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Ulm: Mann tötet Tochter der Partnerin: Wieder trifft es die Schule in Wiblingen

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Mann tötet Tochter der Partnerin: Wieder trifft es die Schule in Wiblingen

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    In der Mitte von vier Bäumen im Hinterhof des Schulzenturms in Ulm-Wiblingen wurde das Mädchen wohl getötet.
    In der Mitte von vier Bäumen im Hinterhof des Schulzenturms in Ulm-Wiblingen wurde das Mädchen wohl getötet. Foto: Kroha

    Es regnet leicht. Am Schulzentrum erklingt der Gong zum Unterricht. Doch es sind Ferien an diesem Dienstagmorgen. Nur ganz wenige sind unterwegs. Stunden zuvor war im Hinterhof des Schulzentrums in Ulm-Wiblingen jede Menge los. Spurensicherer der Polizei, das berichtet ein Anwohner, seien noch bis in den späten Abend hinein zugange gewesen. Sieben ihrer gelben Markierungen sind trotz des Regens dort immer noch zu erkennen, in einem sogar etwas Blut. Der mutmaßliche Tatort liegt unweit jener Schulen, die erst kürzlich ein schreckliches Verbrechen verarbeiten mussten: der Mord an Ece in Illerkirchberg.

    Über das jüngste furchtbare Verbrechen ist bislang nicht viel bekannt. Die Polizei hat am späten Abend des Ostermontags gegen 21.15 Uhr eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin hieß es zunächst, ein 40 Jahre alter Vater soll am Ostermontag seine eigene, sieben Jahre alte Tochter mit einem Messer getötet haben. Gegen 17.20 Uhr habe er sich selbst über Notruf bei der Polizei gemeldet und soll angegeben haben, das Mädchen im Bereich eines Schulzentrums in der Buchauer Straße ums Leben gebracht zu haben.

    Mädchen in Ulm-Wiblingen getötet: Hintergründe der Tat sind unklar

    Die Polizei sei nach eigenen Angaben sofort zum genannten Ort gefahren. Gegen 17.30 Uhr seien sie dort auf den Mann getroffen, hätten ihn daraufhin vorläufig festgenommen und zu einer Dienststelle gebracht. Rettungskräfte hätten dem Mädchen nicht mehr helfen können.

    In Ulm-Wiblingen soll ein Mann die Tochter seiner Lebensgefährtin getötet haben. Der mutmaßliche Tatort befindet sich unweit des Schulzentrums.
    In Ulm-Wiblingen soll ein Mann die Tochter seiner Lebensgefährtin getötet haben. Der mutmaßliche Tatort befindet sich unweit des Schulzentrums. Foto: Michael Kroha

    Am Dienstagmorgen dann korrigieren die Ermittler ihre Angaben. Bei dem getöteten Kind handle es sich nicht um die leibliche Tochter des 40-jährigen Tatverdächtigen. Es sei die Tochter dessen Lebensgefährtin. Wo die sich aufhielt, war nicht zu erfahren.

    Tochter der Lebensgefährtin getötet: Laut Polizei "eine Tat innerhalb einer Familie"

    Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar, die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Für diesen Dienstag wurde eine weitere Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft angekündigt. Doch wie zu vernehmen ist, wird hier nicht mit näheren Details zu rechnen sein. Vermutlich wird der 40-Jährige einem Haftrichter vorgeführt und kommt anschließend in Untersuchungshaft.

    Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, hätten die Behörden am Abend des Ostermontags nicht mehr Informationen bekannt geben wollen. Nur so viel: Nach Angaben der Polizei handelt es sich nach derzeitigem Stand um "eine Tat innerhalb einer Familie". "Gefahr für die Bevölkerung bestand aus Sicht der Polizei deshalb nicht", hieß es in der Mitteilung weiter.

    In Ulm-Wiblingen soll ein Vater seine eigene Tochter getötet haben. Der mutmaßliche Tatort befindet sich unweit des Schulzentrums.
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    Ein 40-Jähriger soll am Ostermontag eine Siebenjährige mit einem Messer getötet haben. Der Tatort liegt im Hinterhof des Schulzentrums. Erste Blumen wurden abgelegt.

    Der mutmaßliche Tatort liegt etwas abgelegen im Hinterhof des Schulzentrums. Fast schon in der Mitte von vier Bäumen, die von einem kleinen gepflasterten Rundweg umgeben sind, finden sich die gelben Markierungen auf dem Gras und das bisschen Blut. Der Schulhof ist zum Teil umzäunt, aber über mehrere Grashügel problemlos zugänglich. Das Blickfeld auf und von bis zu siebenstöckigen Wohngebäuden ist durch hohe Bäume verdeckt. In unmittelbarer Nachbarschaft des mutmaßlichen Tatortes ist die Nachricht über die Bluttat am Dienstagmorgen noch nicht bei jedem durchgedrungen.

    Mord in Illerkirchberg: Ece besuchte die Realschule in Wiblingen

    Eine Anwohnerin, die in der Reutlinger Straße nebenan wohnt und mit ihrem Labrador entlang des Schulgebäudes an diesem Morgen spazieren geht, reagiert geschockt, als sie im Gespräch mit unserem Reporter vor Ort davon erfährt. "Furchtbar, da wird mir ganz anders", sagt sie. Sie selbst sei Mutter, ihr Kind besuche die Realschule. Die Schule, die auch die bei der Messerattacke in Illerkirchberg Anfang Dezember getötete Ece ging. Von den Klassenzimmern des Schulgebäudes lässt sich der mutmaßliche Tatort erblicken. Es sind zwar Ferien. Doch die Tat wird an der Schulgemeinde nicht spurlos vorübergehen. Es ist der Realschulbereich. An diesem Dienstagmorgen ist aber nur der Hausmeister da, die Schulleitung nicht.

    Ein Mann, der nach eigenen Angaben auch ein sieben Jahre altes Kind hat und quasi vom Küchenfenster aus den mutmaßlichen Tatort sehen kann, wollte sich an diesem Morgen ebenfalls ein Bild vor Ort machen. Seine Frau habe am Nachmittag des Ostermontags bei Sonnenschein an der Stelle noch Fotos machen wollen. Sie hätten es aber dann doch nicht gemacht und einen anderen Platz aufgesucht. Später seien etliche Polizeiautos an ihnen "vorbeigerast". Nach seinen Angaben sei das aber schon etwas früher als 17.30 Uhr gewesen – was die Polizei aber so nicht bestätigen kann.

    Der Familienvater berichtet zudem von einer Nachbarin, die am Schulgebäude vorbeilaufend einen Mann mit einem Kind gesehen haben will. Kurz bevor es womöglich passiert sein könnte. Ob das die beiden waren? Das wisse er und auch die Nachbarin wohl nicht. Er hofft, dass das getötete Mädchen keine Klassenkameradin oder jemand von der Schule seiner Kindes sei. In der Schul-WhatsApp-Gruppe sei noch nichts dergleichen kommuniziert worden. "Aber sind ja Ferien", sagt er. Und die Tat noch keine 24 Stunden her. 

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