Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm/Neu-Ulm: Corona ist in der Region angekommen

Ulm/Neu-Ulm

Corona ist in der Region angekommen

    • |
    Das Corona-Viruis ist in Ulm angekommen: Mit diesen Schildern reagiert das Landratsamt in der Schillerstraße.  	.
    Das Corona-Viruis ist in Ulm angekommen: Mit diesen Schildern reagiert das Landratsamt in der Schillerstraße. . Foto: Oliver Helmstädter

    Eine 45-jährige Ulmerin hat sich beim Skiurlaub in Südtirol mit dem Corona-Virus angesteckt. In einer Pressekonferenz des Landratsamts Alb-Donau-Kreis , der Stadt Ulm und dem Universitätsklinikum

    Ein Video dazu sehen Sie hier:

    Demnach hielt sich die Frau mit 19 weiteren Personen in der Gruppe in den Faschingsferien in Südtirol im Skiurlaub auf. Davon wohnen 16 in Ulm , drei im Kreis Neu-Ulm und eine Person im Raum Karlsruhe . Die dortigen Gesundheitsämter seien informiert. Aus dieser Gruppe weisen nach Angaben von Dr. Barbara Unger , der Leiterin des Fachdiensts Gesundheit im Landratsamt Alb-Donau-Kreis „drei bis vier Personen“ ebenfalls Symptome auf, die auf eine Infektion mit dem Corona-Virus hinweisen könnten, eine davon mit Wohnsitz im

    Schüttelfrost, Halsweh und Fieber

    Deswegen sei für die 20 Skiurlauber sowie 16 weitere Kontaktpersonen häusliche Quarantäne angeordnet worden. Am Dienstagnachmittag besuchte eine speziell ausgestatteter Krankenwagen sämtliche Haushalte und nahm Testabstriche vor. Diese Methode sei bevorzugt worden, um die möglicherweise infizierten Personen nicht unnötig „durch die Gegend zu schicken“, wie es Unger ausdrückte. Die Ergebnisse des Labors des Ulmer Uniklinikums wurden für Dienstagabend erwartet. „Einzelne Personen haben Schüttelfrost, Halsweh und Fieber“, sagte Unger . Die mit dem Corona-Virus infizierte 45-jährige zeige nur „leichte Erkältungssymptome“. Dass ihre Infektion bekannt wurde, verdanke sie ihrem Ulmer Arbeitgeber: Der habe, als sie sich für Montag krank melden wollte, darauf gedrängt, einen Test durchführen zu lassen. Verantwortlich für die Tests an der Uni Ulm ist Professor Thomas Stamminger , der Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums. Die Problematik: Nur Tests von Personen mit Symptomen, also Fieber oder etwa Halsweh, seien zuverlässig. Dies erhöhe das Risiko einer Verbreitung, weil auch negativ getestete Menschen Träger des Virus sein können.

    Auch Kinder waren bei der Skigruppe dabei - und in der Schule

    Bei der Skigruppe dabei waren auch mehrere „halbwüchsige Kinder“. Diese besuchten noch am Montag die Schule, nachdem der positive Test erst am Abend des selben Tags bestätigt worden war.

    „Wir sind gut vorbereitet“, sagte Professor Udo Kaisers , als Ärztlicher Direktor der Chef des Ulmer Uniklinikums. Die Klinik würde große Kapazitäten für den Fall einer Ausweitung der Epidemie vorhalten. Auch wenn die erste Ulmer Corona-Patientin sich weit besser fühle, als eine vielfache Anzahl an Influenza-Erkrankten, halte der Mediziner den getriebenen Aufwand für gerechtfertigt. „Es ist ein neuer Virus .“ Das verunsichere alle Mediziner. Gerade weil nicht bekannt sei, wie er mit anderen Erkrankungen interagiere, müsse eine Verbreitung möglicht lange aufgehalten werden. Von bis Dienstagvormittag 327 durchgeführten Tests auf Corona sei ein einziger positiv gewesen. „Das weiß darauf hin, dass das Virus nicht sehr weit verbreitet ist“, sagte Stamminger .

    Corona führt zu Hamsterkäufen in Supermärkten

    Vor dem Hintergrund sich leerender Nudel- und Konservenregalen in Supermärkten der Region sagte Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch : „Hamsterkäufe sind nicht angebracht.“ Czisch appellierte an die Vernunft von Eltern deren Kinder, die Faschingsferien in Risikogebieten verbracht haben. „Besser 14 Tage daheim bleiben.“

    Corona führt zu Absage von Messen

    Daheim bleiben jetzt auch viele Messebetreiber: Die Sattelschlepper waren schon auf der Autobahn mit Kurs auf Ulm , am Dienstag hätte der Aufbau für die Gastro-Messe „Chefs Culinar “ beginnen sollen. Doch dann entschied der Großhändler um und pfiff seine Laster zurück. „Aufgrund der aktuellen Situation durch den Corona-Virus und aus Sorgfaltspflicht gegenüber unseren Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten findet die bevorstehende Chefs

    Seit vergangenen Freitag steht das Telefon bei Eilts nicht still. So gut wie alle Veranstaltungen in nächster Zeit würden hinterfragt. Die Messe Coiltech sei bereits auf Juli verschoben worden. 40 Prozent der Hersteller und Entwickler von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren und E-mobility Lösungen kämen nämlich aus Norditalien . Zur Disposition stehe auch die „KPA – Kunststoff-Produkte aktuell“. Am Mittwochmorgen hat Eilts einen Telefontermin mit den Veranstaltern der für den 11. März geplanten Spritzgussmesse mit 135 Ausstellern. Eilts würde volles Haus erwarten. Die nach Veranstalterangaben erste und einzige branchenübergreifende Design- und Beschaffungsplattform für Kunststoffprodukte in Deutschland ist ausgebucht. „Aktuell sehen wir keinen Anlass, die Messe abzusagen“, sagt Projektleiter Jan Harms . Abschließend werde aber am Mittwochvormittag mit der Geschäftsführung geklärt, ob die Messe stattfindet. Die KP sei sehr regional geprägt, es gebe keine Aussteller aus Italien oder Asien , sodass das Risiko nicht erhöht sei.

    Hinweis: In der ersten Fassung haben wir fälschlicherweise von 60 Personen geschrieben, die unter häuslicher Quarantäne stehen. Es sind aber nur 16.

    Die Erstmeldung:

    Corona-Virus hat jetzt die Stadt Ulm erreicht

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden