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Ulm: Motel One: Müller-Hotel im alten Abt in Ulm wird Komplex stark verändern

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Motel One: Müller-Hotel im alten Abt in Ulm wird Komplex stark verändern

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    Eng geht es zu auf der Baustelle am Münsterplatz. Das Ex-Abt Gebäude, das auch an die Platzgasse sowie die Rebengasse angrenzt, wird nach dem Umbau nicht wiederzuerkennen sein.
    Eng geht es zu auf der Baustelle am Münsterplatz. Das Ex-Abt Gebäude, das auch an die Platzgasse sowie die Rebengasse angrenzt, wird nach dem Umbau nicht wiederzuerkennen sein. Foto: Oliver Helmstädter

    Die Bauarbeiten für den Umbau des Ex-Abt in ein Hotel plus Läden im Erdgeschoss haben begonnen. Der ganze Komplex wird entkernt und neu geordnet um im Inneren Platz für einen begrünten Innenhof zu schaffen.

    Doch auch bekannte Elemente werden integriert: Das Glockenspiel an der Fassade wurde zwar längst abmontiert. Wie eine Visualisierung des geplanten Hotels der Kette „Motel One“ aus dem Hause von Investor Erwin Müller („Erwin Müller Grundstücks GmbH & Co. KG“) zeigt, wird der weithin sichtbare Hingucker mit den goldenen Zeigern aber auch am runderneuerten Gebäude an gleicher Stelle prangen.

    Altes Abt-Gebäude am Ulmer Münsterplatz wird kaum wiederzuerkennen sein

    Ansonsten wird das Gebäude kaum wiederzuerkennen sein: Drei Spitzgiebel werden sich künftig in den von „Ulmer Dächern“ geprägten Münsterplatz einfügen. Eine „Eingliederung in den städtebaulichen Kontext“, nennen das die verantwortlichen Architekten „Ankner Buchholz“. Durch die Neuordnung werde der Abschluss zu den westlich befindlichen Giebelbauten und der Eintritt in die wichtige städtebauliche Achse der Platzgasse markiert.

    Wie Baupläne zeigen, soll ab dem ersten Obergeschoss ein Innenhof entstehen, um den sich dann die Hotelzimmer gruppieren. Zwölf Bäume sind auf den Plänen inmitten des Hofes eingezeichnet. Von einem „Teilrückbau im Innenbereich“ sprechen die Architekten, der die Möglichkeit eröffne, einen Innenhof mit einer hohen Aufenthaltsqualität für die Hotelgäste zu schaffen.

    Damit wird „Motel One“ Zimmer wahlweise mit Blick auf den begrünten Innenhof, den nördlichen Münsterplatz, die Platzgasse oder die Rebengasse im hinteren Gebäudebereich anbieten können. Die Pläne zeigen auch, dass die Kette „Motel One“ in Ulm ihr bewährtes Konzept weiter verfolgt: Viele kleine Räume statt Familienzimmer. Üblicherweise sind die Standardzimmer 16 Quadratmeter klein. Auf Minibar und Schrank wird verzichtet.

    Die Visualisierung des geplanten Umbaus des Ulmer Architektenbüros „Ankner Buchholz“ vor dem Ex-Abt.
    Die Visualisierung des geplanten Umbaus des Ulmer Architektenbüros „Ankner Buchholz“ vor dem Ex-Abt. Foto: Oliver Helmstädter

    Wie der Namensvetter des Investors Erwin Müller, der Hotelgründer Dieter Müller, jüngst dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel sagte, werde, was an den Zimmern gespart wird, in großzügige Lobbys mit Designersesseln gesteckt. Denn 65 Prozent der „Motel-One“-Gäste seien geschäftlich unterwegs, manche würden die Lobby als mobiles Büro nutzen. Ein Satz, den die Frau von Dieter Müller, Ursula Schelle-Müller, dem Spiegel, sagte, lässt Ulmer aufhorchen: „Städte ab einer Million sind für uns interessant.“ Da liegt Ulm bekanntlich weit drunter.

    Hotelkette Motel One hält an Planen in Ulm offenbar fest

    Dennoch hält die Kette im Gegensatz zu anderen Plänen offenbar an Ulm fest: Was bereits im Bau ist, werde durchgezogen. Der Baubeginn für neue Hotels in Barcelona und Düsseldorf hingegen, sei verschoben worden. Das 2000 gegründete Unternehmen mit Sitz in München erwirtschaftete im Jahr 2019 einen Umsatz von 562 Millionen Euro bei einer durchschnittlichen Auslastung von 77 Prozent.

    Durch die Corona-Einschränkungen rechnet Dieter Müller laut Spiegel dieses Jahr mit einem Verlust von etwa 80 Millionen Euro. An den Plänen für 27 neue Hotels werde aber nicht gerüttelt. Fünf davon baue der Konzern selber, bei 22 sei „Motel One“ Mieter. So wie in Ulm.

    Bislang keine Beschwerden wegen der Bauarbeiten am Ulmer Münsterplatz

    Ob Müller bereits Mietverträge für Einzelhändler und Gastronomen im Erdgeschoss abgeschlossen hat, weiß auch Ulms Baubürgermeister Tim von Winning nicht. Müller selbst erteilt keine Auskünfte. Was von Winning allerdings weiß, ist, dass die Bauarbeiten Einschränkungen für die Anlieger bedeuten.

    Doch bis jetzt habe es keine Beschwerden gegeben. Die Einrichtung der Baustelle sei in enger Abstimmung mit der Stadt und Anliegern erfolgt. Dicht gedrängt ducken sich die Container mit dem Büro des Bauleiters im Säulengang des Ex-Abt. Platz sparen ist hier oberste Devise. Schließlich geht es um die Durchführung des Wochenmarkts sowie die Durchgänge zur Platzgasse und Rebengasse.

    Zwei Jahre sollen die Bauarbeiten dauern, Ende 2022 soll das Hotel eröffnen.

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