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Ulm: Münchner Straße in Ulm: Mehr Platz für Fahrräder, weniger für Autos

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Münchner Straße in Ulm: Mehr Platz für Fahrräder, weniger für Autos

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    In der Münchner Straße in Ulm dürfte es künftig weniger Platz für Autos geben, statt dessen soll eine direkte Nord-Süd-Fahrradverbindung eingerichtet werden.
    In der Münchner Straße in Ulm dürfte es künftig weniger Platz für Autos geben, statt dessen soll eine direkte Nord-Süd-Fahrradverbindung eingerichtet werden. Foto: Alexander Kaya

    Die Gänstorbrücke ist nicht nur für Autos eine zentrale Verbindung zwischen Ulm und Neu-

    Die Radrouten führen derzeit im Zickzack, durch Unterführungen und teils über Kopfsteinpflaster von Nord nach Süd. Nach Angaben der Stadtverwaltung hält sich aber nicht jeder an diese Vorgabe, Radfahrende nutzten mitunter den schmalen Gehweg an der Münchner Straße als Direktverbindung, sagt der zuständige Hauptabteilungsleiter Michael Jung. Es geht also nicht nur darum, den Radlerinnen und Radlern eine bessere und schnellere Route anzubieten, sondern auch um die Sicherheit. Die Fraktion von CDU/UfA im Gemeinderat bezweifelt aber, dass der neue Lösungsvorschlag die Gefahren verringert. Fraktionschef Thomas Kienle hält den Abschnitt für schlicht zu eng, um Autos und Zweiräder direkt nebeneinander fahren zu lassen. Sein Kollege Günter Zloch sagt: "Wir können keinen Nutzen für den Radverkehr erkennen und die Vision nicht nachvollziehen."

    Neue Radroute auf der Münchner Straße in Ulm soll kommen

    Grüne, Freie Wähler und SPD sprachen sich am Dienstagabend im Bauausschuss hingegen dafür aus, den Ansatz weiterzuverfolgen. Beschlossen ist noch nichts, über eine Umwidmung der Straße soll nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung im kommenden Frühjahr entschieden werden. Der Bau könnte noch 2022 beginnen. Seit entsprechende Überlegungen erstmals aufkamen und heiß diskutiert wurden, ist etwa ein Jahr vergangen. Eigentlich hätte es schon vor dem Sommer einen konkreten Vorschlag wie den jetzigen geben sollen. Doch die Ausarbeitung dauerte länger als gedacht, sie war schwieriger als vermutet. "Die erste Einschätzung hat sich nicht bestätigt", sagt Baubürgermeister Tim von Winning zur ursprünglichen Idee, einen rot markierten und mit Pollern abgetrennten Radfahrstreifen einzuführen. Das würde zwar derzeit angesichts der teils gesperrten Gänstorbrücke und dem wegen Corona und Homeoffice noch immer verringerten Berufsverkehr funktionieren. Prognosen für das Jahr 2030 zeigen aber, dass die Kreuzungen Münchner Straße/Olgastraße/König-Wilhelm-Straße und Münchner Straße/Neue Straße/Basteistraße den Autoverkehr nicht ohne Dauerstaus bewältigen könnten.

    Einen durchgehenden Radfahrstreifen dürfte es daher nicht geben, abschnittsweise würde er nach den jetzigen Plänen durch einen Schutzstreifen für Radfahrende unterbrochen. Dieser wäre wohl ebenfalls rot markiert, aber etwas schmaler (1,50 statt 1,85 Meter) – und dürfte von Autos befahren werden. Allerdings wäre die verbleibende Autospur breit genug für Busse und Lastwagen, der schmalere Streifen könnte also frei bleiben. Er würde zwischen dem Willy-Brandt-Platz und den Häusern Münchner Straße 1 und 2 angelegt, das sind die jeweils ersten Gebäude auf beiden Straßenseiten in Richtung Süden. Durch diese Lösung wäre zumindest bis dorthin Raum für zwei Autospuren, danach bliebe bis zur Kreuzung nahe Basteicenter und Hotel Maritim nur je eine Spur bestehen. Auf Höhe der Häuser Münchner Straße 1 und 2 würde die Mittelinsel der bestehenden Fußgängerquerung verbreitert.

    Vorschlag ist laut Stadt Ulm trotz Nachteilen für Autos der beste Kompromiss

    Einige der vorgeschlagenen Radrouten könnten zunächst gewöhnungsbedürftig sein. Wer von Neu-Ulm aus über die Gänstorbrücke kommt und in die Neue Straße einbiegt, würde dort zunächst auf der linken Straßenseite fahren. Und wer von der Münchner Straße in die Olgastraße fährt, würde auf der Autofahrbahn landen, ein Radweg oder Radstreifen ist dort nicht möglich. Auch wer mit dem Auto unterwegs ist, müsste Abstriche machen. Die Zahl der Spuren würde sich nicht nur auf der Nord-Süd-Verbindung verringern, auch eine der beiden Linksabbiegerspuren aus

    Bei den Plänen spielt auch das Ziel eine Rolle, den Anteil von Fahrrädern im innerstädtischen Verkehr bis 2025 auf 25 Prozent zu hieven. Dafür müssen neue Angebote her, ist der Baubürgermeister überzeugt. Die Mehrheit der Fraktionen kann mit der Idee für die Münchner Straße leben. Grüne und SPD finden die Verbesserungen für Fahrradfahrerinnen gerade so gut genug, Freie Wähler finden die Verschlechterungen für Autofahrer noch akzeptabel. Nur von CDU/UfA kommen Zweifel. Die Befürchtung: Der Autoverkehr werde leiden, ohne dass es für den Fahrradverkehr wirkliche Verbesserungen gibt.

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