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Ulm: Lyrik im Rhythmus des Tango

Ulm

Lyrik im Rhythmus des Tango

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    Der Ulmer Lyriksommer findet heuer zum dritten Mal statt. Zum ersten Mal wird dabei auch getanzt.
    Der Ulmer Lyriksommer findet heuer zum dritten Mal statt. Zum ersten Mal wird dabei auch getanzt. Foto: Dagmar Hub

    Lyrik – ja! Sommer – schön wäre es! Es war ein nasser und kühler Abend, an dem diese Veranstaltung des diesjährigen von der Baden-Württemberg-Stiftung und der Ulmer Kulturabteilung geförderten Lyriksommers im Cafe Fortuna am Unteren Kuhberg über die Bühne ging – mit Gedichten von Christine Langer, die um Themen wie Tanz, Bewegung, Musik, Nähe und Erotik kreisten, und mit großartig getanztem Tango Argentino.

     Der Tango sei ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann, wurde der argentinische Tango-Dichter Enrique Santos Discépolo zitiert. Das Programm „Verse und Violinen“ brachte Poesie quasi zum Tanzen. Rhythmus zu haben vereint Tango und Lyrik, und nicht nur das: Tango und Poesie suchen beide permanent nach Möglichkeiten, Gedanken und Emotionen auszudrücken. Beweglich sind Worte und Tänzer, und um leidenschaftliche Gefühle – um glückliche und traurige – geht es in beidem. Eine Art Choreografie haben beide. Insofern sind Tanz und Lyrik einander näher als man im ersten Moment denken könnte.

    Knisternde Erotik in Tanz und Texten

    Christine Langers ganz eigener lyrischer Sprechrhythmus und ihre Art, ihre eigenen Gedichte vorzutragen, mischte sich an diesem Abend mit dem Rhythmus des Tango, den die Ehinger Tango-Lehrerin Benedicta Walser – die auch an der Ulmer vh unterrichtet - und der aus Ligurien an der italienischen Westküste kommende Tanguero Pasquale Bloise, der den Tango vor mehr als 25 Jahren zu seiner Profession gemacht hat, wunderschön tanzten – mit jener knisternden Erotik, die mit der auch Christine Langer in den Gedichten (sei es um die Kirsche oder um das Cello) unterschwellig spielte. Zum Ende der Gedichte konnte man dann sogar Christine Langer selbst Tango tanzend erleben.

    Weiter geht es mit dem Ulmer Lyriksommer schon am Sonntag, 7. Juli. Im Rahmen des 13. Donaufestes findet dann im Donauschwäbischen Zentralmuseum eine Lesung mit Autorengespräch statt. Frieda Paris stellt dort um 11 Uhr ihr berührendes Debüt „Nachwasser“ vor. Am Mittwoch, 10. Juli, tritt Lyrikperformerin Katalin Ladik mit „Poesie als Rebellion“ in der Kunsthalle Weishaupt auf. Beginn um 19 Uhr, der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

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