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Ulm/Neu-Ulm: Habeck und Städtebund sorgen sich um Stadtwerke – wie ist die Lage bei SWU?

Ulm/Neu-Ulm

Habeck und Städtebund sorgen sich um Stadtwerke – wie ist die Lage bei SWU?

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    Die Not von Gasimporteur Uniper könnte deutschen Stadtwerken Probleme bereiten. Die SWU beziehen ihr Gas aber nicht von diesem Unternehmen.
    Die Not von Gasimporteur Uniper könnte deutschen Stadtwerken Probleme bereiten. Die SWU beziehen ihr Gas aber nicht von diesem Unternehmen. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Mit Uniper ist der erste deutsche Energiekonzern und Energiehändler in Schwierigkeiten geraten. Angesichts eingestellter russischer Gaslieferungen ist das Unternehmen in Not geraten und hat nach Staatshilfen gerufen.

    Kommunale Energieversorger in Deutschland könnten in Probleme geraten, fürchten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags. "Der Druck auf die Stadtwerke nimmt jeden Tag zu", sagte Dedy der Deutschen Presseagentur. Würden die Stadtwerke die stark steigenden Preise weitergeben, wären viele Haushalte mit den Kosten überfordert. Wenn sie sie nicht weitergeben, dann könnten viele kommunale Versorger in die Insolvenz rutschen. Die Folgen wären schwerwiegend: "Die Versorgung vieler Haushalte wäre nicht mehr sicher." Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte ebenso vor einer "Preisexplosion" beim Gas gewarnt, falls russische Gaslieferungen komplett eingestellt werden. Am Montag, 11. Juli, beginnen jährliche Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1, die in der Regel zehn Tage dauern. Dann fließt kein Gas durch die Leitung. Die große Sorge ist, dass Russland nach der Wartung den Gashahn nicht wieder aufdreht. Die Gasflüsse aus

    Schwierigkeiten könnte es auch für die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm geben. "Die Lage ist für uns nicht anders als für andere Versorger", sagt SWU-Sprecher Sebastian Koch. Das Unternehmen bezieht sein Gas allerdings nicht von Uniper, sondern von Bayerngas. Von dort heißt es: "Die Versorgungslage in Deutschland hängt nicht allein von einem Speicher ab. Das Gasversorgungssystem insgesamt muss eine Grundstabilität aufweisen. Das ist Stand heute der Fall." Der Speicherstand liege derzeit bei 61 Prozent, bei einem im Jahresvergleich normalen Wert. Sämtliche Beteiligten wirkten zurzeit zusammen, um das Befüllen der Speicher voranzutreiben. Alle Erdgas-Unternehmen in

    Alarmstufe Gas gilt bereits: Versorgung durch SWU derzeit sicher

    Schon am 23. Juni hatte die Bundesregierung die Alarmstufe Gas ausgerufen – die zweite von drei Stufen eines bundesweit geltenden Notfallplans, der die vorherrschende Gasmangellage abfangen soll. Übergeordnetes Ziel ist momentan, möglichst viel Gas einzusparen, damit sich die Speicher bis zur Kaltwetterperiode ausreichend füllen. Die Stadtwerke könnten momentan alle Kundinnen und Kunden mit Gas beliefern, heißt es vom Unternehmen. Die bislang geltende Frühwarnstufe sei für eine Bestandsaufnahme des aktuellen Gasverbrauchs und möglicher Reduzierungspotenziale bei Industriekunden genutzt worden. Falls es zu Engpässen kommen sollte, entscheidet der Staat, wo gespart werden muss. Privathaushalte, Krankenhäuser, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Hospize, Justizvollzugsanstalten sowie Feuerwehr, Polizei und Bundeswehreinrichtungen gelten als geschützt.

    Mit Blick auf die Stadtwerke fordert der Städtebund einen Schutzschirm für kommunale Versorger, schnelle Liquiditätshilfen über Bürgschaften und Kredite sowie ein Insolvenzmoratorium, um die Pflicht zu Insolvenzanträgen auszusetzen. (mit dpa)

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