beginnen. Am Willy-Brandt-Platz wird eine provisorische Ampelanlage installiert und dann führt während der gesamten Bauzeit bis Mitte Juli eine Einbahnstraße in Richtung Neu-Ulm. Zuerst werden die Entsorgungsbetriebe ihre Abwasserkanäle sanieren, danach kommt ein neuer Fahrbahnbelag. Bisherige Pflaster- und Asphaltflächen im Mittelstreifen werden begrünt.
Der Verkehr aus Richtung Neu-Ulm wird über die Neue Straße und den Hauptbahnhof in Richtung Norden umgeleitet, alternativ geht es über die Basteistraße, die Löfflerstraße und den Staufenring in Richtung Norden. Die Baukosten schätzt die Stadt auf rund eine Million Euro.