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Ulm/Neu-Ulm: Florian Zimmer: Weiter Feuer und Flamme für Magie-Theater in Neu-Ulm

Ulm/Neu-Ulm

Florian Zimmer: Weiter Feuer und Flamme für Magie-Theater in Neu-Ulm

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    Der gebürtige Ulmer Florian Zimmer hat den Golden Lion Award als jüngster Magier überhaupt aus den Händen der deutsch-amerikanischen Illusionisten Siegfried und Roy in Las Vegas erhalten.
    Der gebürtige Ulmer Florian Zimmer hat den Golden Lion Award als jüngster Magier überhaupt aus den Händen der deutsch-amerikanischen Illusionisten Siegfried und Roy in Las Vegas erhalten.

    Ein großer Tag hätte er werden sollen, der vergangene Freitag. Der Magier Florian Zimmer hatte den offiziellen Spatenstich für sein geplantes „Florian Zimmer Theater“ dick in seinem Kalender eingetragen. Stattdessen steht der 38-Jährige im „Super Markt“ für regionale Produkte im Theatro in der Hirschstraße und verkauft Zaubertricks in braunen Papiertüten. Die Geld-Druck-Maschine für 14 Euro.

    Bestens gelaunt zeigt der charmante Ulmer seinen Kunden, wie aus einem Blatt Papier ein echter Zehner wird. Davon braucht er viele für sein Millionenprojekt, an dem er unbeirrt festhält. „Dann machen wir den Spatenstich halt im Frühjahr.“ Vor ziemlich genau drei Jahren hatte er dem damaligen OB Gerold Noerenberg die Baupläne für das „Florian Zimmer Theater“ überreicht. Ganz ursprünglich wurde der Winter 2019 als Eröffnungstermin genannt, die Corona-Krise wurde zum jüngsten Hindernis.

    So soll einmal das „Florian Zimmer Theater“ in den Neu-Ulmer Wileys aussehen. Die Bauarbeiten haben begonnen.
    So soll einmal das „Florian Zimmer Theater“ in den Neu-Ulmer Wileys aussehen. Die Bauarbeiten haben begonnen.

    Doch durch den Lockdown sei Zimmer vergleichsweise gut gekommen. Seinen Vertrag als Künstler im Legoland habe er mit 200 Shows auch beinahe wie erwartet erfüllen können. Jetzt, durch das Auftrittsverbot, hat er Zeit. Zeit im „Super Markt“ („Eine tolle Sache“) seine Tricks zu verkaufen und Zeit, weiter an seinem Traum zu feilen.

    Florian Zimmer hat keinen Zweifel an Erfolg der Magie in Neu-Ulm

    Die Baugrube auf der 2.200 Quadratmeter großen Brachfläche im Wiley, zwischen dem Dietrich-Kino, dem zugehörigen Parkhaus und der Europastraße, ist schon ausgehoben. Die Pläne seien mehrfach verändert worden, an Ostern 2022 soll Eröffnung sein. Und auch seine Bank sei mit an Bord geblieben – trotz Corona-Krise. Denn am Erfolg zweifelt der Magier, der so etwas wie den Oscar seiner Zunft erhalten hat – den Golden Lion Award als jüngster Magier überhaupt aus den Händen der deutsch-amerikanischen Illusionisten Siegfried und Roy in Las Vegas – nicht.

    „Magie berührt jeden.“ Im Gegensatz zu Konzerten, bei denen es verschiedene Geschmäcker gebe, könne eine Zaubershow wahrhaft eine generationenübergreifende Zielgruppe bedienen. Das ursprünglich geplante Parkhaus falle weg, dafür werde sich Zimmer ein „Kreativ Studio“ einrichten, in dem er seine Tricks planen kann.

    Derzeit verkauft Zimmer Tricks im „Super Markt“ in Ulm.
    Derzeit verkauft Zimmer Tricks im „Super Markt“ in Ulm.

    Das Gebäude werde von der Architektin Claire Leroy aus dem Team „Scherr + Klimke“ entworfen, die früher für den Disney Konzern gearbeitet habe. Das sei von Vorteil, denn ein normaler Bau werde sein Theater genauso wenig, wie die Disney-Traumwelten. Denn die Magie halte bereits auf der Baustelle Einzug. „Magische Dinge passieren im ganzen Haus.“ Etwa im Aufzug, der mit allerlei Illusionen versehen werde.

    Die Bühne werde 22 Meter lang sein und allerlei Vorrichtungen enthalten. Raum gibt es auch über der Bühne – 14 Meter Höhe für Zauberei. Bei Tournee-Darbietungen muss diese teure Prototypentechnik mitgeschleppt werden. Ein stationäres Magie-Theater mache die Produktion der Shows somit effizienter und besser.

    Florian Zimmer setzt auf den Wow-Effekt in Neu-Ulm

    Neben dem eigentlichen Theatersaal mit rund 200 Sitzplätzen sollen dann auch ein Restaurant, eine Bar und ein Logen-Bereich entstehen. Zimmer möchte mehr verkaufen, als Tickets für Aufführungen – sondern Erlebnisse. Diese könnten mit einem Essen im „Magicafé“ beginnen, über eine zauberhafte Aufzugfahrt zur Show fortgesetzt werden um dann – im zwischenzeitlich umgestalteten „Magicafé“ bei einer Party zu enden. Der Logen-Bereich sei direkt mit dem Restaurant verbunden, was für „Firmen-Events“ zusätzliche Möglichkeiten biete. Bewusst habe Zimmer sich für nur 200 Sitzplätze in neun Reihen entschieden, denn so sei jeder Sitz – anders als in der Ratioharm-Arena – ein Premiumplatz mit „spektakulärer Sicht“.

    Zimmer will in seinem „Wohnzimmer“ auf den ganz großen Wow-Effekt setzten. So wie bei der Autoausstellung „Detroit Auto Show“, bei der er im Auftrag von Audi ein Auto aus dem Nichts auf der Bühne auftauchen ließ. Oder als er zum Berblinger Jubiläum vermeintlich in 30 Metern Höhe über die Donau schwebte. „Ulmglaublich“ heißt sein geplantes Programm, das allerlei Ulm-Bezüge enthalten soll. Verschwinden werde aber nicht das Ulmer Münster, sondern ein US-amerikanisches Polizeiauto.

    Sehr gute Erfahrungen habe Zimmer in der vergangenen Legoland-Saison mit seinem Kinderprogramm gemacht. Deswegen sei geplant, die Show um „Willi, den Waschbär“ immer Sonntagnachmittags für Familien aufzuführen. Bis dahin steht der Magier weiter mittwochs bis samstags im Theatro in der Hirschstraße: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal Zaubertricks an einem Stand verkaufe. Aber ich habe Spaß.“

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